Fachärzte in Mecklenburg-Vorpommern: Gesundheitsministerin schlägt Alarm!

Neubrandenburg kämpft gegen den Facharztmangel: Lösungen wie Ambulantisierung und geplante Projekte stehen im Fokus.

Neubrandenburg kämpft gegen den Facharztmangel: Lösungen wie Ambulantisierung und geplante Projekte stehen im Fokus.
Neubrandenburg kämpft gegen den Facharztmangel: Lösungen wie Ambulantisierung und geplante Projekte stehen im Fokus.

Fachärzte in Mecklenburg-Vorpommern: Gesundheitsministerin schlägt Alarm!

In Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere in der Region Neubrandenburg/Mecklenburg-Strelitz, spitzt sich die Lage im Gesundheitssektor weiter zu. Der Mangel an Fachärzten, vor allem bei Augenärzten und Dermatologen, sorgt für zunehmende Sorgen bei den Bürger:innen. Aktuell sind in der Region 2,5 Stellen für Hautärzte unbesetzt, was den Zugang zu notwendigen Behandlungen erschwert. Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat daher die Initiative ergriffen, um mehr ambulante Behandlungen in Krankenhäusern zu ermöglichen. Ziel ist es, den Facharztmangel effektiv zu bekämpfen. Diese Schritte sind jedoch nicht ohne Kontroversen, denn die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern äußert Bedenken: In vielen Krankenhäusern fehlen die dafür erforderlichen Fachabteilungen, was die Umsetzung der Pläne erschwert.

Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, ist die ärztliche Versorgung in dem Bundesland seit Jahren ein Thema, das zahlreiche Lösungsansätze hervorbringt. Dazu zählen unter anderem der Einsatz von Telemedizin und mobilen Arztpraxen, um das Versorgungslücken zu schließen. Die Herausforderungen sind jedoch groß, insbesondere im Kontext der allgemeinen Entwicklungen im deutschen Gesundheitswesen.

Ambulantisierung als Schlüssel?

Der Ruf nach einer besseren ambulanten Versorgung wird immer lauter. Eine Studie des Ärzteblatts zeigt, dass der medizinische Sektor in Deutschland vor großen Herausforderungen steht: Fachkräftemangel, demografischer Wandel und Kostendruck ziehen an den Ressourcen, während gleichzeitig die Nachfrage ansteigt. Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP sieht vor, ambulante medizinische Leistungen auszubauen – ein Schritt, der sowohl eine Entlastung für die Krankenhäuser als auch eine Verbesserung für die Patient:innen bringen könnte.

Eine Umfrage verdeutlicht, dass rund 9 % der vollstationären Fälle theoretisch ambulant behandelt werden könnten, was auf ein erhebliches Potenzial zur Entlastung der Kliniken hinweist. Gerade in ländlichen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern könnte die Ambulantisierung helfen, die medizinische Versorgung zu sichern und zu verbessern. Dennoch bleiben Fragen zur Vergütung und den notwendigen Strukturreformen offen, die dringend geklärt werden müssen.

Die Situation im Gesamtbild

In einem bundesweiten Vergleich, wie ZDF berichtete, zeigt sich, dass trotz einer rekordhohen Anzahl an Ärzt:innen in Deutschland ein gefühlter Mangel besteht. Immer mehr ausgebildete Ärzt:innen entscheiden sich für Teilzeit oder wechseln in andere Berufe. Der Fachkräftemangel wird verstärkt durch eine alternde Ärzteschaft und die Tatsache, dass besonders junge Ärzt:innen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance legen. Im Jahr 2023 arbeiteten nur mehr 85 Prozent der Hausärzt:innen in Vollzeit – ein gefährlicher Trend für die gesundheitliche Versorgung im Land.

Frauen haben nunmehr einen größeren Anteil in der Ärzteschaft, was zu Veränderungen führt, denn häufig steigen sie aus dem Beruf aus, um familiären Verpflichtungen nachzukommen. Der Spagat zwischen Beruf und Privatleben bleibt eine Herausforderung, die auch in den Krankenhäusern spürbar ist. Diese Entwicklung könnte in den kommenden Jahren zu einem echten Problem für die medizinische Versorgung führen, was in einer älter werdenden Gesellschaft nicht zu unterschätzen ist.

In diesem Kontext ist klar: Lösungen müssen her. Der Vorschlag von der Piratenpartei, die 5-Prozent-Hürde für den Einzug in den Landtag auf 3 Prozent abzusenken, könnte in die gleiche Richtung zielen, um neue Ideen und Ansätze für die medizinische Versorgung zu fördern. Dringende Maßnahmen sind gefragt, um den ärztlichen Nachwuchs zu sichern und die Verteilung der Ressourcen im Land zu optimieren. Ob diese Schritte ausreichen werden, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Es liegt viel an der künftigen politischen und gesundheitlichen Ausrichtung in Mecklenburg-Vorpommern.