Neues Tanznetzwerk: Tie Break bringt frischen Wind nach Stralsund!

Neues Tanznetzwerk: Tie Break bringt frischen Wind nach Stralsund!

Stralsund, Deutschland - Die Tanzszene Norddeutschlands erlebt derzeit eine spannende Phase. Am 11.07.2025 meldet das bundesweite Netzwerk explore dance, das sich intensiv für den Tanz für junges Publikum einsetzt, stolz, dass zwei neue Partner, das Künstler*innenhaus Mousonturm und Perform[d]ance in Stralsund, dazugestoßen sind. Damit wird die Vertretung ostdeutscher Bundesländer auf drei Städte – Potsdam, Dresden und Stralsund – ausgeweitet. Dieses Netzwerk hat sich seit sieben Jahren der Förderung und Verbreitung von zeitgenössischem Tanz für Kinder und Jugendliche gewidmet, und mit diesen Neuzugängen wird das Kulturangebot zusätzlich bereichert, besonders in Zeiten, in denen es oft an solchermaßen orientierten Events mangelt.

Auf Kampnagel in Hamburg steht aktuell die neue mobile Popup-Produktion „Tie Break“ von Constantin Trommlitz auf dem Programm. Der Choreograf mit einer fundierten Ausbildung im Breakdance entführt die Zuschauer*innen in eine Welt, die innere und äußere Kämpfe durch beeindruckende Tanztechniken darstellt. „Tie Break“ kombiniert Breakdance, Popping und zeitgenössische sowie lateinamerikanische Stile und bringt die Tänzer*innen Victor Karwath, Marino Ariza und Alanna Reimpell Bravo in wechselnde 2:1-Kombinationen zusammen, um die Intensität ihrer Darbietungen zu erhöhen.

Der Kampf im Tanz

Die Inszenierung nutzt das Prinzip des Tanzbattles, um den Druck von Selbstdarstellung und die Befreiung davon zu verdeutlichen. Ein rechteckiger Metallrahmen im Raum steht symbolisch für den Wahn um äußere Perfektion, während die Performance selbst den Zuschauer*innen die eigene Verletzlichkeit vor Augen führt. Trotz virtuoser Tanzschritte verhallt das Lachen der Tänzer*innen oft schnell und lässt Raum für ernste Reflexionen. Die bewegenden Umarmungen am Ende der Vorstellung stehen im Zeichen von Gemeinschaft und der Überwindung innerer Kämpfe.

Die Schulaufführungen von „Tie Break“ sind bereits Gegenstand großer Vorfreude, denn eine tänzerische Zugabe wird für die Jugendlichen gefeiert und stellt den Erfolg der Arbeit von explore dance in einem neuen Licht dar. Das Netzwerk hat in den letzten Jahren hart um eine nachhaltige Förderung gekämpft, blickt aber nun optimistisch in die Zukunft mit einem erweiterten Repertoire und den neuen Partnern.

Der Tanz im Wandel

Doch was bedeutet die wachsende Aufmerksamkeit für den Tanz für junges Publikum? Bei einem Symposium zur Verortung und Vernetzung dieser Sparte in Deutschland wurden wichtige Fragen erörtert. Immer mehr Choreograf*innen zeigen Interesse an dieser Zielgruppe, was sich in einem kontinuierlichen Anstieg von Aufführungen widerspiegelt. Allerdings wird deutlich, dass sich dieses Feld noch nicht als eigenständige Sparte neben etabliertem Tanz und Kinder- und Jugendtheater entwickelt hat. Es gibt unklare Anforderungen an Produktionsbetriebe im Bereich Tanz für junges Publikum, die bei der Förderung berücksichtigt werden müssen.

Das Symposium brachte bedeutende Stimmen der Kulturszene zusammen, darunter Experten wie Teresa Darian von der Kulturstiftung des Bundes und Gabi dan Droste vom FELD – Theater für junges Publikum. Moderatorin Elena Philipp leitete die Diskussionen, während Bewegungsimpulse von Florian Bilbao gegeben wurden. Die Teilnehmer diskutierten über die Definition einer eigenen Sparte sowie die Möglichkeiten zur besseren Vernetzung und Zusammenarbeit im Bereich Tanz für junge Menschen.

Die Entwicklung des Tanz für junges Publikum zeigt, dass hier nicht nur Potenziale, sondern auch Herausforderungen liegen. Vor allem die Uneinheitlichkeit in den Förderstrukturen und das unzureichende Bewusstsein für die Bedeutung von Tanz im Rahmen der kulturellen Bildung stehen dabei im Mittelpunkt. Umso wichtiger sind die Aktivitäten des explore dance Netzwerks, die mit neuen Partnern und einer aufregenden Performance wie „Tie Break“ frischen Wind in die norddeutsche Tanzlandschaft bringen.

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OrtStralsund, Deutschland
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