Das Erbe der Abbass-Frauen: Erinnerungen an Palästina im Film

Das Erbe der Abbass-Frauen: Erinnerungen an Palästina im Film
Deir Hanna, Israel - In der bewegenden Dokumentation „Bye Bye Tibériade“, die 2023 unter der Regie von Lina Soualem entstand, zeigt Hiam Abbass, wie tief die Verbindungen zwischen ihrer Vergangenheit in Palästina und ihrer aktuellen Identität reichen. Mit einer Kindheit, die geprägt ist von Verlust, erzählt Abbass von ihrer Herkunft, inklusive der Herausforderungen und Erlebnisse ihrer Familie, die über Generationen hinweg unter den Folgen der Nakbah leiden musste.
Der Film nimmt uns mit auf eine Reise, als Lina ihre Mutter, die Ende der 1980er Jahre nach Frankreich zog, dazu bewegt, ihre Wurzeln zu erkunden. Abbass, die nie viel über ihren Herkunftsort Deir Hanna in Galiläa gesprochen hat, wird durch alte Familienvideos und Erzählungen wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Diese Erinnerungen wecken die Geschichten ihrer Großmutter Neemat und Urgroßmutter Um Ali, die beide in schwierigen Zeiten stark waren und die Identität ihrer Familie bewahrten.
Bridging Generations
„Bleiben“ in der Heimat wird von vielen Palästinensern als Akt des Widerstands verstanden. Für Hiam Abbass, die als eine der Stimmen der palästinensischen Frauen gilt, ist es wichtig, Brücken zu schlagen. In einem Gespräch mit France Culture erklärte sie, dass ihre Familie durch Bildung und kulturelles Erbe geprägt wurde und dass viele Palästinenser sich als die am besten gebildeten im arabischen Raum betrachten. Sie versucht, diese Werte in einer neuen Generation weiterzugeben.
Die emotionale Reise, die Lina und Hiam antreten, ist nicht nur eine Rückkehr zu den Orten ihrer Vergangenheit, sondern auch eine Reflexion über das Erbe, das sie trägt. Hiam Abbass beschreibt die stillen Schmerzen, die mit ihrem Exil und der Trennung von ihrer Familie verbunden sind. Durch die Linse ihrer Tochter gewinnt sie eine neue Perspektive auf ihre Geschichte und die Stärke der Frauen in ihrer Familie.
Identität und Widerstand
Der Film thematisiert zudem die Rolle von Frauen in der Übertragung von kulturellen Traditionen und Erinnerungen. „Bye Bye Tibériade“ beleuchtet, wie die verschiedenen Lebensgeschichten miteinander verwoben sind und wie jede Frau auf ihre eigene Weise Widerstand leistet. Hiam Abbass, Um Ali und Neemat haben trotz schwieriger Umstände ihre palästinensische Identität bewahrt und geben diese Stärke an die nächste Generation weiter. Lina, die vierten Generation, die außerhalb Palästinas geboren wurde, steht symbolisch für die neue Perspektive und das Weitertragen dieses Erbes.
Abschließend lässt sich sagen, dass Hiam Abbass und Lina Soualem mit „Bye Bye Tibériade“ eine wichtige Geschichte erzählen, die nicht nur persönliche, sondern auch kollektive Aspekte der palästinensischen Identität behandelt. Ihre Erzählungen sind eine kraftvolle Erinnerung daran, dass das Beibehalten der Kultur und Geschichte auch in der Diaspora von großer Bedeutung ist und dass die Verbindungen zwischen den Generationen essenziell sind, um das Erbe lebendig zu halten.
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Ort | Deir Hanna, Israel |
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