Schwerin: Tödlicher Unfall – Gericht prüft vorsätzliche Tötung!
Amtsgericht Schwerin untersucht tödlichen Verkehrsunfall: Anklage gegen Fahrer wegen fahrlässiger Tötung und mögliche vorsätzliche Tötung.

Schwerin: Tödlicher Unfall – Gericht prüft vorsätzliche Tötung!
In Schwerin beschäftigt sich das Landgericht derzeit mit einem tragischen Verkehrsunfall, der im Februar 2024 eine 65-jährige Autofahrerin das Leben kostete. Der 69-jährige Fahrer, der beschuldigt wird, mit überhöhter Geschwindigkeit von mindestens 130 km/h in das Fahrzeug der Frau gerast zu sein, sieht sich nun einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegenüber. Dies berichtet die Ostsee-Zeitung.
Die Tragödie ereignete sich in einer 30er-Zone im Stadtteil Lankow, die von Anwohnern gut frequentiert ist. Der Unfallhergang erzeugte nicht nur in der Region, sondern auch überregional Aufmerksamkeit, insbesondere durch die TV-Reportage „Doc Caro – jedes Leben zählt”.
Untersuchung der Umstände
Das Amtsgericht hatte den Fall zunächst zurückgegeben, da es weitere Ermittlungen für erforderlich hielt. Es blieb jedoch bei der Anklage wegen fahrlässiger Tötung, die in Paragraph 222 des Strafgesetzbuches verankert ist. Hierbei handelt es sich um einen speziellen Tatbestand zum Schutz des Lebens, der häufig bei Verkehrsunfällen zur Anwendung kommt, wenn vorsätzliche Tötung ausgeschlossen ist.
Die Anklage basiert auf einem medizinischen Gutachten, das dem Angeklagten eine Krankheit bescheinigt, die möglicherweise zum Unfall führte. Der Fahrer selbst gibt an, während der Fahrt einen Anfall erlitten zu haben. Ein MRT nach dem Vorfall zeigte jedoch keine Beweise für einen solchen Vorfall, was die Zweifel an seiner Erklärung verstärkt.
Rechtsanwaltsmeinung und Bedenken
Der Anwalt der Opfer-Angehörigen, Ullrich Knye, äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich der rechtlichen Bewertung des Falls. Besonders die Geschwindigkeit des Fahrzeugs könnte auf einen bedingten Tötungsvorsatz hinweisen. Dies könnte den Unterschied zwischen fahrlässiger und vorsätzlicher Tötung ausmachen. Die Diskussion um die Schlüssigkeit des Gutachtens verdeutlicht, wie komplex der Fall ist und welche Fragen hier aufgeworfen werden.
Ein weiterer Aspekt, der nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die steigende Anzahl von Fällen von fahrlässiger Tötung, die in Deutschland polizeilich erfasst werden. Laut einer aktuellen Statistik des Bundeskriminalamtes gibt es einen besorgniserregenden Trend in dieser Richtung. Hier verschiedene Zahlen, die zwischen 2014 und 2024 beobachtet wurden:
Jahr | Fälle von fahrlässiger Tötung |
---|---|
2014 | 2.300 |
2015 | 2.400 |
2016 | 2.600 |
2017 | 2.700 |
2018 | 2.850 |
2019 | 2.900 |
2020 | 2.950 |
2021 | 3.000 |
2022 | 3.100 |
2023 | 3.200 |
Die Fälle von fahrlässiger Tötung, wie sie in Schwerin zu beobachten sind, werfen daher nicht nur juristische Fragen auf, sondern fordern auch die Gesellschaft heraus, über Verantwortung und Sorgfalt im Straßenverkehr nachzudenken. Es bleibt abzuwarten, wie das Landgericht diesen komplexen Fall bewerten wird.