Fritzy Kromp: Die Kampfpionierin der Frauen beim Werder Bremen

Friederike Kromp, seit Juli 2023 Trainerin der Werder Bremen Frauenmannschaft, setzt sich für Gleichheit im Fußball ein.

Friederike Kromp, seit Juli 2023 Trainerin der Werder Bremen Frauenmannschaft, setzt sich für Gleichheit im Fußball ein.
Friederike Kromp, seit Juli 2023 Trainerin der Werder Bremen Frauenmannschaft, setzt sich für Gleichheit im Fußball ein.

Fritzy Kromp: Die Kampfpionierin der Frauen beim Werder Bremen

In der Welt des Frauenfußballs hat sich seit Juli 2023 einiges getan. Friederike Kromp, die von vielen nur „Fritzy“ genannt wird, ist nun die Cheftrainerin der Frauenmannschaft von Werder Bremen. Geboren am 2. Januar 1985 in Würzburg, hat sie sich in kurzer Zeit einen Platz in der Spitze des deutschen Fußballs erkämpft. Ihre Karriere begann jedoch nicht nur auf dem Platz, sondern auch mit einer Leidenschaft für den Sport, die in ihrer Kindheit geweckt wurde. Obwohl ihre Familie nicht sehr fußballaffin war, spielte sie als einziges Mädchen bei den Bambinis im TSV Eisingen. Einem unglücklichen Knöchelbruch während eines Sichtungsspiels für die Nationalmannschaft setzte jedoch früh ihrer Spielerkarriere ein Ende.

Doch anstatt aufzugeben, verwandelt Kromp ihre Verletzungen in Motivation. Nach einem Freiwilligen sozialen Jahr beim Bayerischen Fußballverband, in dem sie die ersten Schritte in der Trainerwelt machte, studierte sie Sportwissenschaften in München. Von da an ging es steil bergauf. Kromp war die jüngste Absolventin des „DFB Fußballlehrer“, was ihr den Weg zur UEFA-Pro-Lizenz ebnete, die nur wenigen Frauen zugänglich ist. Laut Bremenzwei engagiere sie sich auch als Expertin für die ZDF-Übertragungen der Männer-WM 2022 und der EM 2024, was ihre Stellung im Sport verstärkte.

Die Trainerin und ihre Philosophie

Kromps Philosophie als Trainerin ist geprägt von einem empathischen Coaching-Stil, den sie bewunderten Pia Sundhage nacheifert. Diese Art des Trainings setzt einen Kontrast zur oft rigiden deutschen Trainermethode. Bei Werder Bremen legt sie Wert auf eine dominierende Spielweise und einen entspannteren Umgang mit ihren Spielerinnen, was bei der Mannschaft gut ankommt.

Die Herausforderungen, die Kromp in ihrer Karriere meistern musste, waren nicht nur körperlicher Natur. Während ihrer Ausbildung zur Trainerlizenz geriet sie häufig in hitzige Diskussionen mit männlichen Teilnehmern. Sie hat nicht nur ihr Handwerk gelernt, sondern sich auch stets für die Gleichberechtigung im Fußball stark gemacht. Kromp kritisiert die männerdominierte Struktur in dieser Sportart und die ungleichen Chancen, die Frauen oft vorfinden.

Erfolge und Herausforderungen

Ein Blick auf ihre Erfolge spricht für sich. Kromp führte die U17-Juniorinnen-Nationalmannschaft viermal zur Europameisterschaft und war auch als Co-Trainerin aktiv, bevor sie die Cheftrainerin der U17-Frauen von 2019 bis 2023 wurde. Unter ihrem Einsatz gewann das Team 2022 erneut den Titel. Ihr Weg zeigt, dass sie ein gutes Händchen für die Entwicklung junger Talente hat. Momentan ist sie auch für die U16-Juniorinnen verantwortlich und zeigte im Deutschen Fußball-Bund (DFB) stets Engagement.

Ihr Weg zur höchsten Trainerlizenz der UEFA und die damit verbundenen Herausforderungen sind Teil eines größeren Trends im deutschen Fußball. Das Ausbildungssystem, das in verschiedene Stufen gegliedert ist, zwingt Trainer in allen Altersklassen dazu, sich spezialisiert weiterzuentwickeln, was für Kromp eine wertvolle Grundlage bildete. Dies ist wichtig, um die Qualität im Frauenfußball insgesamt zu steigern, ganz im Sinne eines Wandels vom „Fußball-Lehrer“ zum „Spielerentwickler“, wie es auch das DFB beschreibt.

Die Zukunft sieht vielversprechend aus für Fritzy Kromp. Neben ihrer Haupttätigkeit als Trainerin bei Werder Bremen brennt sie dafür, den Frauenfußball zu verändern und zu fördern. Wie viel Potential in einer talentierten Trainerin wie Fritzy steckt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Eines ist sicher: In Norddeutschland und über die Stadtgrenzen hinaus wird ihrer Karriere aufmerksam gefolgt.