Kunst und Geschichte: Auf Entdeckungstour durch Hannover und Hildesheim!

Kunst und Geschichte: Auf Entdeckungstour durch Hannover und Hildesheim!
Celle, Deutschland - Eine besondere Reise steht bevor! Der Kunstkreis 84 Riedlingen, unter der Leitung von Barbara Bulander und Waltraut Jerger, hat seine jährliche Fahrt organisiert, die sich ganz dem Thema Kunst, Architektur und Gärten widmet. Begleitet wird die Gruppe von Berno Kirchhoff. Die Tour führt in die schönen Städte Hannover, Hildesheim, Celle und Fulda und bietet spannende Einblicke in diese kulturell reichen Regionen.
Aber was steckt hinter diesen Städten und ihrem Wiederaufbau? Hannover war im Zweiten Weltkrieg stark betroffen und leidete unter einer Zerstörung von 95 Prozent. Diesem traurigen Kapitel wird auch während der Stadttour Rechnung getragen. Im Neuen Rathaus von Hannover werden Stadtmodelle präsentiert, die die verschiedenen Epochen von 1689 über 1939 bis hin zur heutigen Zeit aufzeigen. Bei einer Stadtführung entdecken die Teilnehmer außerdem, wie viele mittelalterliche Gebäude wieder auferstanden sind.
Kunstwerke, die begeistern
Ein besonderes Highlight der Reise sind die über 200 Kunstwerke, die in Hannover zu finden sind. Hierzu zählen die berühmten Nanas von Niki de Saint Phalle, die in den Herrenhäuser Gärten stehen. Diese Kunstwerke sind nicht nur bunt und auffällig, sondern haben auch eine bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 1969 zurückreicht. Damals begann Niki de Saint Phalle ihre Beziehung zu Hannover mit einer Retrospektive im Kunstverein Hannover und erhielt später einen Auftrag für eine dauerhafte Installation nahe dem Rathaus. Ihre drei Nanas, jede über fünf Meter hoch und aus Fiberglas sowie Polyesterfarbe gefertigt, wurden zum Symbol für die Neugestaltung der Stadt und sind ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Hannover, wie auch Niki de Saint Phalle uns berichtet.
Die Reaktionen der Bürger auf die Nanas waren gemischt; während die einen die Farbenfreude und die Botschaft der Kunstwerke schätzten, sahen Gegner in den 180.000 DM, die die Installation kostete, besser investiertes Geld für Bildung und Gesundheit. Letztlich konnte ein öffentlicher Dialog, an dem etwa 2000 Anwohner teilnahmen, viele Bedenken ausräumen, sodass die Nanas bis heute Teil des Stadtbildes sind.
Ein Blick nach Hildesheim und Celle
Doch die Kunstfahrt geht nicht nur nach Hannover. Auch Hildesheim und Celle stehen auf dem Programm. In Hildesheim erwartet die Teilnehmer ein Weltkulturerbe: Die prächtige Michaeliskirche mit ihrem beeindruckenden Deckenbild aus dem 13. Jahrhundert und der Dom mit seinen einzigartigen Radleuchtern und Bronzetüren ziehen alle Blicke auf sich. Hildesheim hat, ähnlich wie Hannover, einen dramatischen Wiederaufbau hinter sich, insbesondere nach der Zerstörung im März 1945, als viele historische Fassaden rekonstruiert wurden.
Celle hingegen kann mit dem größten Fachwerkensemble Europas punkten, das so gut wie unbeschädigt aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben ist. Während die Gruppe durch die romantischen Gassen schlendert, wird deutlich, wie wichtig der Erhalt der historischen Struktur für die Einwohner ist.
Fulda und der Schlossgarten
Abgerundet wird die Reise mit einem Besuch in Fulda, wo der beeindruckende Dom und der idyllische Schlossgarten zum Verweilen einladen. Auf dieser Reise wird nicht nur Kunst und Architektur vermittelt, sondern auch das Bewusstsein für die historische Entwicklung der Städte nach dem Krieg. Denn, wie die Geschichte zeigt, entbehrte die Nachkriegszeit nicht an Herausforderungen: Über ein Drittel der Bevölkerung lebte teils in Notunterkünften, und zahlreiche Diskussionen über den Wiederaufbau der zerstörten Städte prägten die politische Landschaft der damaligen Jahre, wie auf Planet Wissen ausführlich beschrieben wird.
Es bleibt spannend zu sehen, wie der Kunstkreis 84 Riedlingen all diese Eindrücke und Erfahrungen in der Lüneburger Heide sowie den besuchten Städten aufnimmt. Die Reise verspricht nicht nur ästhetische Bereicherung, sondern auch ein tiefes Verständnis für die kulturelle Transformation, die diese Orte durchlebt haben. Kunst und Architektur erzählen die Geschichten von Wiederaufbau, Erneuerung und einem Blick in die Vergangenheit, der uns dazu einlädt, die Gegenwart neu zu betrachten.
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Ort | Celle, Deutschland |
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