Hamburg gedenkt am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt
Am Volkstrauertag, dem 16.11.2025, gedenkt Hamburg der Opfer von Krieg und Gewalt mit eindrucksvollen Zeremonien und Reden.

Hamburg gedenkt am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt
Am 16. November 2025, anlässlich des Volkstrauertages, kamen in Hamburg zahlreiche Politiker und Vereinsvertreter zusammen, um der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Der Volkstrauertag, der seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen wird, hat eine lange Tradition in Deutschland. Bereits seit 1922 erinnert dieser stille Feiertag an die Gräuel vergangener Konflikte und die Opfer des Nationalsozialismus berichtet NDR.
Die Zeremonie in Hamburg fand in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt, wo über 100.000 Menschen während der NS-Zeit inhaftiert waren. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) betonte, dass das Gedenken sowohl Verpflichtung als auch Mahnung sei. Carola Veit (SPD), Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, sprach von der historischen Verantwortung Deutschlands und forderte dazu auf, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.
Erinnerung an die Vergangenheit
Als Teil der Gedenkveranstaltung fand eine Kranzniederlegung am Mahnmal der Gedenkstätte statt. Über 40.000 Menschen verloren während ihrer Haft im Konzentrationslager Neuengamme ihr Leben. Die Gedenkstätte betont die Wichtigkeit dieser Erinnerungen, um den Opfern ein Gesicht zu geben und die Schrecken der Gedenkstätte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Ein wichtiger Bestandteil des Gedenkens war die Gedenkstunde in der Hauptkirche St. Michaelis, wo der Autor und Musiker Reinhold Beckmann eine bewegende Gedenkrede hielt. Beckmann erinnerte daran, dass die Deutschen im Zweiten Weltkrieg sowohl Aggressoren als auch Völkermörder waren. In einem persönlichen Moment spielte er das Stück “Vier Brüder”, um an seine Mutter und ihre vier Brüder zu erinnern, die im Krieg ihr Leben verloren.
Aufruf zu Verantwortung und Respekt
Farid Müller, Vorsitzender des Hamburger Landesverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, nannte den Volkstrauertag einen Tag des Erinnerns und der Verantwortung für die Gegenwart. Er stellte klar, dass das Gedenken nicht nur Rückblick bedeutet, sondern auch eine Aufforderung, aktiv gegen gegenwärtige gesellschaftliche Herausforderungen vorzugehen. Dies unterstrich auch Karin van Steeg von der Stiftung Vriendenkring Neuengamme, die die schmerzlichen Erinnerungen an ihre eigene Familie teilte, die 1944 deportiert und im KZ Neuengamme inhaftiert wurde. Ihr Aufruf zu gegenseitigem Verständnis und Respekt war ein zentraler Appell dieser Veranstaltung.
Mit der Mahnung, aus der Geschichte zu lernen und die Lehren in die gegenwärtige Zeit zu tragen, hat dieser Volkstrauertag in Hamburg erneut eindringlich verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen und auch gegenwärtig Verantwortung zu übernehmen.