Jugendliche in der Krise: 60% können Fake News nicht erkennen!

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In Bremen startet am 12. Januar 2026 das Medienprojekt Zisch, um Schüler im Umgang mit Informationen zu schulen.

In Bremen startet am 12. Januar 2026 das Medienprojekt Zisch, um Schüler im Umgang mit Informationen zu schulen.
In Bremen startet am 12. Januar 2026 das Medienprojekt Zisch, um Schüler im Umgang mit Informationen zu schulen.

Jugendliche in der Krise: 60% können Fake News nicht erkennen!

Was ist los in der Bildungslandschaft Deutschlands? Eine aktuelle Auswertung der PISA-Studie 2022 bringt besorgniserregende Nachrichten ans Licht. Laut den Ergebnissen haben mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in Deutschland Schwierigkeiten, Falschnachrichten im Internet zu erkennen. Genauer gesagt, können 47 Prozent der 15-Jährigen die Qualität von Informationen problemlos beurteilen – ein Wert, der unter dem OECD-Durchschnitt von 51 Prozent liegt. Während 69 Prozent der Jugendlichen in Deutschland sich sicher fühlen, Informationen online zu finden, sind sie weniger in der Lage, die Richtigkeit dieser Informationen zu bewerten. Überraschenderweise vergleichen nur knapp 60 Prozent verschiedene Quellen, wo doch in anderen OECD-Staaten fast 72 Prozent dies tun, berichtet die Weser-Kurier.

Ein drittes Drittel der Jugendlichen prüft nicht einmal die Korrektheit der Informationen, bevor sie diese in sozialen Medien teilen. Dies kann zu einer unkritischen Verbreitung von Fake News führen. Samuel Greiff von der Technischen Universität München hebt hervor, dass hier Nachholbedarf im Umgang mit Informationen herrscht, insbesondere in der heutigen Zeit, in der Desinformationen allgegenwärtig sind.

Ein Blick auf die Zisch-Initiative

Um den Jugendlichen in Bremen und Umgebung über diese Problematik aufzuklären und ihre Medienkompetenz zu verbessern, startet das Medienprojekt Zisch des WESER-KURIER. Dieses fängt am 12. Januar 2026 an und läuft bis zum 18. April 2026. Schüler von der 3. Klasse bis zu Berufs- und Förderschulen sind eingeladen, sich anzumelden. In diesem Projekt erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, zu lernen, wie Journalisten arbeiten, Quellen zu bewerten und eine eigene Zeitungsseite zu einem selbst gewählten Thema zu gestalten.

Die Relevanz dieses Projekts wird durch die Ergebnisse der PISA-Studie untermauert: Nur knapp die Hälfte der Jugendlichen fühlt sich hinsichtlich der Kompetenz ihrer Lehrer beim Umgang mit digitalen Geräten gut beraten. Dies liegt deutlich unter dem OECD-Durchschnitt, der bei 70 Prozent liegt. Ein Umstand, der die Notwendigkeit von Initiativen wie Zisch besonders verdeutlicht.

Kritischer Umgang mit Informationen

Die Studienteilnehmer wurden nicht nur getestet, sondern es wurden auch persönliche Daten und Einschätzungen erhoben, die in Sonderauswertungen veröffentlicht werden. Erstaunliche 72 Prozent der Jugendlichen in anderen OECD-Staaten vergleichen mehrere Quellen, während in Deutschland nur 60 Prozent dies tun. Und auch die Fähigkeit, Fake News zu erkennen, lässt zu wünschen übrig: Viele Schülerinnen und Schüler haben Schwierigkeiten, dies zu tun. Die Strategien zur Vermeidung von Desinformationen sind bei uns noch nicht ausreichend verankert.

Immerhin, fast 70 Prozent der Jugendlichen finden problemlos Informationen im Internet. Doch bleibt zu hoffen, dass durch Projekte wie Zisch nicht nur das Interesse an Medien gestärkt wird, sondern auch ein kritisches Bewusstsein dafür, was man online konsumiert und teilt. Weitere Details und Anmeldemöglichkeiten gibt es auf der Website www.zisch-wk.de.