Radfahrer in Braunschweig: Gefahr an maroden Straßen steigt dramatisch!
Braunschweig am 8.09.2025: Gefahr für Radfahrer in der Innenstadt; Initiativen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit gestartet.

Radfahrer in Braunschweig: Gefahr an maroden Straßen steigt dramatisch!
In der Innenstadt von Braunschweig geht es momentan ruhig zu, doch für Busfahrer gestaltet sich die Situation in der schmalen Einbahnstraße „Marstall“ durchaus problematisch. Täglich werden die Straßen von zahlreichen Bussen befahren, während gleichzeitig Radfahrer häufig das Verbot missachten, in der Einbahnstraße zu fahren. Diese Missachtungen führen nicht selten zu gefährlichen Situationen, die die Polizeiinspektion Braunschweig bereits treffend als besorgniserregend einstuft. Busfahrer müssen oft abrupt bremsen, was das Unfallrisiko erheblich erhöht. Der Bereich „Marstall“ gilt somit als besonders gefährlich, vor allem für entgegenkommende Radfahrer. Die Stadt plant daher, zwei zusätzliche Schilder aufzustellen, um auf das Radfahrer-Verbot hinzuweisen und die Aufmerksamkeit auf dieses Problem zu lenken. Ob diese Maßnahme jedoch das Problem vollständig lösen kann, bleibt unklar. Die Polizei wird in naher Zukunft zusätzliche Kontrollen durchführen und Geister-Radfahrer, die beim Fahren in der falschen Richtung erwischt werden, müssen mit Strafen rechnen.
Doch nicht nur die aktuellen Herausforderungen in der Straßenverkehrssicherheit machen Schlagzeilen. Am vergangenen Mittwoch fand in Braunschweig der erste „Ride of Silence“ statt, eine Gedenkveranstaltung für Radfahrer, die auf öffentlichen Straßen getötet oder verletzt wurden. Die Initiative „Fahrradstadt Braunschweig“ hat im Stadtgebiet bereits zwei Geisterräder aufgestellt, an insgesamt drei Orten erinnern sie an die tragischen Unfallorte. Diese Aktion ist Teil einer weltweit stattfindenden Gedenkfahrt, die mit einer Begleitung der Polizei an den Unfallstellen durchgeführt wurde. Vor Ort wurde jeweils eine Schweigeminute abgehalten. Matthias Leitzke, der Initiator, betonte die alarmierende Zahl von drei Todesfällen in Braunschweig seit Herbst 2018 und rief zu einem Umdenken in der Verkehrsplanung auf.
Radfahren in Braunschweig – ein riskantes Unterfangen
Die Initiative „Fahrradstadt Braunschweig“ hat klare Ziele: Radfahren in der Stadt sicherer zu machen, fordert Volker Schmidt von der Initiative. Eine bessere Verkehrsraumgestaltung ist zwingend notwendig. Um dies zu erreichen, plant die Initiative einen Bürgerentscheid. Es sollen 12.000 Unterschriften gesammelt werden, um die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Die Initiative hofft, eine breite öffentliche Unterstützung zu gewinnen, einschließlich der Stimmen von Klimaschutzinteressierten. Schließlich soll Braunschweig nicht nur ein besserer Ort zum Radfahren werden, sondern auch zur Reduzierung des Ölverbrauchs beitragen.
Statistische Hintergründe und die Herausforderungen für Radfahrer
Die Problematik der Verkehrssicherheit wird durch aktuelle Statistiken untermauert. Immer häufiger verunglücken Fahrradfahrer ohne Fremdeinwirkung, wie eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigt. Im Jahr 2023 gab es ca. 27.400 Radunfälle ohne weitere Beteiligte, bei denen rund 6.400 Menschen schwer verletzt wurden und 147 starben. Besonders hervorzuheben ist, dass mittlerweile bei jedem dritten tödlichen Fahrradunfall keine anderen Verkehrsteilnehmer involviert sind. Die Gründe für diese alarmierenden Zahlen sind sowohl in der ansteigenden Beliebtheit des Radfahrens als auch in einer mangelhaften Infrastruktur zu finden. Vor allem in den Wintermonaten sind die Gefahren durch Witterung, Nässe und Glätte verstärkt spürbar. Hier wird deutlich, dass nicht nur die Fahrradfahrer selbst, sondern auch die Verkehrsinfrastruktur und die Wetterbedingungen für die hohen Unfallzahlen verantwortlich sind.
Insgesamt zeigt sich, dass Braunschweig vor Herausforderungen steht, die gleichermaßen die Stadtverwaltung, die Polizei und die Initiative „Fahrradstadt Braunschweig“ betreffen. Es bleibt zu hoffen, dass mit den geplanten Maßnahmen und einem besseren Miteinander auf der Straße, die Sicherheit für Radfahrer in Zukunft erhöht werden kann.