Industrie am Boden: Osnabrücker Umsätze fallen dramatisch um 5%!

Industrie am Boden: Osnabrücker Umsätze fallen dramatisch um 5%!
Osnabrück, Deutschland - Die Industrie im Osnabrücker Land zeigt zur Zeit eine besorgniserregende Entwicklung. Laut einem aktuellen Bericht der IHK Osnabrück sind die Umsätze in der Region im Jahr 2024 um 5 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Bundesschnitt, der bei 3,4 Prozent liegt, ist der Rückgang hier stärker zu spüren. Besonders schmerzhaft war die Situation für das Emsland und die Grafschaft Bentheim, wo beinahe 1.000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gingen.
Die IHK spricht von Deindustrialisierung in der Region, was nicht nur für die betroffenen Unternehmen alarmierend ist. Auch die Stadt und der Landkreis Osnabrück konnten immerhin ein Plus von etwa 370 Jobs verzeichnen, was auf eine gewisse Stabilität hindeutet. Dennoch sind die Herausforderungen für die regionalen Industriebetriebe nicht zu unterschätzen, vor allem in energieintensiven Sektoren wie der Stahl- und Papierindustrie, wo die Lage als besonders angespannt gilt.
Forderungen an die Politik
„Es muss jetzt etwas passieren“, sagt die IHK und blickt mit Sorge auf die Zukunft der heimischen Wirtschaft. Die Kammer fordert von der Bundesregierung Maßnahmen zur Stärkung der Industrie. Dazu zählen die Notwendigkeit eines umfassenden Bürokratieabbaus sowie die Unterstützung durch geplante Steuervorteile für Unternehmen. Bereits in der Vergangenheit hatte die IHK auf die Dringlichkeit dieser Themen hingewiesen, um eine Trendwende zu erreichen.
Zusätzliche Problemfelder zeichnen sich ab: Die Sorgen über mögliche US-Zölle, die in der Industrie vermehrt diskutiert werden, verstärken sich. Branchen wie das Oldenburger Land berichten bereits von einem Umsatzrückgang von 2,4 Prozent im Jahr 2024, was die Unsicherheit in der Region weiter erhöht. Hier hoffen Industrie und Dienstleister vor der Bundestagswahl 2025 auf mehr politische Unterstützung.
Deindustrialisierung im gesamtdeutschen Kontext
Die Situation im Osnabrücker Land spiegelt ein breiteres Phänomen wider, das bereits seit einigen Jahren im gesamten Bundesgebiet beobachtet wird. Laut einem Bericht des Deutschlandfunks wird die Entwicklung der Industrie in Deutschland zunehmend als Deindustrialisierung wahrgenommen. Experten warnen seit einiger Zeit vor einem möglichen Rückgang der Industriearbeitsplätze, was historisch bereits in der ehemaligen DDR und im Ruhrgebiet zu beobachten war.
Eine DIHK-Umfrage zeigt, dass 37 Prozent der Industriebetriebe in Deutschland über Produktionseinschränkungen oder Abwanderung ins Ausland nachdenken, was ein Anstieg gegenüber vorherliegenden Jahren darstellt. Der Fachkräftemangel und hohe Energiepreise gelten als Hauptursachen für die Unsicherheit in der Industrie. Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Während Branchen wie die Automobilindustrie besonders betroffen sind, verzeichnen Bereiche wie die Medizintechnik und die Datenverarbeitung einen Aufschwung.
Ein Teil der Wirtschaftsforscher betont, dass die Industrie nicht komplett abwandert, sondern sich die Struktur verändert. So könnte der Verlust von Arbeitsplätzen in einigen Bereichen durch neue Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Sektoren ausgeglichen werden.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die wirtschaftliche Situation in der Region und im gesamten Land weiterhin herausfordernd ist. Die Industrie im Osnabrücker Land benötigt dringend Unterstützung, um die Deindustrialisierung abzuwenden und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
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Ort | Osnabrück, Deutschland |
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