Proteinreiche Snacks im Trend: Ist der Hype gesund oder gefährlich?

Entdecken Sie die aktuellen Trends proteinreicher Snacks, ihre gesundheitlichen Vorteile und potenziellen Risiken für die Ernährung 2025.
Entdecken Sie die aktuellen Trends proteinreicher Snacks, ihre gesundheitlichen Vorteile und potenziellen Risiken für die Ernährung 2025. (Symbolbild/MND)

Proteinreiche Snacks im Trend: Ist der Hype gesund oder gefährlich?

Peine, Deutschland - Immer mehr Menschen setzen auf proteinreiche Snacks und Lebensmittel, die mittlerweile regelmäßig in den Regalen der Supermärkte zu finden sind. Ob Crêpes, Pasta oder Pizza – die Auswahl wächst rasant. Laut einem Bericht von BBC Afrique haben prominente Persönlichkeiten wie Khloe Kardashian und Zac Efron das Marketing für diese Produkte angekurbelt. Der Trend zeigt sich auch in den Verkaufszahlen: In den ersten Monaten des Jahres 2025 waren bereits 8,3 % der neu eingeführten Lebensmittel proteinreich, gegenüber 6,1 % im Jahr 2024 und 4,6 % im Jahr 2023.

Kiti Soininen von Mintel weist darauf hin, dass viele Produkte, die als proteinreich vermarktet werden, tatsächlich erhebliche Mengen an natürlichem Protein enthalten. Ein Personal Trainer, Ethan Smith, rät jedoch dazu, Proteine bevorzugt aus ganzen Lebensmitteln zu beziehen, anstatt auf stark verarbeitete Snacks zurückzugreifen. Um als proteinreich zu gelten, müssen Produkte wenigstens 12 % ihrer Energie aus Proteinen ziehen. Die Vorteile einer proteinreichen Ernährung sind gut bekannt: von Muskelaufbau über sportliche Leistung bis hin zur Unterstützung während der Schwangerschaft.

Über den Proteinkonsum

Wie Dr. Paul Morgan betont, sind 1,6 g Protein pro kg Körpergewicht ideal für den Muskelaufbau, während 1,2 g für die allgemeine Gesundheit sinnvoll sind. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, insbesondere im Hinblick auf ultra-verarbeitete proteinreiche Lebensmittel. Übermäßiger Konsum kann zu einer unerwünschten Gewichtszunahme führen, da überschüssige Kalorien als Fett gespeichert werden. Ein Beispiel dafür sind die Nature Valley Proteinriegel, die mit 489 kcal pro 100 g nur geringfügig weniger Kalorien enthalten als Cadbury Brunchriegel mit 485 kcal.

Die Preisgestaltung zeigt ebenfalls Unterschiede: So kostet Tesco Protein-Penne 4,80 £ pro kg, während die normale Penne nur 1,29 £ pro kg verlangt. Dies wirft die Frage auf, ob proteinreiche Produkte tatsächlich eine sinnvolle Ergänzung für die eigene Ernährung sind. Experten raten, sie gezielt einzusetzen, vor allem, wenn zusätzliches Protein benötigt wird, jedoch nicht als Hauptbestandteil der Ernährung.

Die Schattenseiten der Verarbeiteten Lebensmittel

Doch nicht nur die proteinreiche Kost hat ihre Tücken. Ein aktueller Bericht von The Conversation zeigt, dass eine hohe Aufnahme von stark verarbeiteten Lebensmitteln (AUT) mit 32 negativen Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden ist, darunter Krankheiten wie Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und Adipositas. Diese Produkte sind oft reich an Fetten, Zucker und Salz, während sie kaum Ballaststoffe, Vitamine oder Mineralstoffe bieten.

Die Nationale Verzehrsstudie II zeigt, dass seit Anfang der 2000er Jahre etwa 50 % der Energieaufnahme deutscher Erwachsenen aus stark verarbeiteten Lebensmitteln stammt. Dies könnte ein Grund für die steigende Sterblichkeit in der Bevölkerung sein, was die Besorgnis über die gesundheitlichen Auswirkungen weiter verstärkt.

Ein Blick in die Zukunft

Die Fähigkeit, gesund zu essen, und die Qualität der Lebensmittel, die wir konsumieren, sind entscheidend für die öffentliche Gesundheit. Berichten zufolge muss mehr Verständnis für die gefährlichen Elemente von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln geschaffen werden, um die Sicherheit und Ernährung dieser Produkte zu verbessern, besonders für gefährdete Bevölkerungsschichten.

In einer Welt, in der der Trend zu proteinreichen Lebensmitteln anhält, bleibt die Herausforderung, eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, die sowohl Nährstoffe als auch natürlichen Geschmack bewahrt. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln könnte der Schlüssel zu einem besseren Wohlbefinden sein.

Während wir auf den nächsten Trend in den Regalen der Supermärkte warten, bleibt die Frage offen: Wie können wir unsere Ernährung verbessern, ohne uns auf hochverarbeitete Optionen zu stützen? Ein gesunder Mittelweg könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.

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OrtPeine, Deutschland
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