Leuchtfeuer Kollicker Ort: Rügen verabschiedet sich nach 120 Jahren!

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Am 10.09.2025 wurde das Leuchtfeuer am Kollicker Ort auf Rügen nach über 120 Jahren demontiert. Erosion macht Rückbau notwendig.

Am 10.09.2025 wurde das Leuchtfeuer am Kollicker Ort auf Rügen nach über 120 Jahren demontiert. Erosion macht Rückbau notwendig.
Am 10.09.2025 wurde das Leuchtfeuer am Kollicker Ort auf Rügen nach über 120 Jahren demontiert. Erosion macht Rückbau notwendig.

Leuchtfeuer Kollicker Ort: Rügen verabschiedet sich nach 120 Jahren!

Das Leuchtfeuer am Kollicker Ort auf Rügen ist nun Teil der Geschichte. Nach stolzen 120 Jahren wurde der historische Turm demontiert, um einem akuten Absturzrisiko aufgrund der sich zurückziehenden Küstenlinie vorzubeugen. Diese Herausforderung wurde dank einer sorgfältigen Planung und dem Einsatz eines Hubschraubers erfolgreich gemeistert, wie der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee, Stefan Grammann, stolz verkündete. Der Leuchtturm, erbaut im Jahr 1904, wog beachtliche sieben Tonnen und war ursprünglich als Quermarkenfeuer für den Hafen Sassnitz sowie als Orientierungsfeuer für die Prorer Wiek konzipiert. Mit einer Höhe von sechs Metern und einem kegelförmigen Kupferdach mit Windrose war der Turm ein markantes Wahrzeichen der Region. Technisch außer Betrieb genommen wurde das Leuchtfeuer bereits Ende Juli 2025, und Seefahrer wurden aufgefordert, es von ihren Seekarten zu streichen. Als Ersatz wurden drei Kardinaltonnen vor der Küste ausgelegt, um die Sicherheit der Schifffahrt zu gewährleisten, die in diesem Gebiet unverzichtbar ist!

Die Demontage des Leuchtfeuers war keine leichte Aufgabe, denn das Gelände rund um den Standort des Turmes ist steil und unwegsam. Umso wichtiger waren die wochenlangen Vorbereitungen, die nötig waren, um diesen Rückbau ordnungsgemäß durchzuführen. Der Leuchtturm, der 1904 von der Firma Julius Pintsch erbaut und am 1. April 1905 in Betrieb genommen wurde, bestand aus 24 gusseisernen Elementen und fungierte bis zur Löschung im August 2025 noch via Fernwartung.

Ein Teil der maritimen Geschichte

Leuchttürme wie der Kolliker Ort haben eine lange Tradition in der Schifffahrt. Sie sind nicht nur ein Symbol für Sicherheit, sondern auch ein wichtiges Hilfsmittel für Seeleute, um sich bei Tag und Nacht zu orientieren. Dies hat es in der Vergangenheit schon oft verhindert, dass Schiffe aufgrund falscher Standortbestimmungen in Seenot gerieten. Mit der Umstellung des Leuchtfeuers von Gasbetrieb auf elektrisches Licht im Jahr 1936 und weiteren Umbauten im Jahre 1978 und 2000, als Halogenleuchtmittel und ein Gürtellinsenbetrieb eingeführt wurden, stellte sich der Leuchtturm stets den Anforderungen der Zeit.

Rügen ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern beherbergt auch viele weitere maritime Bauwerke. Leuchttürme sind ein Zeichen für die Geschichte der maritimen Baukunst und stehen vielerorts unter Denkmalschutz. Etwa ein Drittel der deutschen Leuchttürme sind aus diesem Grund geschützt. Der älteste Leuchtturm an der deutschen Ostseeküste befindet sich in Travemünde und ist nicht mehr in Betrieb, allerdings für die Öffentlichkeit zugänglich.

Leuchttürme heute und morgen

Mit rund 1000 festen Leuchtfeuern an den deutschen Nord- und Ostseeküsten leisten diese Bauwerke weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit auf See. Sie dienen nicht nur als Navigationshilfen, sondern auch als Antennenträger für Radar- und Funkanlagen. Betrachtet man die gesamte Geschichte des Leuchtfeuersystems, so wird ersichtlich, dass Leuchttürme die Schifffahrt über Jahrhunderte maßgeblich geprägt haben, und es gibt weltweit zahlreiche Beispiele für ihre Bedeutung, sei es der Torre de Hércules in Spanien, der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm, oder der Buk in Bastorf, der hochgelegenste in Deutschland.

Obwohl der Kollicker Ort nun Geschichte ist, bleibt die Erinnerung an diesen prächtigen Leuchtturm ein Teil des kulturellen Erbes der Region Rügen. Für die Schifffahrt wird die Sicherheit an dieser Stelle durch moderne Alternativen gewahrt, sodass Seeleute auch in Zukunft gut navigieren können.