Prozess gegen Hisbollah-Mitarbeiter: 1,4 Millionen Euro für Drohnen!
Prozessbeginn gegen einen 35-Jährigen in Celle: Vorwurf der Unterstützung der Hisbollahs Drohnenprogramm und Beihilfe zum versuchten Mord.

Prozess gegen Hisbollah-Mitarbeiter: 1,4 Millionen Euro für Drohnen!
In Celle hat heute ein brisanter Prozess begonnen, der tief in die Machenschaften der schiitischen Miliz Hisbollah eintaucht. Ein 35-jähriger Mann aus Salzgitter steht vor dem Oberlandesgericht, wo ihm von der Bundesanwaltschaft logistische Unterstützung des Drohnenprogramms der Hisbollah vorgeworfen wird. Laut den Ermittlungen beschaffte der Angeklagte seit 2022 Komponenten und Materialien für Drohnen im Gesamtwert von rund 1,4 Millionen Euro, zunächst aus Spanien und später aus Deutschland. Diese Vorwürfe sind nicht ohne Gewicht, denn Teile der Ausrüstung sollen bereits in Sprengstoffdrohnen verwendet worden sein, die in der Vergangenheit für Besorgnis sorgten.
Ein besonders brisanter Vorfall ereignete sich im Oktober 2024, als eine Drohne in einem Seniorenheim in Herzlia, nahe Tel Aviv, detonierte. Glücklicherweise gab es bei diesem Angriff keine Verletzten. Doch die Bundesanwaltschaft wertet den Vorfall als Beihilfe zum versuchten Mord, was die Schwere der Anklage unterstreicht.
Massive Bedrohung aus dem Libanon
Die Hisbollah selbst verfolgt ambitionierte Ziele. Bekanntermaßen strebt sie die Vernichtung Israels an und befürwortet Gewalt gegen militärische sowie zivile Ziele. Ihre militärische Ausrüstung hat seit dem Krieg mit Israel 2006 erheblich zugenommen, sowohl in Bezug auf die Quantität als auch die Qualität. Schockierende Schätzungen gehen davon aus, dass die Anzahl der Raketen von 15.000 auf etwa 150.000 angestiegen ist. Unter diesen befinden sich auch moderne, präzisionsgelenkte Raketen und ballistische Raketen iranischer Produktion mit einer Reichweite von bis zu 300 km. Angriffe mit Drohnen sind mittlerweile ebenfalls ein fester Bestandteil ihres Arsenal, wobei der Typ Shahed 136 sowie andere iranische Modelle zum Einsatz kommen.
Die Anklage gegen den Angeklagten umfasst nicht nur die logistische Unterstützung der Hisbollah, sondern auch Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie Verstöße gegen EU-Embargobestimmungen. Es ist bemerkenswert, dass der Angeklagte vor etwa zehn Jahren öffentlich seine Mitgliedschaft in der Hisbollah erklärte und weitere familiäre Verbindungen zur militärischen Organisation bestehen. Der Transport der bestellten militärisch nutzbaren Teile wurde über Tarnfirmen organisiert, mit verdeckten Transportwegen, die unter anderem vom Hamburger Hafen oder per Luftfracht in den Libanon führten.
Zukünftige Entwicklungen
Der beschuldigte Mann wurde im Sommer 2024 in Salzgitter festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind Verhandlungstermine bis August 2025 angesetzt. Wie im Rechtssystem üblich, gilt für den Angeklagten die Unschuldsvermutung, bis die Beweise entsprechend beurteilt sind. Das Augenmerk der Öffentlichkeit wird auf diesem Verfahren ruhen, da es nicht nur um die individuelle Verantwortung des Angeklagten geht, sondern auch um die breiteren sicherheitspolitischen Implikationen, die die Aktivitäten der Hisbollah mit sich bringen.
Die Entwicklungen rund um die Hisbollah und deren militärische Kapazitäten zeigen, dass die Organisation nach wie vor eine erhebliche Bedrohung für die Region darstellt, und der Prozess in Celle wird sicherlich viele Fragen aufwerfen und Diskussionen anstoßen.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen dieses Prozesses können interessierte Leser die Artikel auf Süddeutsche, Nordsee-Zeitung und Die Presse lesen.