Grenzkontrollen zu Polen: Reisende vor hohen Strafen gewarnt!
Grenzkontrollen zu Polen: Reisende vor hohen Strafen gewarnt!
Schwerin, Deutschland - Am Sonntag, den 6. Juli 2025, sorgten polnische Polizeikontrollen am Grenzübergang bei Lubieszyn (Linken) für Verwirrung unter den Autofahrern. Reisende wurden von den polnischen Behörden angehalten und mussten ihre Ausweisdokumente vorzeigen. Es gibt jedoch Unklarheiten, ob die Kontrollen, die ab Montag offiziell angekündigt sind, bereits am Wochenende begonnen wurden. Der NDR berichtet von nahezu flächendeckenden Kontrollen, während ein Sprecher des Polizeipräsidiums Neubrandenburg keine solchen bestätigte. Laut der deutschen Polizei sind stichprobenartige Kontrollen in Polen am Sonntag als „normal“ zu betrachten und werden dort seit Jahren durchgeführt.
Die Bundesregierung hat die Grenzkontrollen zu Polen verlängert, unter anderem um der irregulären Migration entgegenzuwirken. Polen plant, ab Montag eigene Kontrollen an der Grenze zu Deutschland und Litauen durchzuführen, mit dem Ziel, den „unkontrollierten Strom von Migranten“ zu reduzieren. Der polnische Regierungschef Donald Tusk machte diese Ankündigung nach einer Kabinettssitzung in Warschau und betonte, dass dies Konsequenzen für die Bewegungsfreiheit der Menschen haben werde, wie ZDF heute berichtet.
Die Auswirkungen der Kontrollen
Im Schengen-Raum, zu dem sowohl Deutschland als auch Polen gehören, gibt es normalerweise keine festen Personenkontrollen an Binnengrenzen. Allerdings hat die Bundesregierung nun Kontrollen an allen deutschen Grenzen angeordnet, um irreguläre Migration zu bekämpfen. Die Bundespolizei hat die Befugnis, Asylsuchende abzuweisen, was allerdings rechtlich umstritten ist. Die Kontrollen müssen zuvor bei der EU-Kommission angemeldet und genehmigt werden, während informelle Kontakte zwischen polnischen Behörden und der EU-Kommission auf eine bevorstehende Anmeldung der Kontrollen hindeuten, wie Tagesschau berichtet.
Für Autofahrer und Reisende an der Grenze sind Verzögerungen und Wartezeiten zu erwarten. Das Auswärtige Amt warnt davor, dass Reisepass oder Personalausweis für alle Mitreisenden jederzeit mitgeführt werden müssen. Zudem gilt: Beihilfe zur illegalen Ein- und Durchreise kann in Polen drastisch geahndet werden, mit hohen Haft- und Geldstrafen, was insbesondere bei der Mitnahme von unbekannten Personen zu beachten ist.
Politische Reaktionen und Bedenken
Politisch stößt die Entscheidung zur Einführung von Grenzkontrollen auf gemischte Reaktionen. Während Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Verständnis für die polnischen Maßnahmen zeigt, übt die SPD Kritik an den Kontrollen als Rückschlag für den freien Personen- und Warenverkehr in Europa. Die Grünen machen zudem Bundesinnenminister Alexander Dobrindt für den „Dominoeffekt“ verantwortlich, der durch verschärfte Migrationspolitik in Gang gesetzt wurde. Polen wäre das zwölfte Land, das solche Kontrollen im Schengen-Raum anführt, während auch Belgien plant, Kontrollen im Sommer einzuführen.
Die Entwicklungen an der Grenze zwischen Vorpommern und Polen verliefen am Sonntag dennoch ruhig. Demonstranten aus Polen, die seit über einem Monat gegen die deutsche Flüchtlingspolitik protestieren, ließen Autofahrer ungehindert passieren. Die deutsche Seite meldete zu diesem Zeitpunkt keine Staubildungen oder andere unerwünschte Auswirkungen.
In der aktuellen Lage ist es wichtig, die Augen offen zu halten und sich vor der Fahrt über die Regelungen zu informieren, um mögliche Schwierigkeiten an der Grenze zu vermeiden.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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