Niedersachsen im Fahrradtour-Test: Verbesserungen und Sorgen der Radler!

ADFC fordert in Aurich mehr Investitionen in die Radinfrastruktur für mehr Sicherheit und Zufriedenheit der Radfahrenden.
ADFC fordert in Aurich mehr Investitionen in die Radinfrastruktur für mehr Sicherheit und Zufriedenheit der Radfahrenden. (Symbolbild/MND)

Niedersachsen im Fahrradtour-Test: Verbesserungen und Sorgen der Radler!

Aurich, Deutschland - In Niedersachsen wird es laut den jüngsten Ergebnissen des ADFC-Fahrradklima-Tests Zeit, die Sache rund ums Radfahren gehörig zu verbessern. Der Landesvorsitzende Rüdiger Henze fordert mehr Investitionen in die Radinfrastruktur und eine klare Anerkennung des Fahrrads als gleichwertiges Verkehrsmittel. Dass es hier noch Luft nach oben gibt, belegt die Umfrage, an der rund 23.000 Menschen teilgenommen haben und die eine landesweite Durchschnittsnote von 3,8 für Städte über 50.000 Einwohnern ergab. Das ist zwar eine leichte Verbesserung gegenüber 2022 (von 3,91), doch 61 Prozent der Befragten äußern sich unzufrieden mit ihrem Sicherheitsgefühl auf dem Rad, was einen Rückgang von neun Prozent darstellt. Hier sieht Henze dringenden Handlungsbedarf.

Niedersachsen hat in punkto Erreichbarkeit der Stadtzentren und Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung bereits Fortschritte gemacht. Dennoch sind die Schwachstellen in der Radinfrastruktur nicht zu ignorieren, besonders wenn es um die Breite und Oberfläche vieler Radwege sowie die Sicherheitsbestimmungen an Baustellen geht. Eine bedeutsame Zahl von 76 Prozent der Teilnehmer berichtet, dass sie beim Überholen nicht mit ausreichend Abstand beachtet werden. Dieses Manko ist für viele Radfahrer ein echtes Problem.

Städte im Fokus

Besonders herausragend sind die Ergebnisse der Kommunen in verschiedenen Größenklassen. An der Spitze der Bewertung stehen:

  • Nordhorn (Note 2,83)
  • Wietmarschen (2,95)
  • Meppen (3,45)
  • Hannover (3,52)
  • Oldenburg (3,58)
  • Braunschweig (3,71)

Auch einige Städte haben signifikante Fortschritte erzielt, wie Bassum, Neustadt am Rübenberge und Celle, die auf der Liste der größten Verbesserungen stehen. Diese Erfolge sollten als Ansporn dienen, um die Radinfrastruktur weiterhin zu optimieren.

Leitlinien für Sicherheit und Komfort

Um die Radverkehrsinfrastruktur deutschlandweit zu standardisieren und weiterzuentwickeln, hat der ADFC 15 Leitlinien formuliert. Diese zielen darauf ab, Radwege zugänglicher und sicherer zu machen, und betonen die Notwendigkeit eines durchgängigen Radverkehrsnetzes. Es wird außerdem empfohlen, ein Budget von mindestens 30 Euro pro Einwohner jährlich bereitzustellen, um attraktive Radverkehrsbedingungen zu schaffen. Der Fahrrad-Monitor verdeutlicht, dass fast die Hälfte der Deutschen beim Radfahren ein Unsicherheitsgefühl hat. Indem wir die Rahmenbedingungen für Radfahrer verbessern, können wir mehr Menschen dazu bewegen, das Fahrrad als Fortbewegungsmittel zu nutzen.

Die aktuellen Rankings und Testergebnisse zeigen auf, dass insbesondere die Verkehrssicherheit für Radfahrende die größte Herausforderung darstellt. Mehr als zwei Drittel der Radfahrenden fühlen sich unsicher, was angesichts der engen Radwege und unzureichenden Abstandsregelungen beim Überholen alarmierend ist. Hier müssen Städte und Gemeinden umgehend Maßnahmen ergreifen, um das Fahrradfahren sicherer und angenehmer zu gestalten.

Insgesamt zeigt der ADFC-Fahrradklima-Test, dass es in Niedersachsen sowie bundesweit noch viel zu tun gibt. Investitionen in die Radinfrastruktur sind unerlässlich, um das Fahrradklima nachhaltig zu verbessern und die Akzeptanz des Fahrrads im Verkehr zu steigern. Ob die Kommunen den Mut haben, ihren Teil beizutragen, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Da liegt noch einiges an Arbeit vor uns!

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OrtAurich, Deutschland
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