VHS Delmenhorst in Geldnot: Integration der Zuwanderer gefährdet!

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Die Delmenhorster VHS steht am 16.10.2025 wegen drastischer Kürzungen bei Integrationskursen vor finanziellen Herausforderungen.

Die Delmenhorster VHS steht am 16.10.2025 wegen drastischer Kürzungen bei Integrationskursen vor finanziellen Herausforderungen.
Die Delmenhorster VHS steht am 16.10.2025 wegen drastischer Kürzungen bei Integrationskursen vor finanziellen Herausforderungen.

VHS Delmenhorst in Geldnot: Integration der Zuwanderer gefährdet!

In Delmenhorst wird erneut über die finanziellen Engpässe der örtlichen Volkshochschule (VHS) diskutiert. Geschäftsführer Jürgen Beckstette und Aufsichtsratschefin Annette Kolley äußern Alarm über die drohende finanzielle Krise, die nicht nur die VHS, sondern auch die Integration von Zugewanderten in der Stadt erheblich beeinträchtigen könnte. Der Druck wächst, denn laut deutschen Fachverbänden sind die Kürzungen beim Budget für Integrationskurse alarmierend. Die Bundesregierung plant, die Mittel für Sprachkurse radikal um mehr als 50% zu reduzieren, während die Zahl der Teilnehmer:innen in den kommenden Jahren voraussichtlich auf über 300.000 ansteigt.

Ein Blick auf die aktuellen Teilnehmerzahlen zeigt: Im Jahr 2024 sollen bereits 265.800 neue Kursteilnehmer:innen erwartet werden, doch die finanziellen Mittel könnten nicht ausreichen. Lars Lawan von der VHS Unteres Remstal berichtet, dass bereits jetzt viele Integrationskurse nicht genug finanziert sind und die Räumlichkeiten der VHS oft überfüllt sind. „Wir haben ein Foyer voller Anmeldungen, aber wenig Ressourcen, um diese Nachfrage zu decken“, resümiert er besorgt. Der Deutsche Volkshochschul-Verband fordert daher eine Korrektur der Finanzplanung, um den Integrationserfolg der vergangenen Jahre nicht zu gefährden.

Probleme durch Finanzierungsengpässe

Die finanziellen Schwierigkeiten der VHS in Delmenhorst zeichnen sich nicht isoliert ab. Sie sind Teil eines größeren Problems, das deutschlandweit die Integration von Migrant:innen in Frage stellt. Die belegten Kurse leisten einen entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen Eingliederung eines von rund 14 Millionen Zugewanderten in Deutschland. Eine Studie des IAB von 2022 belegt, dass Investitionen in Integrationsmaßnahmen sowohl sozial notwendig als auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Kürzungen könnten jedoch dazu führen, dass Klassen überfüllt sind und weniger individuelle Förderung möglich ist. Dies kann nicht nur die Qualität der Kurse gefährden, sondern auch zu vermehrten sozialen Spannungen führen.

Was gibt es für Alternativen zu den drohenden Kürzungen? Hier kommt eine Vielzahl von Förderprogrammen ins Spiel, die von der Europäischen Union über Bundesländer bis hin zu lokalen Stiftungen reichen. Projekte wie der Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) oder der Europäische Sozialfonds (ESF) Plus könnten wertvolle Unterstützungsquellen bilden. Diese Programme zielen nicht nur darauf ab, Integrationskurse zu fördern, sondern auch die Lebensqualität und beruflichen Chancen vieler Zugewanderter zu verbessern. Für Angehörige bestimmter Zielgruppen, wie junge Männer mit Migrationshintergrund oder alleinerziehende Eltern, gibt es spezielle Angebote, um ihre Eingliederung durch Bildung und Arbeit zu erleichtern.

Der Weg nach vorne

Die Bedeutung der Integrationskurse kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Eine hohe Erwerbstätigenquote von 70% unter den Einwanderern spricht Bände über den Erfolg gezielter Integrationsmaßnahmen. Doch ohne die nötige finanzielle Unterstützung werden diese Erfolge gefährdet. Die Bundesregierung muss hier dringend handeln, um der Integration nicht nur ein wirtschaftliches, sondern vor allem ein gesellschaftliches Fundament zu bieten. „Wenn wir in die Integration investieren, profitieren alle“, sagt Beckstette, und zieht dabei alle Register, um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen.

Das Vertrauen in die Regierung steht auf dem Spiel: Sollten die Kürzungen Realität werden, kann dies auch das Ansehen der Politik im Hinblick auf Integration langfristig schädigen. Ein wesentlicher Aspekt bleibt, dass Integrationsarbeit nicht nur ethische, sondern auch wirtschaftliche Dimensionen hat. Die Fördermittel, die über verschiedene europäische und nationale Programme vergeben werden, könnten der Schlüssel sein, um bessere Finanzierungslücken zu schließen.

Gleichzeitig ist eine engagierte Zivilgesellschaft gefragt, die sich weiterhin für den Zusammenhalt und die Förderung von Migrant:innen einsetzt. Denn gemeinsam lässt sich ein integriertes und stabiles gesellschaftliches Gefüge schaffen. Für die VHS in Delmenhorst und ähnliche Einrichtungen überall in Deutschland bleibt nun nur zu hoffen, dass die notwendigen finanziellen Mittel rechtzeitig fließen, um der Integration der Zugewanderten nicht die Türen zu verschließen.