Mecklenburg-Vorpommern vergibt mehr Medizinstudienplätze für Landärzte!
Mecklenburg-Vorpommern weitet die Landarztquote aus, um Medizinstudierende für unterversorgte Regionen zu gewinnen.

Mecklenburg-Vorpommern vergibt mehr Medizinstudienplätze für Landärzte!
Mit einem klaren Fokus auf die Verbesserung der medizinischen Versorgung in unterversorgten Regionen plant die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, die Landarztquote auf weitere wichtige Bereiche auszuweiten. Zu den Neuerungen gehört die Einführung einer Landzahnarztquote und einer Landapothekerquote, die derzeit im Landtag beraten wird. Diese Initiative zielt darauf ab, nicht nur den hausärztlichen Mangel zu bekämpfen, sondern auch die gesundheitliche Grundversorgung flächendeckend zu sichern, wie wismar.fm berichtet.
Aktuell reserviert das Land bereits Studienplätze für Medizinstudenten, die sich verpflichten, mindestens zehn Jahre in unterversorgten Regionen zu arbeiten. Bei einem Bruch dieser Verpflichtung müssen die Betroffenen mit einer Strafe von bis zu 250.000 Euro rechnen. Die Regelung über die Landarztquote hat seit ihrer Einführung im Jahr 2021 dazu geführt, dass von 400 Medizinstudienplätzen an den Universitäten Rostock und Greifswald, 32 Plätze über diese Quote vergeben werden können. Im Wintersemester 2024/2025 gingen bereits etwa 150 Bewerbungen ein.
Der Bedarf steigt
Die demografische Entwicklung und der wachsende Bedarf an medizinischer Versorgung machen die Situation in Mecklenburg-Vorpommern noch herausfordernder. So ist der Altersdurchschnitt der Hausärzte hoch: Ein Drittel der rund 1.200 Hausärzte ist bereits 60 Jahre oder älter. Zudem sind aktuell 80 Hausarztstellen und 33 Facharztvakanzen unbesetzt. Ein kritischer Punkt ist auch der Rückgang der Apotheken im Land – von 390 im Jahr 2020 auf 361 zu Beginn des Jahres 2025.
Obwohl Mecklenburg-Vorpommern mit 2,25 Medizinstudenten pro 1.000 Einwohner einen hohen Anteil im Vergleich zum deutschen Durchschnitt von 1,26 aufweist, entscheiden sich nur 40 Prozent der Absolventen, im Land zu bleiben. Dabei ist der Bedarf an Ärzten in vielen Bereichen größer als je zuvor. Die Landesregierung betrachtet die Vergabe von Studienplätzen an Bewerber, die sich vertraglich an das Land binden, als erfolgversprechend.
Das Bewerbungsverfahren
Im kommenden Frühling beginnt das Bewerbungsverfahren für das Medizinstudium über die Landarztquote, und damit ist der März 2025 von entscheidender Bedeutung. Abiturienten haben vom 1. bis 31. März 2025 Gelegenheit, ihre Bewerbungen über das Portal der Kassenärztlichen Vereinigung M-V (KVMV) einzureichen – eine wichtige Anlaufstelle für zukünftige Mediziner. Erfolgreiche Bewerber können dann im Wintersemester 2025/2026 in Rostock oder Greifswald studieren, und auch ein öffentlich-rechtlicher Vertrag mit dem Land M-V ist Teil der Bewerbung.
Die Zulassung setzt sich aus verschiedenen Kriterien zusammen, wobei die Abiturnote, eine Ausbildung im Gesundheitsberuf sowie soziale Kompetenzen in die Entscheidung einfließen. Die Hälfte der Planungsbereiche für die hausärztliche Versorgung im Land ist bereits von Unterversorgung bedroht, was die Dringlichkeit dieser Maßnahmen unterstreicht. Laut regierung-mv.de ist die KVMV für die Vorbereitung und Durchführung des Bewerbungsverfahrens verantwortlich.
Für die geplanten 100 zusätzlichen Studienplätze, die der CDU-Fraktionschef Daniel Peters fordert, gibt es zwar politischen Rückhalt, doch die Opposition ruft nach mehr Anstrengungen, um Medizinstudenten zu gewinnen. Über die letzten Jahre wurden durch die Kassenärztliche Vereinigung beträchtliche Summen zur Förderung von Niederlassungen ausgezahlt, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Die kommenden Schritte der Landesregierung zeigen, dass da wirklich etwas in Bewegung kommt.