Alarm in Norddeutschland: Myxomatose breitet sich unter Hasen aus!
Jäger in Emden warnen vor Myxomatose-Virus bei Feldhasen. Meldungen über erkrankte Tiere sind dringend erforderlich.

Alarm in Norddeutschland: Myxomatose breitet sich unter Hasen aus!
In Norddeutschland schlägt die Jagdgemeinschaft Alarm, denn das Myxomatose-Virus breitet sich weiter aus. Jäger haben im Großraum Emden verendete Hasen entdeckt, die durch Symptome wie geschwollene und entzündete Augen sowie allgemeine Apathie auffielen. Aufmerksame Jäger melden solche Fälle dem Veterinäramt Aurich, das bereits mit den Untersuchungen begonnen hat. Die Stadt Emden bittet die Jägerschaft darum, verendete oder kranke Feldhasen im Tierfund-Kataster zu registrieren, idealerweise mit einem Foto und dem Hinweis „Verdacht auf Myxomatose“.Land & Forst berichtet, dass die Erkrankung ursprünglich als reine Kaninchen-Krankheit galt, doch nun sind auch Hasen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen betroffen, was bereits im letzten Jahr vermehrt zu sehen war.
Das Myxomavirus, ein Mitglied der Pockenviren, wird durch Stechinsekten oder den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Tage, und die Sterblichkeitsrate liegt bei erschreckenden 80 Prozent. Zu den typischen Symptomen gehören nicht nur geschwollene Augen, sondern auch ein stark eingeschränktes Fluchtverhalten und eitrig entzündete Augen. Um die Ausbreitung dieser Krankheit zu bekämpfen, fordert der Deutsche Jagdverband (DJV) die Jäger auf, kranke Hasen zur Eindämmung zu entnehmen und auf Fallwild zu achten, auch in Gebieten, die bisher nicht betroffen sind. Der DJV informiert darüber, dass die Entnahme kranker Tiere auch außerhalb von regulären Jagdzeiten möglich ist, um das Tierleid zu minimieren.
Maßnahmen zur Eindämmung
Eine weitere wichtige Maßnahme ist die gründliche Reinigung von Kleidung und Ausrüstung nach einem Aufenthalt in betroffenen Gebieten. Dies soll eine mögliche Verschleppung des Erregers verhindern. In Revieren, in denen erkrankte Tiere gesichtet wurden, sollte auf Hasenjagden verzichtet werden. Für Treibjagden in Revieren mit Fasanenbesätzen empfehlen die Fachleute eine Ruhezeit von mindestens vier Wochen nach dem letzten Myxomatose-Fall, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung zu minimieren. Jäger, die über stabile Hasenbesätze und geringe Fallwildzahlen verfügen, können dennoch die Bejagung fortsetzen.Hierzu gibt es klare Richtlinien.
Die Situation ist nicht nur auf Norddeutschland beschränkt. Auch in Österreich wurde ein Ausbruch des Myxomatose-Virus beobachtet, wobei die unkontrollierte Ausbreitung in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen hat. In den 1950er Jahren wurde das Virus in Frankreich und Australien eingeführt, was zu einem dramatischen Rückgang der Wildkaninchen führte. Seit 2018 gibt es Berichte, dass der Virus sich auf der Iberischen Halbinsel verbreitet hat und mittlerweile auch Feldhasen infiziert.Dies bestätigt auch eine aktuelle Meldung aus Österreich, die die gefahrvolle Lage verdeutlicht.