Schleusensperrung in Lübz: Tourismus leidet, Elde lockt mit Ruhe!

Schleusensperrung in Lübz: Tourismus leidet, Elde lockt mit Ruhe!

Lübz, Deutschland - Die Schleuse in Lübz bleibt auch weiterhin geschlossen und sorgt für Frust bei Wasserwanderern und Bootstouristen. Seit Oktober 2024 sind die Instandsetzungsarbeiten im Gange, und die Sperrung zieht sich bis zum 31. Juli 2025, wie ndr.de berichtet. Besonders während der Hochsaison bringt dies erhebliche Herausforderungen für den Bootstourismus mit sich. So können Urlauber nicht mehr zwischen dem Schweriner See und der Elbe pendeln, was zu einem massiven Rückgang von Buchungen führt.

Unter den Betroffenen ist Robert Bonk, Betreiber der Marina in Matzlow-Garwitz, der mit einem Umsatzrückgang von beeindruckenden zwei Dritteln rechnet. Um dennoch über Wasser zu bleiben, versucht er, mit Kanu- und Motorbootverleih zusätzliche Einnahmen zu generieren. Ähnlich sieht es Dirk Reiher, der als Betreiber des Hafens in Lübz von April bis Juni 2024 über 1.300 Gäste verzeichnete, im Jahr 2025 jedoch nur 35. Reiher hat auf die Umstände reagiert und bietet einen mobilen Bootsservice an, da sich ein Aufenthalt im Hafen kaum noch lohnt.

Ein neues Abenteuer auf der Elde

Jenseits der Schwierigkeiten gibt es jedoch auch positive Meldungen. Die Sperrung der Schleuse wird von vielen Bootsurlaubern als Chance wahrgenommen, die weniger bekannte Wasserstraße Elde zu entdecken. Diese bietet ein entschleunigtes Reisegefühl, fernab des hektischen Bootsverkehrs. Laut prnews24.com haben bereits über 20 Crews die malerische Landschaft rund um die Elde besucht und von der Ruhe, der Naturnähe sowie der Freiheit auf dem Wasser geschwärmt.

Die Elde besticht durch dichte Wälder, weite Felder, Alleen und kleine Gärten. Neben den landschaftlichen Reizen können angehende Naturforscher hier auch eine Vielzahl an Tieren beobachten, darunter Reiher, Fischotter und Eisvögel. Zudem laden kulturelle Zwischenstopps zu Erkundungstouren ein – wie ein Stadtbummel durch die historische Innenstadt von Parchim oder ein Besuch der Burganlage in Neustadt-Glewe. Die Möglichkeit, in Eldena und Dömitz zur Elbe zu gelangen, rundet das Angebot ab.

Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft

Trotz der doch erfreulichen Rückmeldungen zeigt die besondere Situation ihre Auswirkungen auf die lokale Gastronomie und Unterkunftsangebote. So klagt Isabelle Ventelou, eine Charterin, über Einbußen von 15 bis 20 Prozent durch verschobene Buchungen. Das Hotel und Restaurant „Zur Eldenburg“ leidet ebenfalls unter der Gästeausbleibung, da Charter-Kunden traditionell gern dort nächtigten und speisten. Malgorzata Czaplicka vom Hotel beschreibt die Lage als besorgniserregend, da die Einkünfte stark zurückgegangen sind.

Die Arbeiten an der stark beschädigten Schleuse in Lübz ziehen sich länger hin, als ursprünglich geplant. Hartwig Meyer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe erklärte, dass während der Instandsetzung mehr Schäden festgestellt wurden als erwartet. Geplant ist die Fertigstellung der Schleuse mit neuen Toren am 16. Juli, doch die endgültige Wiedereröffnung wird erst Ende Juli stattfinden. Nach der Sanierung wird die Schleuse Lübz die letzte von insgesamt 18 Schleusen entlang der Müritz-Elde- und Störwasserstraße sein, die grundsaniert wurden.

Wer sich für einen Wassertourismus-Urlaub in der Region interessiert, findet weitere Informationen und Tourenangebote auf der Webseite der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern.

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OrtLübz, Deutschland
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