Lehm, Feuer und Brot: Jüngste aus Wangelin bauen gemeinsam einen Ofen!

Lehm, Feuer und Brot: Jüngste aus Wangelin bauen gemeinsam einen Ofen!
In der Europäischen Bildungsstätte für Lehmbau in Wangelin wird gegenwärtig ein ganz besonderes Projekt realisiert, das sowohl die Kreativität als auch das handwerkliche Geschick der Teilnehmenden fordert. Innerhalb von fünf Tagen bauen Kinder und Jugendliche aus verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten einen Lehmbackofen. Das Projekt trägt den Titel „Erde, Feuer & Brot – wir bauen einen Lehmbackofen“ und wird vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern gefördert.
Die Teilnehmer kommen aus der näheren Umgebung, aber auch aus Städten wie Hamburg und Berlin. Einige von ihnen haben Wurzeln in Ländern wie Syrien und Georgien, was die Vielfalt der Gruppe erhöht. Mit einem lachenden Gesicht und einer Vorliebe fürs Handwerk sorgt der erfahrene Ofenbauer Paul Müller aus Bayern dafür, dass alle Mitwirkenden nicht nur Spaß haben, sondern auch viel lernen. Müller ist seit fast zehn Jahren in Wangelin tätig und bringt sein wertvolles Know-how ein.
Lehm und Gemeinschaft
Das Seminar zielt darauf ab, den Baustoff Lehm zu vermitteln und gleichzeitig Gemeinschaftserlebnisse zu fördern. Dazu stehen die Teilnehmenden in engem Austausch miteinander und erarbeiten gemeinsam, welcher Ofen gebaut werden soll. Zu Beginn werden verschiedene Modelle angefertigt, wobei die Jugendlichen aktiv in den Prozess einbezogen werden. Die Bauarbeiten selbst sind für drei Tage angesetzt, wobei Müller die Gruppe anleitet und unterstützt.
Ein zentrales Element des Projekts ist ein birnenförmiger Sandhaufen, der als Negativform für den Brennraum dient. Am letzten Tag zeigt sich dann die Entspannung, als der Sand herausgenommen wird – ganz ohne Sorgen über einen möglichen Zusammenbruch des Ofens. Holger Miska, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, beschreibt die besondere Stimmung unter den Teilnehmenden, die sich auf das gemeinsame Werk freuen.
Ein Ort des Lernens und der Begegnung
Die Europäische Bildungsstätte für Lehmbau in Wangelin ist nicht nur ein Ort, an dem der Lehmbau erlernt wird. Hier wird ein Netzwerk mit europäischen Partnern aufgebaut und verschiedene Bildungsformate im Bereich ökologisches Bauen entwickelt. Das erfährt Beachtung, denn die Einrichtung bietet eine abwechslungsreiche Palette an Angeboten, die sich an Erwachsene, Kinder, Jugendliche sowie Familien richten. Im Fokus stehen individuelle Zugänge zu den Lerninhalten und ein experimentelles Lernen.
In Wangelin, einem kleinen Dorf mit etwa 80 Einwohnern, gibt es ebenfalls Möglichkeiten zur Unterkunft während der Kurse. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten, Geldautomaten und eine Gaststätte befinden sich in den nahegelegenen Orten Plau am See, Meyenburg und Lübz. Das Café des Wangeliner Gartens hat von 11 bis 17 Uhr geöffnet und bietet den Kursteilnehmern einen idealen Ort zur Entspannung und Stärkung.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann die Bahnhöfe in Plau am See, Meyenburg oder Parchim nutzen. Besonders praktisch ist der Rufbus 802, der vorab bestellt werden muss, um die Anreise zu erleichtern. Eine Kombination aus Bahn und Bus oder Rad wird empfohlen, um die beeindruckende Umgebung zu erkunden.
Insgesamt verspricht das Workcamp, das sowohl praktisches Wissen als auch zwischenmenschliche Verbindung fördert, ein voller Erfolg zu werden. Hier wird nicht nur ein Ofen gebaut, sondern auch gemeinschaftlicher Geist erlebbar gemacht – ein echtes Beispiel für Nachhaltigkeit und Teamarbeit. Für Interessierte lohnt sich ein Besuch in Wangelin, wo lehrreiche Erlebnisse und ein herzliches Miteinander auf sie warten.