Hamburg schlägt hart zu: Ferienwohnungen werden teuer!

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Hamburg erhöht die Gebühren für Ferienwohnungen, um Wohnraumschutz zu gewährleisten und bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Hamburg erhöht die Gebühren für Ferienwohnungen, um Wohnraumschutz zu gewährleisten und bezahlbaren Wohnraum zu sichern.
Hamburg erhöht die Gebühren für Ferienwohnungen, um Wohnraumschutz zu gewährleisten und bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Hamburg schlägt hart zu: Ferienwohnungen werden teuer!

Die Stadt Hamburg zieht die Zügel an, wenn es um die Wohnungssituation für Einheimische geht. Ab 2026 steigen die Gebühren für Wohnungen, die von Touristen genutzt werden, um 3 bis 15 Prozent – bei wiederholten illegalen Angeboten sogar um 45 Prozent. Dies soll helfen, die Verwaltungskosten zu decken und ein starkes politisches Signal im Kampf um den knappen Wohnraum zu setzen. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) betont, dass man mit dieser Maßnahme gezielt eine Lenkungswirkung erzeugen wolle, um den Wohnraum in der Stadt zu erhalten. Aktuell zahlen Vermieter illegaler Ferienwohnungen eine Gebühr von 83 Euro, die ab Januar 2026 auf 120 Euro steigt, was bei mehreren Wohnungen auf fast 1.300 Euro anwachsen kann, wie Welt berichtet.

Ein kritisches Auge auf die Ferienwohnungssituation hat nicht nur Hamburg, sondern auch andere Großstädte in Europa. Die Nutzung von Wohnraum für Übernachtungsgäste hat in vielen Städten zur Verknappung bezahlbaren Wohnraums für Einheimische geführt. Diese Problematik gilt es, europaweit in den Griff zu bekommen. Im Mai 2026 treten neue Regelungen in Kraft, die Online-Plattformen dazu verpflichten, Daten zu gebuchten Übernachtungen an die Behörden zu übermitteln. Die EU-Verordnung, die bereits im April 2024 verabschiedet wurde, zielt darauf ab, mehr Transparenz im Kurzzeitvermietungsmarkt zu schaffen und die Regulierung in den Mitgliedsstaaten zu stärken.

Auswirkungen in der EU

Die Notwendigkeit zur Regulierung zeigt sich auch in den Zahlen: Im Jahr 2024 wurden über große Online-Plattformen wie Airbnb, Booking und Tripadvisor insgesamt 854,1 Millionen Nächte in der EU gebucht. Dies entspricht einem Anstieg von 18,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders im August sind die Buchungen hoch – im Jahr 2024 wurden zu diesem Zeitpunkt 152,2 Millionen Gästeübernachtungen verzeichnet, wie in einem Bericht des Europäischen Parlaments erwähnt. Städte wie Paris, Rom und Barcelona stehen dabei an der Spitze der beliebtesten Reiseziele.

Hamburg hat sich seit den 1970er Jahren ein Verbot zur Umnutzung von Wohnraum auferlegt, um die angespannte Wohnraumsituation zu entschärfen. Statt strikter Verbote setzt die Stadt auf ein kontrolliertes Vorgehen. Der Weg über die sogenannte Wohnraumschutznummer, die seit 2019 verlangt wird, ermöglicht es, die Nutzung von Wohnungen durch Übernachtungsgäste nachzuvollziehen. Bis dato wurden bereits über 13.500 Schutznummern vergeben und mehr als 800 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, die fast 650.000 Euro Bußgelder nach sich zogen.

Reaktionen und Ausblick

Der Vorsitzende des Mietervereins Hamburg, Rolf Bosse, kritisiert jedoch, dass die Maßnahmen nicht ausreichen, um den Wohnraum wirkungsvoll zu schützen. Es wird zunehmend deutlich, dass der Druck zur Regulierung auch auf anderen europäische Städten lastet. Schleswig-Holstein hat erst 2024 mit dem Wohnraumschutz begonnen, was zeigt, wie dringend die Städte handeln müssen, um die Wohnsituation für ihre Bürger zu verbessern.

Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um eine gerechte Balance zwischen den Bedürfnissen der Einheimischen und den Anforderungen des Tourismus zu finden. Hamburg ist an einem Wendepunkt angekommen und will mit seinen Maßnahmen nicht nur die Situation vor Ort verbessern, sondern auch einen Anteil daran haben, wie in ganz Europa mit dieser Herausforderung umgegangen wird.