Nutrias auf dem Vormarsch: Gefahr für Menschen in MV!

Nutrias auf dem Vormarsch: Gefahr für Menschen in MV!

Ludwigslust-Parchim, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern sorgt die rapide Ausbreitung der Nutrias für Gesprächsstoff. Die als Wasserratten oder Sumpfbiber bekannten Tiere haben in den letzten Jahren ein beachtliches Wachstum ihrer Population verzeichnet. Im Jahr 2025 wurden bereits 4.037 Nutrias erlegt, während es vor etwa zehn Jahren nur 143 waren. Dies entspricht einem Anstieg von 46,8 Prozent in nur zwei Jahren, wie n-tv berichtet.

Besonders im Landkreis Ludwigslust-Parchim zeigt sich die hohe Dichte dieser Tierart mit 2.868 erlegten Individuen. Aber auch im Landkreis Nordwestmecklenburg wurden 934 Nutrias getötet, während in Rostock und im Landkreis Vorpommern-Rügen seit 2017 keine Erlegerfolge zu verzeichnen sind. Das Umweltministerium dokumentiert bis 2023 bereits 348 Fundpunkte in der Region, was einen deutlichen Anstieg von 60 Punkten seit 2018 darstellt. Ein Grund für das Ausbleiben der Jagd in bestimmten Gebieten könnte die mangelnde Möglichkeit dazu sein, wie die örtlichen Gegebenheiten zeigen, stellt ndr fest.

Gefahren und Schäden durch Nutrias

Nicht nur die Zunahme der Population ist bedenklich. Nutrias stellen ein ernsthaftes Risiko für Menschen und Umwelt dar. Durch ihre Grabungen untergraben sie Böschungen, Dämme und Deiche, was zur Gefährdung der Standsicherheit führt. Immer wieder kommt es vor, dass Fahrzeuge oder Fußgänger in die unterhöhlten Böschungen einbrechen. Die Gefahr von Verletzungen wächst somit spürbar, insbesondere für Unachtsame. Zudem haben sie nachhaltige Schäden an den Ufervegetationen und für die Sedimenteinträge zur Folge, was die naturliebenden Bewohner der Region alarmiert.

Die Nutria ist eine invasive Art, die nicht nur die heimische Flora unter Druck setzt, sondern auch andere Tierarten bedroht. Mit einem Gewicht von bis zu 10 Kilogramm und einer Länge von bis zu 65 Zentimetern bringen diese Tiere ein- bis zweimal jährlich vier bis sieben Junge zur Welt, was ihre Population rasant steigen lässt. Die Diskussion um den Umgang mit solchen invasiven Arten ist nicht neu, und der Deutsche Jagdverband (DJV) betont die Notwendigkeit, diese Tiere zu erlegen, um den Artenschutz zu gewährleisten. Tatsächlich wurden in der Jagdsaison 2020/2021 bundesweit über 100.000 Nutrias getötet, was zeigt, wie ernst die Problematik genommen wird.

Öffentliche Diskussion und Management

Die Aufregung um die Nutria ist Teil einer breiteren Diskussion über invasive Arten in Deutschland. Der NABU fordert Maßnahmen, die auch nicht-jagdliche Methoden berücksichtigen, um die Population dieser Tiere zu managen. Birte Brechlin vom NABU gibt zu bedenken, dass dauerhaftes Wildtiermanagement notwendig ist, um die Ursachen ihrer Ausbreitung zu bekämpfen und auf veränderte Umstände zu reagieren. Schließlich haben auch andere invasive Arten, wie die Nilgans oder der Waschbär, Einfluss auf die heimischen Ökosysteme, was die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung unterstreicht, wie auf nationalgeographic.de zu lesen ist.

Die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern sind gefordert, das Thema ernst zu nehmen und die Gefahren, die von den Nutrias ausgehen, zu erkennen. Die Jagd auf diese Tiere ist seit 2017 erlaubt und wird von vielen als eine sinnvolle Maßnahme angesehen. Doch die Meinungen darüber, wie man am besten mit invasiven Arten umgeht, sind gespalten. Daher bleibt abzuwarten, welche Strategien die Verantwortlichen entwickeln werden, um auch in Zukunft einen sicheren Lebensraum zu gewährleisten.

Für weitere Details zu den Nutrias und deren Auswirkungen auf die Region empfehlen wir einen Blick auf die Berichterstattung von n-tv, ndr und nationalgeographic.de.

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OrtLudwigslust-Parchim, Deutschland
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