NABU in Rostock: Dringender Aufruf für besseren Schutz der Ostsee!
Delegierte des NABU fordern in Rostock besseren Schutz der Meere. Zentrale Themen der Versammlung sind Meeresschutz und nachhaltige Fischerei.

NABU in Rostock: Dringender Aufruf für besseren Schutz der Ostsee!
Rund 260 Delegierte aus ganz Deutschland versammelten sich jüngst in der Stadthalle Rostock zur Bundesvertreterversammlung des Naturschutzbundes (NABU). Der NABU ist nicht nur der älteste Naturschutzverband Deutschlands, sondern auch der mitgliederstärkste. Ein zentrales Thema der Versammlung war das „Grundsatzprogramm Meer“, in dem sich die Teilnehmer mit den aktuellen Herausforderungen und Gefahren für die Nord- und Ostsee auseinandersetzten. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger wies dabei eindringlich darauf hin, dass es der deutschen Nord- und Ostsee schlecht gehe. Insbesondere die Ostsee, die zu den am schnellsten erwärmenden Meeren weltweit gehört, leidet unter Hitzewellen, Überdüngung und Sauerstoffarmut. Trotz der Tatsache, dass etwa 45 Prozent der Ostsee unter Schutz stehen, hat sich wenig gebessert. Diese Gebiete sind oft durch Fischerei, Rohstoffabbau und Schifffahrt gefährdet.
Ein zentraler Punkt der Versammlung war die Beschlussfassung einer Resolution, die ein Fischereiverbot in den Kernzonen der Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und Jasmund fordert. NABU fordert zudem, dass mindestens die Hälfte der Schutzgebiete von wirtschaftlicher Nutzung frei bleiben muss. Angesichts der aktuellen Situation ist es unumgänglich, dass Umweltminister Till Backhaus (SPD) entschlossen handelt und die erforderlichen personellen sowie finanziellen Kapazitäten bereitstellt. Die Debatte um den Meeresschutz verleitet geradezu dazu, die Notwendigkeit eines wirksamen Schutzes in den Vordergrund zu rücken.
Die Herausforderungen für die Meeresnatur
Trotz der Ausweisung von nahezu 45 Prozent der nationalen Meeresfläche in Deutschland als Schutzgebiete mangelt es an wirksamen Schutzmaßnahmen. Besonders bedroht ist der Schweinswal in der zentralen Ostsee. In den meisten Natura-2000-Schutzgebieten gelingt es kaum, die Meeresnatur vor wirtschaftlichen Aktivitäten zu schützen. Ein reguliertes Schutzgebietsmanagement ist essenziell, doch derzeit fehlen konkrete Managementpläne, die einen echten Schutz gewährleisten könnten. Der NABU betont, dass strenger Schutz notwendig ist, um dem drohenden Artenverlust in Nord- und Ostsee entgegenzuwirken und die Bundesrepublik dabei ist, ihre EU-Verpflichtungen nicht einzuhalten.
Im Rahmen der Versammlung wurde auch die neue Ehrung an Woll-Unternehmer Marco Scheel und Sundair-Gründer Marcos Rossello vergeben, was ein positives Signal in Bezug auf unternehmerisches Engagement für den Naturschutz darstellt. Doch während einige Akteure Verantwortung übernehmen, bleibt der Handlungsbedarf in der Fischerei nach wie vor groß. Aktuelle Fischereieinschränkungen sind als unzureichend zu werten. Bereits jetzt werden 59 Prozent der geschützten Meeresfläche in Europa grundberührend befischt. Es ist erschreckend, dass nur 0,6 Prozent der deutschen Meeresschutzgebiete vollständig fischereifrei sind.
Ein Appell für die Zukunft
Deutschland hat sich verpflichtet, zehn Prozent der ausschließlichen Wirtschaftszone streng zu schützen und muss dringend notwendige Maßnahmen ergreifen, um diese Vorgaben tatsächlich umzusetzen. Zum Beispiel sollen Fischereiverbote, die in den letzten Jahren bereits erlassen wurden, wie das Verbot der aktiven mobilen Grundschleppnetzfischerei, endlich konsequent umgesetzt werden. Der NABU fordert darüber hinaus ein generelles Verbot dieser Art von Fischerei in Meeresschutzgebieten.
In Schwerin fand derweil eine zentrale Gedenkstunde für die Opfer von Krieg und Gewalt statt, sowie erfreuliche Nachrichten aus der Sportwelt: Der Fußball-Drittligist setzte sich im Achtelfinale souverän gegen den Verbandsligisten Penzliner SV mit 5:0 durch. Während der Greifswalder FC im Stadtderby seine Fans jubeln ließ, herrscht in der Umweltschutzpolitik weiterhin Aufregung. Der NABU ist entschlossen, den Meeresschutz weiter auf die Agenda zu setzen – ein gutes Händchen wird dabei erforderlich sein.
Die nächsten Schritte stehen schon in den Startlöchern: Erforderlich ist jetzt ein schnelles Handeln von Seiten der Politik, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen wirkungsvollen Meeresschutz garantieren. Die Herausforderungen sind klar, und es gilt, Verantwortung zu übernehmen, um die Zukunft der Meere zu sichern. Es bleibt also spannend, ob und wie die großen Ankündigungen in den kommenden Monaten umgesetzt werden.