Traditionsbrauerei Carl Betz in Celle: Nach 132 Jahren vor dem Aus!

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Die Brauerei Carl Betz aus Celle meldet Insolvenz an. Gründe sind sinkender Bierkonsum und steigende Kosten.

Die Brauerei Carl Betz aus Celle meldet Insolvenz an. Gründe sind sinkender Bierkonsum und steigende Kosten.
Die Brauerei Carl Betz aus Celle meldet Insolvenz an. Gründe sind sinkender Bierkonsum und steigende Kosten.

Traditionsbrauerei Carl Betz in Celle: Nach 132 Jahren vor dem Aus!

In einer traurigen Wendung muss die traditionsreiche Brauerei Carl Betz in Celle Insolvenz anmelden. Nach 132 Jahren im Geschäft ist das Ende für die älteste Röstmalzbierbrauerei Deutschlands absehbar. Wie Bild berichtet, ist der kontinuierliche Rückgang des Bierkonsums der Hauptgrund für die finanzielle Schieflage des Unternehmens, welches die Verbraucher mit seinem unverfälschten „Celler Bier“ überzeugte.

Die Brauerei wurde 1893 gegründet und hat im Laufe der Jahre ihre Produktpalette mit Celler Pilsner, Celler Dunkel und Celler Weißbier erweitert. Trotz dieser Diversifikation konnte der Umsatzrückgang nicht aufgehalten werden. Der letzte Schrei dazu ist ein Sturz der Verkaufszahlen, der seit zwei Jahrzehnten zu vermelden ist. Die unternehmenseigenen Events halfen dabei nicht, die kontinuierlichen Verluste zu minimieren, wie Merkur feststellt.

Die Gründe für die Krise

Der Bierkonsum in Deutschland ist auf einen historisch tiefen Stand gefallen, was sich nicht nur auf die Geschäfte der Brauerei Carl Betz auswirkt. Der Pro-Kopf-Verbrauch, der 2017 noch bei 100 Litern lag, ist bis 2022 auf nur mehr 88 Liter gesunken. In einem Jahr, das als eines der schwierigsten für die Branche gilt, haben über 90 Brauereien in Deutschland die Segel gestrichen, und der Brauereiverband zieht Alarm. Auch die hohen Kosten für Produktion und die notwendige Anpassung an klimaneutrale Standards bis 2045 belasten die Betriebe enorm, warnt Chip.

Zusätzlich tragen demografische Veränderungen und die stark angestiegenen Energiekosten zur Prekarisierung der Branche bei. Besonders kleinere Brauereien, wie Carl Betz, haben es schwer, sich auf dem Markt zu behaupten. Nach der Insolvenz der Brauerei Oettinger in Niedersachsen ist der Fall von Carl Betz ein weiterer herber Schlag für die Region.

Ein Blick in die Zukunft

Die Insolvenz wird voraussichtlich am 1. Februar 2026 eröffnet, doch es gibt einen Funken Hoffnung. Der Insolvenzverwalter, Prof. Dr. Volker Römermann, zeigt sich optimistisch und plant eine neue Marketingstrategie, um die Brauerei eventuell doch noch zu retten. Bis zur Eröffnung des Verfahrens wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern volle Bezüge von der Agentur für Arbeit gewährleistet.

Die geschäftsführende Gesellschafterin, Frauke Betz, die Urenkelin des Firmengründers, steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Eine Zukunft für die Brauerei zu finden, ist jetzt das Ziel, auch wenn die Zeichen der Zeit nicht leicht zu lesen sind. Der Druck wächst, und die Schwankungen im Biermarkt werden den Arbeitsalltag von vielen in der Region neu definieren.