Wer finanziert den Neubau der maroden Wismarer Hochbrücke?
Wer finanziert den Neubau der maroden Wismarer Hochbrücke?
Wismar, Deutschland - Die Wismarer Hochbrücke wird zunehmend zum Sorgenkind der Stadt. Aktuelle Prüfungen zeigen, dass die Brücke aufgrund statischer Defizite als marode gilt und dringend durch einen Neubau ersetzt werden muss. Die Situation ist heikel, denn eine Grundinstandsetzung im Jahr 2004 konnte nur für begrenzte Zeit sicherstellen, dass die Brücke weiterhin befahrbar bleibt. Aktuell wird von einer Restnutzungsdauer von unter zehn Jahren ausgegangen, was die Planung eines Ersatzbaus umso dringlicher macht. Wie ndr.de berichtet, sind die Baukosten für den Neubau auf stolze 23 Millionen Euro veranschlagt, doch die Finanzierung bleibt unklar.
Thomas Beyer, der Bürgermeister von Wismar, hat bereits Gespräche zur Finanzierung des Gehweges angestoßen. Gerüchte über finanzielle Zusagen gibt es jedoch nicht, und sowohl die Stadt Wismar als auch die beteiligten Institutionen halten sich mit Informationen zurück. Das Eisenbahnkreuzungsgesetz verpflichtet zudem die Bahn, Teile der Bauarbeiten zu finanzieren, was wertvolle Unterstützung bieten könnte. Derzeit laufen Abstimmungen zwischen dem Straßenbauamt und der Bahn.
Verkehrsinfrastruktur und Verantwortung
Die Hochbrücke Wismar spielt eine zentrale Rolle in der regionalen Verkehrsinfrastruktur, da sie die Landesstraße 12 darstellt und den Stadtkern mit dem östlichen Straßennetz verbindet. Jedoch ist die Brücke seit 2011 mit Lastbeschränkungen belegt, und die Anzahl der Fahrstreifen wurde 2012 reduziert. Die Brücke unterliegt verkürzten Prüfintervallen und wichtige Bereiche müssen jährlich bei Sonderprüfungen untersucht werden. Überraschenderweise wurde die Hochbrücke als die marodeste im Land identifiziert und laut Gutachten ist sie bis 2032 tragfähig, jedoch mit massiven Einschränkungen.
Umso mehr rückt die Notwendigkeit ins Rampenlicht, die Wismarer Hochbrücke zu sanieren. Diese Notwendigkeit ist Teil eines größeren Problems: Von 43 Brücken in der Region sind viele sanierungsbedürftig, und die IHK hat die Politik aufgefordert, endlich zu handeln. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund eines bundesweiten Brückenmodernisierungsprogramms, das darauf abzielt, bestehende Brücken in Deutschland zu erhalten und sicherzustellen. Laut bmv.de sind rund 40.300 Brücken in Deutschland von den Anstrengungen betroffen, die insbesondere die Verkehrssicherheit und Tragfähigkeit der oft in den 1960er und 1980er Jahren erbauten Strukturen gewährleisten sollen.
Zukunft der Hochbrücke
Das Planfeststellungsverfahren für den Neubau der Hochbrücke läuft bereits, doch der genaue Termin für die öffentliche Auslegung der Unterlagen steht noch aus. Im April 2021 fiel die Entscheidung für eine Vorzugsvariante von 13 möglichen Entwürfen, was den Fortschritt des Projektes markiert. Trotzdem bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Finanzierung, was die Stadt und ihre Bürgermeister dazu zwingt, nach kreativen Lösungen zu suchen, um die nötigen Mittel zu sichern.
Von Dienstag bis Freitag wird die Brücke regelmäßig untersucht, was auch zu möglichen Verkehrseinschränkungen führen kann. Sollte der Bau des Ersatzneubaus freigegeben werden, so plant das Land, bis Ende des Jahres einen Startschuss für die Baumaßnahmen zu geben. Doch bis dahin bleibt abzuwarten, wie die verschiedenen Akteure – Stadt, Land und Bahn – ihre Karten ausspielen werden. Denn bei so einer wichtigen Infrastrukturmaßnahme braucht es ein gutes Händchen und eine klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten.
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Ort | Wismar, Deutschland |
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