Landrat Kerth: CDU muss Zusammenarbeit mit AfD ernsthaft prüfen!
Stefan Kerth, Landrat in MV, fordert CDU zur Zusammenarbeit mit der AfD auf und kritisiert die Migrationspolitik.

Landrat Kerth: CDU muss Zusammenarbeit mit AfD ernsthaft prüfen!
In einem bemerkenswerten Schritt hat Stefan Kerth, der parteilose Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen, die CDU in Mecklenburg-Vorpommern aufgefordert, ihre „Brandmauer“ gegen die AfD zu überdenken. In einer eindringlichen Videobotschaft, die kürzlich veröffentlicht wurde, thematisiert Kerth die politischen Gegebenheiten und betont, dass andere Länder bereits mit nationalistischen Parteien kooperieren. Er warnt davor, dass Deutschland nicht in die Vergangenheit zurückfallen sollte. Das berichtet die Ostsee-Zeitung.
Kerth, der am 16. April 1973 in Parchim geboren wurde, hat eine bewegte politische Karriere hinter sich. Zuvor war er Mitglied der SPD, trat jedoch im November 2023 aus der Partei aus, um gegen deren Migrationspolitik zu protestieren. Bei den Landratswahlen 2025 trat er als parteiloser Kandidat an und errang beeindruckende 75 Prozent der Stimmen in der Stichwahl gegen einen AfD-Herausforderer. Damit untermauerte Kerth seinen politischen Einfluss und seine Beliebtheit im Landkreis.
Forderung nach Zusammenarbeit
In seiner Videobotschaft fordert Kerth klare Bedingungen für eine mögliche Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD. Angesichts der aktuellen Umfragen, die der AfD in MV bis zu 38 Prozent zuschreiben, sieht er die Notwendigkeit, sich für politische Konstellationen jenseits der linken Parteien zu öffnen. Er spricht von einem „Kontrollverlust“ in der Migrationspolitik und kritisiert die „linken Parteien“ für deren Schönrederei in diesem Kontext. Dies spiegelt sich auch in den Wählerstimmen wider, die der SPD, Kerths ehemaliger Partei, deutlich weniger Zuspruch erfahren.
Die AfD hat Kerths Vorstoß positiv aufgenommen und warnt davor, dass die CDU sich selbst gefährdet, wenn sie eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich ausschließt. Daniel Peters, der CDU-Landeschef, hat jedoch klargestellt, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl nicht in Betracht kommt und verweist auf seine bisherigen Aussagen.
Kritik an der SPD und die politischen Wurzeln von Kerth
Kerths Entscheidung, die SPD zu verlassen, war nicht leicht. Als aktives Mitglied der SPD war er bis zu seinem Austritt tief in die Parteiarbeit verwurzelt. Er hatte das Bürgermeisteramt in Barth inne, bevor er 2018 zum Landrat aufstieg und die Wähler mit seinem Engagement überzeugte. Laut der Wikipedia war er auch von 2009 bis 2018 Mitglied des Kreistages Vorpommern-Rügen.
Mit seiner Forderung, die CDU zur Öffnung hin zur AfD zu bewegen, zeigt Stefan Kerth, dass er bereit ist, neue Wege in der politischen Landschaft zu gehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Mecklenburg-Vorpommern entwickeln wird und inwieweit die CDU auf Kerths Aufruf reagieren wird. Eines ist jedoch klar: Das politische Klima in MV wird durch seine Aussagen und die aktuelle Umfragelage weiter beeinflusst werden.