Rostock gedenkt der Pogromnacht: Veranstaltungen und Erinnerungen heute!
Am 9.11.2025 gedenkt Rostock der Pogromnacht und bietet kulturelle Veranstaltungen, darunter Theater und Filmvorführungen.

Rostock gedenkt der Pogromnacht: Veranstaltungen und Erinnerungen heute!
Am 9. November 2025 sind in der Region Rostock zahlreiche Veranstaltungen geplant, die sowohl kulturelle Höhepunkte als auch bedeutende Gedenkfeiern umfassen. In der Stadt Güstrow findet im Ernst-Barlach-Theater um 16 Uhr das Kindertheaterstück „Der gestiefelte Kater“ statt. Diese bezaubernde Aufführung des Wicht-Theaters richtet sich an die jungen Zuschauer ab vier Jahren und verspricht ein unvergessliches Erlebnis zu werden.
Doch nicht nur die kleinen Besucher kommen auf ihre Kosten. Um 17.45 Uhr am Schwaaner Pferdemarkt wird an die Pogromnacht von 1938 erinnert. Unter dem Titel „Klang der Steine“ wird das Schicksal jener Menschen gewürdigt, denen Stolpersteine in Schwaan gewidmet sind. Diese Veranstaltung möchte die Lebensgeschichten der jüdischen Bürger ins Gedächtnis rufen und sorgt für einen tiefen emotionalen Nachklang.
Kulturelle Highlights in Rostock
Zur gleichen Zeit findet in Güstrow ein Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Marien statt, der ebenfalls um 16 Uhr beginnt. Diese Zeremonie bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, innezuhalten und zu gedenken.
In Rostock steht das LIWU im Zeichen des Films. Um 19 Uhr wird dort der Film „Kalt ist der Abendhauch“ mit der talentierten Schauspielerin Fritzi Haberland gezeigt. Regisseur Andreas Dresen wird zudem im Rahmen der Reihe „Fokus Film“ zu Gast sein und die Zuschauer durch die Filmvorführung begleiten.
Erinnerung an die Pogromnacht
Der 9. November hat in der deutschen Geschichte einen schweren Schatten. In der Nacht von 1938 wurden jüdische Geschäfte und Synagogen in ganz Deutschland zerstört, während zahlreiche jüdische Menschen ermordet, verletzt oder verschleppt wurden. Diese barbarischen Ausschreitungen, auch als „Reichskristallnacht“ bekannt, waren der verhängnisvolle Auftakt für den Holocaust. Allein in Rheinland-Pfalz brannten rund 267 Synagogen, und schätzungsweise 91 Menschen verloren ihr Leben. Die Erinnerung an diese Verbrechen wird in vielen Städten durch Mahnwachen und Gedenkfeiern lebendig gehalten. In Speyer und Trier fanden kürzlich Gedenkveranstaltungen statt, die die Opfer der Pogromnacht ehren und die Mahnung zur Wachsamkeit in der Demokratie unterstreichen.
In Speyer erinnern 118 Stolpersteine an jüdische Familien, wie die Familie Marx, die 1933 nach Speyer zog und während der Pogromnacht brutal vertrieben wurde. Historische Vorträge und Kranzniederlegungen durch lokale Würdenträger fügen sich in diesen geschichtsträchtigen Gedenktag ein, der zu einem Nachdenken über die Errungenschaften und Bedrohungen der Demokratie anregt.
Polizeibehörden haben bereits zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit während der Gedenkveranstaltungen zu gewährleisten, insbesondere im Hinblick auf zunehmende Gefahren für jüdische Einrichtungen im Zusammenhang mit den aktuellen Konflikten im Nahen Osten.
In diesem Sinne ist der 9. November nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Anlass für Solidarität und das Eintreten für Frieden und Freiheit in unserer Gesellschaft.
Für weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Rostock und Umgebung besuchen Sie die Seiten von NDR sowie zu den Gedenkveranstaltungen in Rheinland-Pfalz unter SWR.