AfD startet umstrittene Jugendorganisation Generation Deutschland in Gießen

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Die AfD stellt ihre Jugendorganisation "Generation Deutschland" vor, mit drei Mitgliedern aus Niedersachsen im Vorstand.

Die AfD stellt ihre Jugendorganisation "Generation Deutschland" vor, mit drei Mitgliedern aus Niedersachsen im Vorstand.
Die AfD stellt ihre Jugendorganisation "Generation Deutschland" vor, mit drei Mitgliedern aus Niedersachsen im Vorstand.

AfD startet umstrittene Jugendorganisation Generation Deutschland in Gießen

Am vergangenen Wochenende hat die AfD in Gießen ihre neue Jugendorganisation mit dem Namen “Generation Deutschland” neu aufgestellt. Bei dieser Neugründung stehen ambitionierte Vorhaben im Vordergrund, die darauf abzielen, bundesweit Strukturen zu schaffen. Mit einem klaren Fokus auf Organisation und Stabilität planen die neuen Mitglieder den Aufbau regionaler Ansätze, wie es Adrian Maxhuni, nun stellvertretender Vorsitzender und aus dem Kreisverband Osnabrück-Land, formuliert. Er betont, dass es eines “guten Händchens” bedarf, um eine schlagkräftige Organisation zu etablieren. Auch Reinhild Goes und Julia Gehrkens, beide aus Niedersachsen, spielen eine wichtige Rolle im Vorstand und bringen eigene Ideale in die Organisation ein.

Maxhuni, der zuvor Vorsitzender der Jungen Alternative Niedersachsen war und gelernter Elektrotechniker ist, möchte schnell Landes- und Kreisverbände aufbauen. Er sieht in der Entwicklung von “Struktur, Stabilität und Schlagkraft” eine Notwendigkeit für den neuen Jugendverband. Gehrkens, die seit 2022 Mitglied der AfD ist und zur als “rechtsradikal” bezeichneten Frauengruppe “Lukreta” gehört, wird als Beisitzerin im Bundesvorstand agieren. Ihre Gruppe setzt sich für traditionelle Familienwerte und Geschlechterrollen ein. Reinhild Goes wurde zur stellvertretenden Finanzbeauftragten gewählt und hat damit ebenfalls eine wichtige Position in der neuen Organisation inne. Ansgar Schledde, Vorsitzender der AfD Niedersachsen, bewertet diesen Schritt als entscheidend für die Partei.

Eine umstrittene Neugründung

Der Niedersächsische Verfassungsschutz hat bereits ein Auge auf die neue Jugendorganisation geworfen. Er bewertet sie als potenziell rechtsextremistisch und sieht die Umstrukturierung möglicherweise als Reaktion auf drohende Verbote seitens des Innenministeriums. Die warnenden Stimmen des Verfassungsschutzes heben hervor, dass eine Radikalisierung vor allem über soziale Medien stattfindet. Jean-Pascal Hohms wird als erster Chef der “Generation Deutschland” gehandelt, ist aber vom Landesverfassungsschutz Brandenburg als Rechtsextremist eingestuft. Ein weiterer Grund zur Sorge ist die starke Präsenz der AfD in sozialen Medien, besonders durch die jüngeren Mitglieder, die bekannt dafür sind, provokante Botschaften zu senden.

Die Einladungsliste zur Gründung umfasste zudem Firmen, die auffällige Aufkleber, Slogans und T-Shirts produzieren. Das Interesse ist groß: Bei der Gründung in Gießen wurden bis zu 1.900 interessierte Personen erwartet. Die Mitgliedschaftsbedingungen haben sich geändert, sodass nun etwa 9.000 Mitglieder der AfD eintrittsberechtigt sind, im Vergleich zu nur 2.500 in der vorherigen “Jungen Alternative”. Diese Veränderungen könnten darauf hinweisen, dass die neue Organisation auf eine breite Basis setzen möchte, um im politischen Wettbewerb bestehen zu können.

Konsequenzen für die Gegenwart und Zukunft

Die Entwicklungen rund um die “Generation Deutschland” zeigen, dass der Diskurs über rechtsextreme Tendenzen in Deutschland alles andere als beendet ist. Die Neugründung wird von vielen kritisch beobachtet und könnte Vorboten für kommende gesellschaftliche Spannungen sein. Während die AfD versucht, sich neu zu positionieren, stehen die Zeichen der Radikalisierung in sozialen Medien auf der Agenda des Verfassungsschutzes. Die alte “Junge Alternative”, die schon als rechtsextrem eingestuft war, hat durch die Neugründung ihre Nachfolgeorganisation gefunden, in der ähnliche Strukturen und Inhalte erwartet werden.

Mit einem klaren Ziel vor Augen und einem dynamischen Vorstand hofft die AfD, ihre Stimme unter den Jugendlichen noch stärker zu verankern. Doch die Schatten der früheren Organisation und die Beobachtungen des Verfassungsschutzes werden ständige Begleiter auf diesem Weg bleiben.