Hark Bohm: Ein Meister des Films und prägender Lehrer Hamburgs verstorben

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Hark Bohm, bedeutender Filmemacher und Mitbegründer der Hamburg Media School, verstarb am 16.11.2025 im Alter von 86 Jahren.

Hark Bohm, bedeutender Filmemacher und Mitbegründer der Hamburg Media School, verstarb am 16.11.2025 im Alter von 86 Jahren.
Hark Bohm, bedeutender Filmemacher und Mitbegründer der Hamburg Media School, verstarb am 16.11.2025 im Alter von 86 Jahren.

Hark Bohm: Ein Meister des Films und prägender Lehrer Hamburgs verstorben

Am 16. November 2025 hat die Filmwelt einen ihrer bedeutendsten Köpfe verloren: Hark Bohm. Im Alter von 86 Jahren starb der Filmemacher, der nicht nur in Hamburg, sondern in ganz Deutschland als Pionier der Filmausbildung gilt. Seine Visionen und Werke haben Generationen von Filmemachern geprägt und den Hamburger Film nachhaltig beeinflusst. Laut faz.net wird sein Erbe durch die Gründung des „Aufbaustudiums Film“ lebendig, das in die „Hamburg Media School“ mündete und die Filmausbildung in Deutschland neu gestaltete.

Bohm startete 1992 mit der Neugestaltung der Filmausbildung und hinterließ mit seinen innovativen Ansätzen einen bleibenden Eindruck. Er war nicht nur Jurist, sondern auch bekannt für Filme wie „Nordsee ist Mordsee“ und „Moritz, lieber Moritz“, die die Ängste und Träume junger Menschen thematisierten. Sein herausragender Film „Yasemin“ von 1988 sprach zudem die Nöte der zweiten Generation von Migrantenkindern an. Wie welt.de berichtet, war Bohm auch Mitinitiator des „Filmfest Hamburg“ und mitverantwortlich für die erste regionale Kinoförderung in Deutschland durch das „Hamburger Filmbüro“. Sein letzter Auftritt war im von Fatih Akin verfilmten Film „Amrum“, basierend auf Bohms Kindheitserinnerungen.

Pädagogischer Ansatz und Einfluss

Ein zentraler Punkt in Bohms Arbeit war sein pädagogischer Ansatz in der Filmausbildung. Er legte großen Wert auf die Bedeutung von Regeln und Talent und schuf einen Raum für kreativen Austausch und Gastfreundschaft. Seine Schüler, unter ihnen der bekannte Regisseur Fatih Akin, haben nicht nur von seinem Wissen profitiert, sondern auch einen Mentor in ihm gefunden. Akin selbst nannte Bohm eine zentrale Figur in seinem Werdegang zum Filmemacher.

Bohm hatte eine schwierige Beziehung zu seinem Vater, einem fanatischen Nazi und Richter, was seine Sicht auf Autorität und seine Herangehensweise an die Filmkunst prägte. Trotz dieser Herausforderungen definierte er den sogenannten „Familienfilm“ neu und bezog oft seine eigene Familie in seine Projekte ein. Auch seine Ehepartnerin Natalia Bowakow wurde zu einer wichtigen Produzentin seiner Filme, und ihr Bruder Dschingis spielte in vielen seiner Werke Hauptrollen.

Ein Lebenswerk voller Herz

Bohms Filme waren oft umstritten, vor allem wegen seiner Priorität, auf das Herz des Publikums abzuzielen, was zu Konflikten mit Filmästheten führte. Er wurde in einer Vielzahl von Rollen besetzt, oft in Autoritätspositionen, und trat auch in Akins „Der Goldene Handschuh“ auf. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben „Nordsee ist Mordsee“ und „Yasemin“ auch „Tschetan, der Indianerjunge“, welche die Emotionen und das Leben der Menschen auf eine eindringliche Weise erfassen.

Das Vermächtnis von Hark Bohm wird durch die Fortführung seiner Lehren und Werke weiterleben. Mit seinem einzigartigen Beitrag zur Filmausbildung und seinen einfühlsamen Filmen bleibt er eine inspirierende Figur nicht nur in Hamburg, sondern auch darüber hinaus. Sein Einfluss ist unbestreitbar und wird noch viele Jahre spüren sein.