Kurtaxen-Chaos an der Ostsee: Hundehalter müssen tief in die Tasche greifen!
Binz auf Rügen: Ab 2026 entfällt die Hundegebühr für Touristen, während Kurtaxe bleibt. Reaktionen sind gemischt.

Kurtaxen-Chaos an der Ostsee: Hundehalter müssen tief in die Tasche greifen!
Die Ostsee ist nicht nur ein beliebter Urlaubsort für Familien, sondern zieht auch immer mehr Hundebesitzer an. Doch mit der Liebe zur Küste kommt auch eine neue Regelung, die für Diskussionen sorgt. Ab 2026 wird die Finanzierung der touristischen Infrastruktur entlang der Ostsee umgestellt. Ein Gerichtsurteil des Oberverwaltungsgerichts Greifswald hat entschieden, dass die Hundekosten künftig als allgemeine Aufgabe angesehen werden. Momentan zahlen Hundebesitzer in Binz auf Rügen noch zwei Euro pro Hund und Tag, diese Abgabe fällt jedoch weg, und alle Urlauber sollen gemeinsame Verantwortung für hundefreundliche Angebote übernehmen, wie moin.de berichtet.
Das neue Regelwerk sorgt für gemischte Reaktionen. Während einige die Regelung begrüßen, gibt es auch viele Kritiker, die die Maßnahme als „Abzocke“ empfinden und ihre Empörung in den sozialen Netzwerken Luft machen. Bisher flossen die Einnahmen aus der Hundegebühr in diverse hundefreundliche Angebote, darunter Hundestrände und spezielle Einrichtungen. Rund 80 Prozent der kurabgabepflichtigen Gemeinden in Deutschland erheben zurzeit eine Hundegebühr, doch viele von ihnen haben sich noch nicht klar zur Umsetzung des Urteils geäußert.
Kurabgaben und ihre Herausforderungen
Was viele nicht wissen: Die Frage der Kurabgaben betrifft nicht nur die Hundebesitzer. In Heringsdorf, einem der beliebten Ostseebäder, fiel das Oberverwaltungsgericht ebenfalls eine Entscheidung zu den Kurabgaben. Hier müssen auch Kurkliniken ab sofort zahlen, was zu erheblichem Streit geführt hat. Die Geschäftsführerin des Bäderverbands Mecklenburg-Vorpommern, Annette Rösler, hat die Hoffnung auf eine Beilegung der Streitigkeiten geäußert. Der Betreiber einer Rehaklinik hatte die Unwirksamkeit der Kurabgabensatzung von 2021 beantragt, weil die Berechnung fehlerhaft war. So stellte das Gericht fest, dass Teile der Satzung ungültig sind – unter anderem, weil ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr fälschlicherweise in die Kalkulation einfloss. Die Nordkurier berichtet von noch offenen Fragen, unter anderem zur Finanzierung öffentlicher Einrichtungen.
Für die Urlauber selbst bleibt die Kurtaxe von 3,40 Euro pro Jahr auch 2026 unverändert. Diese Abgabe wird zur Finanzierung öffentlicher Kur- und Erholungseinrichtungen sowie Freizeitangebote eingesetzt. In Woche eines Urlaubs werden die Kurtaxen an der Ostsee sehr unterschiedlich gestaltet, abhängig vom jeweiligen Ort. Die swp führt Beispiele auf: In Glowe etwa beträgt die Hundeabgabe nur 0,50 Euro pro Tag, während binz mit 2 Euro pro Hund und Tag im oberen Preissegment liegt.
Ein Blick auf die Hundekurtaxe
Die Diskussion über die Hundekurtaxe ist ein hot topic in vielen Urlaubsregionen an der Nord- und Ostsee. Immer mehr Orte erheben diese Zusatzgebühr, um den steigenden Anforderungen an Sauberkeit und Infrastruktur gerecht zu werden. Orte ohne diese Abgabe sind eher die Ausnahme, wie zum Beispiel größere Teile von Usedom oder Nordseeinseln wie Juist, Borkum und Norderney. Boltenhagen hat noch keine Abgabe, plant aber die Einführung für das Jahr 2026. Die Gründe für mangelnde Hundekurtaxen sind oft unterschiedlich; es hängt vom Marketingansatz der Region ab und ob die Gemeinde in der Lage ist, die nötigen Ressourcen bereitzustellen.
Insgesamt sehen sich Kommunen in Norddeutschland dem Druck ausgesetzt, die Sauberkeit in ihren Gebieten aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Tourismus zu finanzieren, was sich als durchaus herausfordernd gestaltet. Mit neuen Regelungen und den immer wiederkehrenden Diskussionen über die Kurtaxe nehmen spannende Veränderungen ihren Lauf. Wer plant, demnächst an die Ostsee zu fahren, sollte sich gründlich über die jeweiligen Abgaben und Regelungen erkundigen, um Überraschungen zu vermeiden.