Revolution im Frauenfußball: Liga gründet sich ohne DFB!
Am 10. Dezember 2025 gründen 14 Frauen-Bundesligaklubs ohne den DFB den neuen Ligaverband FBL e.V. für mehr Sichtbarkeit und Investitionen.

Revolution im Frauenfußball: Liga gründet sich ohne DFB!
Am 10. Dezember 2025 wird ein bedeutendes Kapitel im deutschen Frauenfußball aufgeschlagen: Die Gründung des Frauen-Bundesliga FBL e.V. steht bevor. Diese Initiative, an der 14 Erstligaklubs aus der Google Pixel Frauen-Bundesliga beteiligt sind, wird in Frankfurt am Main im Adler Business Club feierlich ins Leben gerufen. Der offizielle Gründungsakt findet um 14 Uhr statt und verspricht, das Fundament für eine moderne, professionelle und nachhaltige Entwicklung der Frauen-Bundesliga zu legen.
Die Clubs sind fest entschlossen, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Frauenfußballs zu stärken und signifikant in diesen Bereich zu investieren. „Wir wollen die Sichtbarkeit des Frauenfußballs in der Gesellschaft erhöhen“, erklärt Klaus Filbry, der Vorsitzende der Geschäftsführung beim SV Werder Bremen. Diese Gründung erfolgt jedoch überraschend ohne die Mitwirkung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB), was bei den Klubvertretern viel Enttäuschung ausgelöst hat.
Enttäuschung über den DFB
Der DFB hatte ursprünglich an dem Prozess mitgewirkt und sogar Anträge auf Satzungsänderungen verabschiedet, um ein Joint Venture zwischen den Klubs und der DFB GmbH & Co. KG zu ermöglichen. Diese Zusammenarbeit sah vor, dass beide Seiten jeweils 50 Prozent der Verantwortung tragen würden. kicker berichtet. Leider stellte der DFB nachträgliche Forderungen auf, die die bereits ausgehandelten Verträge infrage stellten.
Vertreter wie Jan-Christian Dreesen vom FC Bayern und Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt äußerten ihren Unmut über die unklare Situation und die fehlende Umsetzung der getroffenen Verabredungen. In der Konsequenz entschieden die Klubs einstimmig, die Gründung ohne den DFB voranzutreiben. Fernando Carro von Bayer 04 Leverkusen bezeichnete die Gründung dennoch als gewaltigen Schritt für den Frauenfußball in Deutschland, bedauerte aber die fehlende Unterstützung des DFB.
Der lange Weg des Frauenfußballs
Um die Bedeutung dieses historischen Moments zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland. Bereits 1930 gab es die ersten Anzeichen für die Begeisterung von Frauen für das Spiel, als Lotte Specht den „1. Deutschen Damen Fußballclub“ gründete. Unter dem Druck gesellschaftlicher Normen und eines restriktiven DFB, der bis in die 1950er Jahre ein Verbot gegen Frauenteams aufrechterhielt, war der Weg alles andere als einfach. Planet Wissen erinnert daran, wie edler Eifer und Leidenschaft immer wieder für den Fußballsport mobilisierten, trotz Widerständen.
Die rasanten Entwicklungen der letzten Dekaden zeigen jedoch, wie der Frauenfußball zu einer anerkannten Größe im Sport geworden ist. Effizienz und Investitionen in diesem Bereich werden nicht nur von den Klubs angestrebt, sondern auch von der Öffentlichkeit immer stärker gefordert.
Mit der bevorstehenden Gründung des Frauen-Bundesliga FBL e.V. zeigen die Klubs ihren unerschütterlichen Willen, eigenständig und innovativ in eine erfolgreiche Zukunft zu steuern. Die Frage bleibt, wie die Zusammenarbeit mit dem DFB in den kommenden Jahren gestaltet werden kann und ob man hier einen gemeinsamen Nenner findet. Die Zeit wird es zeigen.