Klinikum Neubrandenburg mobilisiert gegen Bürokratie im Gesundheitswesen!

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Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg startet eine Kampagne gegen Bürokratie und fordert Verbesserungen im Gesundheitswesen.

Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg startet eine Kampagne gegen Bürokratie und fordert Verbesserungen im Gesundheitswesen.
Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg startet eine Kampagne gegen Bürokratie und fordert Verbesserungen im Gesundheitswesen.

Klinikum Neubrandenburg mobilisiert gegen Bürokratie im Gesundheitswesen!

Was läuft da im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg? Die Mediziner und Pflegekräfte des Hauses haben sich unmissverständlich zu Wort gemeldet. Fast ein Drittel ihrer Arbeitszeit verbringen sie mit verwaltungsintensiven Aufgaben, was nicht nur ihre Arbeit belastet, sondern auch Auswirkungen auf die Patientenversorgung hat. Mit der Kampagne „Fehlt Ihnen was?“ will das Klinikum gezielt auf diese Problematik aufmerksam machen. Damit wird eine wichtige Botschaft in die Stadt getragen: Die überbordende Bürokratie im Gesundheitswesen verlangt nach Veränderungen.

Die Kampagne setzt auf eine Vielzahl von Kommunikationsmitteln. Hier kommen Flyer, Social Media, eine spezielle Webseite sowie großformatige Motive im Stadtgebiet zum Einsatz. Das Ziel: Die Botschaft soll in der gesamten Region und darüber hinaus verbreitet werden, um Politiker und Entscheidungsträger auf die Thematik aufmerksam zu machen. „Es betrifft nicht nur uns in Neubrandenburg, sondern ist ein Problem, das ganz Deutschland betrifft“, erklärt der Pressesprecher des Klinikums.

Dringlicher Reformbedarf

Bürokratie ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Im deutschen Gesundheitswesen steigt der Druck in den letzten Jahren signifikant an. Gesundheitsministerin Warken kündigt Reformen an, um die teils ineffizienten Strukturen zu entschlacken, die enorme Kosten verursachen. Jährlich fließen rund 500 Milliarden Euro in das Gesundheitssystem, was pro Kopf etwa 5.900 Euro ausmacht. Vieles davon geht in Krankenhausbehandlungen, Arzneimittel und ärztliche Behandlungen. Doch die Kliniken schreiben oft rote Zahlen, während Pflegekräfte überlastet sind und Betten häufig leer stehen.

Ein Umdenken ist notwendig, um die Qualität der Versorgung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Kosten im Griff zu behalten. Die Bundesregierung hat bereits verschiedene Reformansätze in der Schublade. Eine frühere Reform von Karl Lauterbach hatte jedoch gleichzeitig für viel Unmut gesorgt, da sie auf eine strengere Spezialisierung der Kliniken abzielte. Umso interessanter ist die aktuelle Diskussion über die Reformpläne, da einige Regelungen gelockert werden sollen, während andere ganz fallen könnten. Diese Flexibilität könnte einen entscheidenden Einfluss auf kleine Kliniken haben.

Kritik und Ausblick

Dennoch gibt es viel Kritik an den geplanten Ausnahmen – besonders von den gesetzlichen Krankenkassen. Bedenken, dass es zu einer Aufweichung der Qualitätssysteme kommen könnte, sind laut. Die Ministerin sieht sich daher in der Pflicht, einen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Krankenhäuser und den Finanzierungsfragen herzustellen. Sparpläne sind in Vorbereitung, mit dem Ziel, Milliardenbeträge zu sparen, während gleichzeitig angedroht wird, die Krankenkassenbeiträge nicht zu erhöhen.

Um den Herausforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden, müssen also alle Aspekte berücksichtigt werden: von der Digitalisierung über den Bürokratieabbau bis hin zur patientenorientierten Versorgung. Schließlich gilt es, die Versorgungssicherheit für alle Patient:innen zu gewährleisten, ohne dass drängende Reformen in der Warteschleife bleiben. Die Kampagne des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums ist ein erster Schritt auf diesem Weg, um die Stimmen derer zu hören, die tagtäglich an der Front kämpfen.

Insgesamt stehen wir vor einem Scheideweg im Gesundheitswesen, wo sowohl die Frage nach einer qualitativ hochwertigen Versorgung als auch die der Finanzierbarkeit auf der Tagesordnung stehen. Ob die bevorstehenden Reformen die nötigen Lösungen bieten können, bleibt abzuwarten. Klar ist: Ein gutes Händchen bei der Umsetzung ist jetzt gefragt.