Arzneimittelversorgung in Gefahr: Ministerin fordert Maßnahmen in SH!

Arzneimittelversorgung in Gefahr: Ministerin fordert Maßnahmen in SH!
Hohenlockstedt, Deutschland - In Hohenlockstedt fand ein wichtiger Austausch zur Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln in Schleswig-Holstein statt. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken konkretisierte die Herausforderungen, die nicht nur die Bundesländer, sondern auch Europa betreffen, als sie Vertreter des Landesverbands Nord von Pharma Deutschland und des VCI Nord empfing. Die Ministerin betonte die großen, vielschichtigen Aufgaben, die bei der Arzneimittelherstellung bewältigt werden müssen. Dabei verwies sie auf den Fortschritt in der Bearbeitung dieser Themen auf europäischer Ebene, insbesondere in Bezug auf die Stärkung der Versorgung mit kritischen Arzneimitteln. Dies berichtete Nachrichten Heute.
Babette Reiken, Vorsitzende des Landesverbands Nord von Pharma Deutschland, machte klar, wie wichtig verlässliche Rahmenbedingungen für die pharmazeutische Industrie sind und forderte zudem eine gesicherte Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese Aspekte sind zentral, denn die Arzneimittelversorgung ist nicht nur eine Herausforderung für die Branche, sondern auch für die öffentliche Gesundheit in Deutschland. Ein gutes Händchen bei der Preisgestaltung der Basismedikation ist ebenso entscheidend, da auch Innovationen und die dafür notwendigen finanziellen Grundlagen behandelt wurden.
Herausforderungen der Arzneimittelversorgung
Im Rahmen des Austausches forderte Ilse Boskamp von der G. Pohl-Boskamp GmbH eine Anpassung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), um die wirtschaftliche Auskömmlichkeit und die Vielfalt der Arzneimittel zu sichern. Ihr Unternehmen sieht sich in einer Verantwortung für die Arzneimittelversorgung und betonte die Notwendigkeit, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu stabilisieren. Ganz gemäß dem Prinzip „Vorbeugen ist besser als Heilen“, spielte auch die Digitalisierung ein zentrales Thema. Die Chancen in der digitalen Gesundheitsversorgung und die Nutzung von Gesundheitsdaten in Schleswig-Holstein wurden diskutiert.
Schleswig-Holstein spielt eine Schlüsselrolle in der Arzneimittelüberwachung. Das Landesamt für soziale Dienste überwacht die Betriebe, die am Arzneimittelverkehr in Schleswig-Holstein beteiligt sind. Es werden Inspektionen durchgeführt, die Proben von Arzneimitteln zur Untersuchung an das Institut für pharmazeutische und angewandte Analytik (InphA GmbH) schicken. Die Apothekerkammer Schleswig-Holstein hat dabei ebenfalls eine tragende Rolle, indem sie über 3.000 Apotheker vertritt und wesentliche Aufgaben zur Organisation von Notdienstapotheken und zur Planung zentraler Notfalldepots übernimmt, als wäre sie der Dreh- und Angelpunkt für die Arzneimittelversorgung im Land. Diese Aspekte sind wichtig, um unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln zu analysieren und die Qualität zu sichern, wie schleswig-holstein.de erläutert.
Arzneimittelversorgung im Fokus
Die Arzneimittelversorgung in Deutschland ist ein komplexes System und stellt zugleich das zweitgrößte Ausgabenvolumen in der gesetzlichen Krankenversicherung dar. Die ständigen Reformbemühungen zeigen sich in den gesetzlichen Bestimmungen zur Preisbildung, welche die finanziellen Belastungen im Gesundheitswesen kontrollieren sollen. Das Augenmerk liegt also nicht nur auf der Qualität, sondern auch auf der ökonomischen Verträglichkeit der Arzneimittelversorgung. Jüngste Veränderungen, wie die Aufhebung des Mehrbesitzverbots und die Zulassung des Versandhandels, haben den Markt dynamisiert. Doch der Druck auf die Kostendämpfung bleibt hoch, da die Ausgaben im Arzneimittelsektor stetig steigen, wie bpb.de zusammenfasst.
Die Gespräche zwischen den Akteuren aus der Pharmaindustrie und der Politik sind ein notwendiger Schritt, um zukünftige Herausforderungen der Arzneimittelversorgung zu meistern. Das letzte Zusammentreffen in Hohenlockstedt zeigt, wie wichtig der Dialog ist, um Lösungen für die Vielzahl an Fragestellungen zu finden, die sowohl die Industrie als auch die Patient:innen betreffen.
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Ort | Hohenlockstedt, Deutschland |
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