Greifswald in Gefahr: Busverkauf bedroht Arbeitsplätze und Schulverkehr!
Die Anklamer Verkehrsgesellschaft kündigt den Verkauf von Bussen an, was Arbeitsplätze und Schulbusverkehr gefährdet.

Greifswald in Gefahr: Busverkauf bedroht Arbeitsplätze und Schulverkehr!
In einer alarmierenden Mitteilung hat die Anklamer Verkehrsgesellschaft mbH (AVG) angekündigt, rund ein Drittel ihrer Fahrzeugflotte zum Verkauf anzubieten. Konkret werden 20 der insgesamt 65 Busse veräußert, was nicht nur zu erheblichen Einschränkungen im Betriebsablauf führt, sondern auch die Sicherheit vieler Arbeitsplätze gefährdet. Diese Entscheidung hat direkte Auswirkungen auf den Schulbusverkehr in den betroffenen Regionen, was viele Eltern besorgt. Laut ostsee-zeitung.de liegt der vermutliche Stichtag für den Verkauf am 31. Oktober, auch wenn dies intern noch nicht bestätigt ist.
Die Gründe für diesen drastischen Schritt sind vielschichtig. Die AVG kämpft mit finanziellen Problemen und sieht sich ungelösten Konflikten mit dem Kreis Vorpommern-Greifswald gegenüber. Während die Bonität des Unternehmens als gut eingeschätzt wird und die Umsätze gestiegen sind, klafft die Schere zwischen Kosten und Erträgen immer weiter auseinander. Diese Situation wurde unter anderem durch die Einführung des Deutschlandtickets beeinflusst. Ein kritischer Bericht der AVG zeigt, dass die Gesellschaft in der Vergangenheit Verluste selbst getragen hat, was nun nicht mehr möglich ist.
Politische und wirtschaftliche Reaktionen
Die AVG hat die Landesbehörden sowie die Kreisverwaltung für die aktuelle Situation kritisiert. Am 6. Oktober steht eine wichtige Sitzung des Kreistages an, bei der über ein Verhandlungsmandat entschieden wird. Dies könnte für die zukünftige Planung von Verkehrsdiensten von Bedeutung sein. Ab dem 1. Januar 2028 ist eine langfristige Übernahme der betroffenen Verkehrsgebiete durch die kreiseigene Verkehrsgesellschaft (VVG) in Planung, die 2026 bereits den Busbetrieb der Usedomer Bäderbahn (UBB) übernehmen wird. Hierbei waren bereits 50 Busfahrer von Kündigungen betroffen, was die Unsicherheit im Verkehrssektor weiter verstärkt.
Öffentlicher Personennahverkehr und Mobilitätswende
Die Herausforderungen, vor denen die AVG steht, kommen in einem größeren Kontext von Veränderungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zum Tragen. Laut vdv.de steigen die Fahrgastzahlen im ÖPNV seit 2022 wieder an, nachdem diese während der Corona-Pandemie einen Rückgang verzeichneten. Täglich werden in Deutschland etwa 26 Millionen Fahrgäste mit Bus und Bahn befördert, was dazu beiträgt, rund 10 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen zu sparen.
Zudem zeigt die aktuelle Situation, wie wichtig eine nachhaltige Mobilitätswirtschaft ist. Diese erwirtschaftet in Deutschland einen Wert von rund 118 Milliarden Euro und sichert über 1,7 Millionen Arbeitsplätze. Mit jedem Euro, der in dieser Branche verdient wird, entstehen weitere 2,40 Euro an zusätzlicher Wertschöpfung. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Unternehmen wie der AVG innerhalb des Verkehrswesens und ihrer Herausforderungen.
Die kommenden Monate könnten entscheidend sein, nicht nur für die AVG, sondern auch für die zukünftige Gestaltung des öffentlichen Verkehrs im Greifswalder Umland. Die Entwicklungen sollten aufmerksam verfolgt werden, da sie wesentliche Auswirkungen auf die Gemeinschaft und den Schulverkehr haben könnten. Weitere Informationen zu diesen Themen finden sich auf der Webseite der AVG unter avg-bus.de.