Wildunfälle im Landkreis Parchim: So handeln Sie richtig!

Wildunfälle im Landkreis Parchim: So handeln Sie richtig!
Parchim, Deutschland - Wildunfälle gehören für Autofahrer in Norddeutschland leider zum Alltag. Die dunkle Jahreszeit, gepaart mit dem Drang der Wildtiere, Futter zu suchen, lässt die Zusammenstöße zwischen Fahrzeugen und Wild oft nicht lange auf sich warten. Besonders brisant ist die Situation im Landkreis Ludwigslust-Parchim, wo allein im ersten Quartal 2025 rund 620 Wildunfälle registriert wurden – eine Zahl, die ähnlich wie im Vorjahr ausfiel. Doch wie verhält man sich richtig, wenn es zu einem solchen Unfall kommt?
Einige Autofahrer haben sich in einer solchen Situation schon wiedergefunden: Man fährt auf der Landstraße mit 80 km/h, als plötzlich ein Tier, etwa die Größe eines mittelgroßen Hundes, auftaucht. Der richtige Reflex wäre, die Warnblinkanlage zu aktivieren und sicherzustellen, dass man nicht versucht, dem Tier auszuweichen, was oft gefährlicher ist. Genau so erging es einem Fahrer, der mit einem Rehkitz kollidierte, das den Aufprall nicht überlebte. Diese gefährlichen Situationen sind nicht zu unterschätzen, zumal die Hochphase der Wildunfälle oft in den Monaten April und Mai liegt, wenn die Tiere verhungern und auf Nahrungssuche sind.
Die dunklen Monate für Wildtiere
Im Frühjahr ist Vorsicht geboten, denn die meisten Unfälle geschehen vor allem in der Dämmerung und während der Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr. Laut dem Jagdverband sind Rehe in nahezu der Hälfte aller Wildunfälle verwickelt. Dabei werden nicht nur sie, sondern auch Feldhasen und Kaninchen stark gefährdet. Allein in den Monaten April und Mai fallen fast ein Viertel der Rehe dem Straßenverkehr zum Opfer. Der Berufsverkehr zur Dämmerungszeit sorgt dafür, dass Autofahrer oft unvorbereitet auf Tiere treffen, während diese unter dem Schutz der Dunkelheit nach Futter suchen.
So zeigt eine Analyse von über 22.000 Wildunfällen, dass Rehe die am häufigsten verunfallte Tierart sind, gefolgt von anderen Wildtieren wie Wildschweinen und Füchsen. Die Situationen auf Landstraßen sind dabei besonders heikel, denn rund 10 % der Hirsche und Rehe sterben im Straßenverkehr, und bei Arten wie der Wildkatze kann diese Zahl bis zu 80 % erreichen.
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
Was tun, wenn es zu einem Unfall kommt? Der Fahrer sollte nach dem Unfall sofort die Warnblinkanlage einschalten, eine Warnweste anziehen und das Fahrzeug sicher am Straßenrand abstellen. Es ist wichtig, das verletzte Tier so schnell wie möglich zu lokalisieren; jedoch sollte kein Versuch unternommen werden, es mitzunehmen – das ist verboten. Der örtliche Jagdberechtigte ist für die Entsorgung des Tieres zuständig. Nach der Meldung über die Notrufnummer 110 wird empfohlen, das Auto bis zur nächsten Ortschaft zu bewegen, wenn das Fahrzeug noch fahrbereit ist. Die Polizei wird dann den Unfall aufnehmen und die Entfernung des Kadavers veranlassen.
Um die Wildunfälle in Zukunft zu minimieren, haben verschiedene Institutionen Maßnahmen zur besseren Erfassung und Analyse der Unfallstatistiken ergriffen. So liegen für die Jahre 2021 bis 2024 bereits über 76.000 Wildunfalldaten für Deutschland vor, die Grundlage für effektive Präventionsmaßnahmen bilden sollen.
Auf den Straßen bleibt die Herausforderung groß, sowohl für Autofahrer als auch für die Tiere, die oft aus Mangel an Nahrung auf die Verkehrswege geraten. Deshalb ist es wichtig, auch weiterhin wachsam zu bleiben und die eigene Fahrweise den Gegebenheiten anzupassen.
Wenn Sie mehr Informationen zum Thema Wildunfälle erfahren möchten, empfehlen wir die Artikel von Nordkurier, Jagdverband und FVA BW.
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Ort | Parchim, Deutschland |
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