Diakoniezentrum in Güstrow: Folker Hachtmann wird geehrt!

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Das Diakonie-Tagungszentrum in Güstrow wird zu Ehren von Folker Hachtmann benannt, einem bedeutenden Theologen und Ehrenbürger.

Das Diakonie-Tagungszentrum in Güstrow wird zu Ehren von Folker Hachtmann benannt, einem bedeutenden Theologen und Ehrenbürger.
Das Diakonie-Tagungszentrum in Güstrow wird zu Ehren von Folker Hachtmann benannt, einem bedeutenden Theologen und Ehrenbürger.

Diakoniezentrum in Güstrow: Folker Hachtmann wird geehrt!

Das Diakonie-Tagungszentrum in Güstrow trägt ab sofort den Namen „Folker Hachtmann“. Mit dieser Namensgebung würdigt die Diakonie Güstrow das bemerkenswerte Wirken des evangelischen Theologen, der von 1986 bis 1998 am Güstrower Dom als Pastor diente. Die Feier zur Namensgebung, die viele Gäste, darunter Familienmitglieder von Hachtmann, zusammenbrachte, war ein Höhepunkt für die lokale Gemeinschaft, die Hachtmanns Engagement und seine vielfältigen Verdienste in der Diakonie und Behindertenhilfe hoch schätzt. In seiner Rolle als erster Vorsitzender der 1992 gegründeten Behindertenhilfe im Kirchenkreis Güstrow hat er entscheidende Veränderungen in der Region angestoßen. Christoph Kupke, Vorstand der Diakonie Güstrow, hervorhebt Hachtmanns Einfluss und seine Fähigkeit, die Bedürfnisse der Menschen stets in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Emotionen waren greifbar, als Hachtmanns Witwe, Eva Hachtmann, ihre Rührung über die Namensgebung zum Ausdruck brachte. Auch Bürgermeister Sascha Zimmermann ließ es sich nicht nehmen, in seiner Ansprache an das zutiefst menschliche Selbstverständnis Hachtmanns zu erinnern: Zuhören, zuwenden, einfach da sein. Dieses Motto prägt weiterhin die Arbeit der Diakonie, und viele der Anwesenden waren von dem Geist der Gemeinschaft, den Hachtmann stets gefördert hat, bewegt.

Ehrenbürger und Symbolfigur

Folker Hachtmann wurde nicht nur für sein kirchliches und diakonisches Engagement gefeiert, sondern auch für seine wichtige Rolle in der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte Güstrows. Sein Einsatz für die Erinnerungskultur ist unermüdlich. Er war Mitbegründer des Freundeskreises zur Erhaltung des ehemaligen jüdischen Gemeindehauses, welches er von einer baufälligen Ruine zu einem Ort der Begegnung und des Gedenkens verwandelt hat. Im Jahr 2017 wurde Hachtmann zudem posthum einstimmig von der Stadtvertretung zum Ehrenbürger der Stadt Güstrow ernannt, was die Wertschätzung seiner Verdienste unterstreicht Kirche MV berichtet.

Das ehemalige Gemeindehaus hat sich zu einem zentralen Ort für literarische, musikalische und historische Veranstaltungen entwickelt. Der Verein, den Hachtmann ins Leben rief, organisiert auch Gedenktage für die Opfer des NS-Regimes, und die von ihm verlegten Stolpersteine sind ein sichtbares Zeichen seines Engagements für die jüdische Gemeinde und gegen das Vergessen.

Ein unermüdlicher Akteur der Verständigung

Immer war Hachtmann ein kompetenter und einfühlsamer Gesprächspartner, wenn es darum ging, den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Juden zu fördern. Er führte regelmäßige Andachten zur Friedensdekade auf dem jüdischen Friedhof durch und brachte Schülern bei, wie wertvoll es ist, mit der Geschichte zu leben und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sein Engagement, das durch den Kontakt mit Zeitzeugen und die Pflege von Erinnerungszeichen geprägt war, hat einen bleibenden Eindruck in der Stadt hinterlassen.

Die Feierlichkeiten zur Namensgebung des Diakonie-Zentrums sind ein Zeichen der Anerkennung für Folker Hachtmanns Lebenswerk, das weit über die kirchlichen Grenzen hinausgeht. Seine Urenkelinnen, Elena-Sarah und Eva-Sophia Menzel sowie Enkelin Therese Menzel, trugen musikalisch zur Feier bei und sorgten für eine berührende Atmosphäre, die einmal mehr an das Erbe des Ehrenbürgers erinnert Nordkurier. In Güstrow bleibt sein Name eng mit Nächstenliebe, Erinnerungskultur und einem friedvollen Miteinander verbunden.