Denkmalschutz hautnah: Wanderausstellung in Neustrelitz begeistert!
Denkmalschutz hautnah: Wanderausstellung in Neustrelitz begeistert!
Neustrelitz, Deutschland - In Neustrelitz wird ab heute ein besonderes Augenmerk auf den Denkmalschutz gelegt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat eine Wanderausstellung mit dem Titel „Baustelle“ in der Schlosskirche eröffnet, die bis Ende September zu besichtigen ist. Die Ausstellung ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch interaktiv: Besucher haben die Möglichkeit, ihre Meinung über Baudenkmäler abzugeben – sind sie Liebe oder Last? Eva Masthoff, die Pressesprecherin der Stiftung, erklärt, dass diese Ausstellung dazu dient, einem negativen Image von Denkmälern entgegenzuwirken und die Bedeutung des Denkmalschutzes zu verdeutlichen.
Besonders eindringlich thematisiert die Ausstellung die Gefahren, denen Denkmäler ausgesetzt sind, darunter Zeit, Schädlinge, Unwetter und wirtschaftliche Entscheidungen. Es wird geschätzt, dass in Deutschland täglich mindestens ein Denkmal verloren geht. Dies zeigt sich eindrücklich durch vier Kugeln, die Baudenkmäler repräsentieren, die ohne Schutz verloren wären, wie das Holstentor in Lübeck oder die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin.
Interaktive Erlebnisse und Denkmalschutz in der Region
Die Ausstellung bietet den Besuchern interaktive Elemente, wie die Möglichkeit, historische Bauwerke virtuell „zu sprengen“. An verschiedenen Stationen mit gegensätzlichen Titeln wie „Kunstwerk oder Machwerk?!“ können Besucher auch Informationen zu Werkzeugen und deren Anwendung abrufen. Am Ende der Ausstellung gibt es die Gelegenheit, regionale Denkmäler auf einem Abstimmungsteppich einzuordnen.
Wie die Webseite von Wikipedia erläutert, gibt es in Neustrelitz eine Vielzahl von Baudenkmälern, die unter den Denkmalschutz fallen. Dazu gehören ikonische Gebäude wie die katholische Kirche am Tiergarten, die Orangerie mit Brunnen und Säule sowie das Landestheater, das ein beliebter kultureller Anziehungspunkt ist. Auch moderne Nutzungen historischer Gebäude sind zu erkennen. So wurde der Wasserturm in der Adolf-Friedrich-Straße 14, gebaut im Jahr 1901, seit 2002 für Wohn- und Bürozwecke umgenutzt.
Ein Blick in die Zukunft des Denkmalschutzes
Die Ausstellung unterstreicht, wie wichtig es ist, die Originalsubstanz und Geschichte der Gebäude zu bewahren. Momentan stehen nur etwa 3-4% der Bausubstanz in Deutschland unter Denkmalschutz, während 30% historisch sind und in Gefahr stehen. Dies ist besonders relevant, da das Denkmalschutzgesetz in Mecklenburg-Vorpommern kürzlich überarbeitet wurde, um den Schutz historischer Bauten zu verbessern.
Vor rund 40 Jahren ins Leben gerufen, hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz seitdem viele Fördermöglichkeiten für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude bereitgestellt. Die letzte Station der aktuellen Ausstellung beschäftigt sich mit der Liebe zu Denkmälern und fragt, wie Städte ohne diese schützenswerten Strukturen aussehen würden. Die Macher der Ausstellung hoffen, ein positives Image für Denkmäler zu fördern und das Bewusstsein für deren Erhalt zu schärfen.
Insgesamt zeigt die Ausstellung in Neustrelitz auf eindrucksvolle Weise, dass Denkmalschutz nicht nur Pflicht, sondern auch eine Herzensangelegenheit ist. Der Erhalt unserer Geschichte verdient Unterstützung – und vielleicht sogar ein bisschen mehr Liebe.
Details | |
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Ort | Neustrelitz, Deutschland |
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