Chinas Kohleboom: 80 Gigawatt neue Kapazität in 2025 erwartet!

China hat im ersten Halbjahr 2025 erhebliche Kohlekapazitäten in Betrieb genommen, während sich der Bau neuer Kraftwerke verlangsamt.

China hat im ersten Halbjahr 2025 erhebliche Kohlekapazitäten in Betrieb genommen, während sich der Bau neuer Kraftwerke verlangsamt.
China hat im ersten Halbjahr 2025 erhebliche Kohlekapazitäten in Betrieb genommen, während sich der Bau neuer Kraftwerke verlangsamt.

Chinas Kohleboom: 80 Gigawatt neue Kapazität in 2025 erwartet!

Im Reich der Mitte tut sich gerade einiges im Energiesektor. Mit einem Blick auf die Zahlen wird schnell klar: Kohle hat in China nach wie vor einen hohen Stellenwert. Laut Nordkurier hat China im ersten Halbjahr 2025 die höchste neu installierte Kohlekraftwerkskapazität seit neun Jahren erreicht. So gingen satte 21 Gigawatt ans Netz. Das ist für ein Land, das sich in einen grünen Anstrich hüllen möchte, eine erstaunliche Entwicklung.

Gleichzeitig wird für das gesamte Jahr 2025 ein Zubau von über 80 Gigawatt an Kohlekraftwerken prognostiziert. Trotz der gemeldeten Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien bleibt Kohle ein unverzichtbarer Bestandteil des chinesischen Energiesystems, das noch viele Jahre anhalten könnte. Immerhin plant das Land für 2025 auch, über 500 Gigawatt aus Wind- und Sonnenenergie ins Netz zu bringen.

Kohle im Spannungsfeld der grünen Energien

Wie steht es also um die Kohle? Der aktuelle Trend zeigt auf, dass Chinas Regierung einerseits die Nutzung von Kohle als Rückhalt einsetzt, wenn die Erneuerbaren nicht ausreichen. So genehmigte Peking im ersten Halbjahr 2025 neue Kohleprojekte mit einer Gesamtleistung von 25 Gigawatt, zusätzlich zu bereits existierenden und neu belebten Anträgen, die insgesamt 75 Gigawatt ergeben. Der Druck, jedoch auch die Absicht, die CO2-Emissionen zu reduzieren, wird immer spürbarer.

Analyseberichte, unter anderem vom Zentrum für Forschung zu Energie und sauberer Luft (Crea) und von Global Energy Monitor, legen dar, dass die Genehmigungen für Kohlekraftwerke im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1 % gesenkt wurden. Damit scheint ein erster Trend der Verlangsamung bei der Genehmigung neuer Kapazitäten erkennbar zu sein, trotz der hohen Zahlen der Zubauten.

Selbst Greenpeace bestätigt diese Beobachtungen und berichtet von einem Rückgang von 80 Prozent der Genehmigungen für neue Kohlekraftwerke im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zu 2023. Zudem sind nur 14 neue Kohlekraftwerke mit ungefähr 10 Gigawatt genehmigt worden, was im Vergleich zu den fünfmal so hohen Kapazitäten im Vorjahr ein deutliches Signal setzt.

Erneuerbare Energien und ihre Herausforderungen

Trotz dieser rückläufigen Genehmigungszahlen scheint das Land nicht gewillt zu sein, den Kohlekurs aufzugeben. Die Regierung argumentiert, dass neue Kohlekraftwerke notwendig sind, um den wachsenden Energiebedarf zu decken und die Unwägbarkeiten von Wind- und Solarenergie auszugleichen. Experten sehen dies als einen potenziellen Wendepunkt, warnen aber gleichzeitig vor einem Wiederanstieg des Kohlebaus ohne klare Maßnahmen zur Einsparung von Kohlenstoffemissionen.

Der CO2-Ausstoß in China ist im ersten Halbjahr 2025 um ein Prozent gesenkt worden, im Energiesektor gab es sogar einen Rückgang von drei Prozent. Allerdings wird weiterhin geschätzt, dass China bis 2030 den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen erreichen will. Die zukünftigen Klimaziele sind dennoch noch eine große Unbekannte, doch das Augenmerk des Staatsrates richtet sich zunehmend auf die Entwicklung sauberer Energien und die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen.

Derzeit hat die Nuklearenergie mit rund 5 Prozent des Strommixes in China ebenfalls Einzug gehalten, was zeigt, dass das Land auch hier diversifiziert. Ein klarer Plan für den Umstieg auf nachhaltige Energien und die dauerhafte Reduzierung der Kohlenutzung wird allerdings noch intensiver erwartet.

Wie wird sich die Situation weiter entwickeln? Eines steht fest: Chinas Rolle im globalen Kampf gegen den Klimawandel bleibt komplex und vielschichtig. Während das Land also fleißig an den Kohlekraftwerken baut, bleibt die Frage, wie lange dieser Kurs noch tragfähig ist – und ob der grüne Wandel tatsächlich an Fahrt aufnehmen kann.