Achtung Wild! Neue Schilder im Landkreis Ludwigslust-Parchim aufgestellt

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Im Landkreis Ludwigslust-Parchim warnen neue Schilder vor Wildunfällen, um Autofahrer in der Dunkelheit zu schützen.

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim warnen neue Schilder vor Wildunfällen, um Autofahrer in der Dunkelheit zu schützen.
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim warnen neue Schilder vor Wildunfällen, um Autofahrer in der Dunkelheit zu schützen.

Achtung Wild! Neue Schilder im Landkreis Ludwigslust-Parchim aufgestellt

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist besondere Vorsicht geboten: Die Zahl der Wildunfälle steigt rasant und gefährdet damit die Autofahrer zunehmend. Statistiken zeigen, dass jeder zweite Unfall durch einen Zusammenstoß mit Rehen, Wildschweinen oder anderem Wild verursacht wird. Im Jahr 2023 wurden allein 3.445 Wildunfälle registriert, was einem Anstieg von 5,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit machen Wildunfälle fast die Hälfte (45 %) des gesamten Unfallaufkommens im Landkreis aus, wie nordkurier.de ausführlich beschreibt.

Um den Autofahrern in der dunklen Jahreszeit die Gefahren von Wildwechsel vor Augen zu führen, wurden am Montag 12 neue Warnschilder aufgestellt. Ganze vier Straßen im Landkreis sind nun mit den auffälligen „Achtung Wild“-Schildern gespickt: Unter anderem auf der B321 zwischen Sudenhof und Bandenitz sowie auf der B104 zwischen Cambs und Weitendorf. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Kraftfahrer langsamer und aufmerksamer fahren, vor allem in den akut gefährdeten Bereichen, wo in den letzten zehn Jahren über 32.000 Wildunfälle dokumentiert wurden, wie ndr.de berichtet.

Häufungsstrecken und Unfallzahlen

Wo sich die Unfälle besonders häufen? Die B321 zwischen Hagenow und Bandenitz sowie die B104 zwischen Cambs und Kuhlen-Wendorf zählen zu den gefährlichen Strecken. Aber auch auf der L05 bei Püttelkow und der B5 zwischen Zahrensdorf und Dersenow sieht es nicht besser aus. Im Jahr 2023 wurden 53 Personen verletzt, darunter acht Schwerverletzte. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg, was die Dringlichkeit von präventiven Maßnahmen unterstreicht.

Die Gefahr wird durch das Fehlen von Wildzäunen, insbesondere entlang der Autobahn A 24, verstärkt. Dort gab es 2023 insgesamt 228 Wildunfälle, was einem Anstieg von 18 % im Vergleich zu 2022 entspricht. Der Grund für die hohe Unfallrate ist schnell gefunden: Viele Abschnitte der Autobahn sind ungefähr 60 Kilometer lang vollkommen zaunlos. Die Autobahn GmbH des Bundes hat auf Anfragen zur Errichtung von Wildzäunen bisher keine konkreten Pläne oder Termine kommuniziert. Ein Ausbau der A 24 könnte erst in der Zukunft realisiert werden.

Maßnahmen und Ausblick

Die Polizeiinspektion Ludwigslust wird ab Oktober die Geschwindigkeit an Unfallschwerpunkten strenger kontrollieren. Dies ist ein Schritt, den die Autofahrer nicht allzu lange abwarten müssen, angesichts der bedrückenden Statistiken. Aus den Erfahrungen anderer Bundesländer lässt sich lernen, dass Wildunfallpräventionsmaßnahmen oft nur bedingt erfolgreich sind, wenn keine nachhaltigen Lösungen wie Wildzäune vorhanden sind. Die Forschung um Wildtiermanagement und deren Bewegungsmuster hat in Deutschland bereits einige Fortschritte erzielt, jedoch bleibt der Handlungsbedarf groß.

Die Situation wird in der kommenden Unfallkommission des Landkreises diskutiert. Es ist klar, dass die Sicherheit der Autofahrer und der Schutz der Tiere Hand in Hand gehen müssen. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim steht vor der Herausforderung, wirksame Maßnahmen zu implementieren, um die steigenden Wildunfallzahlen in den Griff zu bekommen und die Straßen sicherer zu machen.

Die Probleme sind bekannt, nun ist es an der Zeit, dass alle Beteiligten ein gutes Händchen haben, um die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern und die gefährlichen Wildwechsel zu verhindern.