Wölfe in Niedersachsen: Nutztierrisse steigen dramatisch an!
Im Landkreis Gifhorn gab es 2025 bestätigte Wolfsangriffe auf Nutztiere, während der Wolf in Niedersachsen weiterhin ein Problem darstellt.

Wölfe in Niedersachsen: Nutztierrisse steigen dramatisch an!
Die Wolfsthematik bleibt in Niedersachsen ein heiß diskutiertes Thema. Im Landkreis Gifhorn kam es im dritten Quartal 2025 zu einem bestätigten Wolfsangriff, der trotz der aktuellen Zahlen nur als kleine Episode in einer größeren Problematik zu sehen ist. In diesem Zeitraum wurden in Gifhorn zwei Nutztierrisse registriert – einer durch einen Wolf und einer durch ein anderes Tier. Im direkten Vergleich dazu sieht die Bilanz im Landkreis Uelzen anders aus. Hier wurden 29 Nutztiere bei 15 Vorfällen getötet, und bemerkenswerterweise wurde dabei erstmals ein Pony zum Opfer eines Wolfsangriffs. Dieser Vorfall ereignete sich in der Nacht auf den 29. September in Gerdau, wo das Island-Pony angegriffen wurde.
Auch im Landkreis Cuxhaven mussten die Landwirte leiden. Dort wurden insgesamt 22 Riss-Ereignisse registriert, bei denen der Wolf in 21 Fällen als Verursacher nachgewiesen werden konnte. Über die gesamte Region betrachtet zeigen die Statistiken, dass bis Ende September 2025 in Niedersachsen 59 Wolfsrudel, drei Wolfspaare und zwei residente Einzelwölfe nachgewiesen wurden. Im Vergleich zum vorherigen Quartal gibt es ein zusätzliches Wolfsrudel, was die Sorgen der Tierhalter weiter verstärkt.
Nutztierrisse im Überblick
Die Zahlen sind alarmierend: Insgesamt wurden in Niedersachsen innerhalb des Berichtszeitraums 100 Übergriffe auf Nutztiere gemeldet, bei denen 200 Tiere getötet, 101 verletzt und fünf als vermisst gemeldet wurden. Am häufigsten wurden Schafe Opfer der Angriffe, gefolgt von Rindern und Pferden. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) ist seit dem 1. Februar 2022 für die Dokumentation und Bearbeitung dieser Nutztierschäden zuständig. Bei Verdacht auf einen Wolfsangriff sollte die LWK unter der Telefonnummer (0511) 36651500 schnellstmöglich kontaktiert werden.
Eine besondere Herausforderung ergibt sich aus der Rückkehr der Wölfe, die in vielen Regionen konfliktfrei verläuft, aber für Nutztiere ein leichtes Ziel darstellen. Die Abwesenheit großer Beutegreifer hat dazu geführt, dass viele Schutzmaßnahmen gegen Wölfe in Vergessenheit geraten sind. Dies hat zur Folge, dass mehr Übergriffe dokumentiert werden. Das niedersächsische Umweltministerium hat daher Richtlinien erarbeitet, um einen wolfsabweisenden Grundschutz für Nutztiere zu fördern. Zwar gibt es keine hundertprozentige Sicherheit, allerdings haben sich die meisten schützenden Maßnahmen bewährt.
Für Landwirte, die von Wolfsübergriffen betroffen sind, gibt es finanzielle Unterstützung in Form von Billigkeitsleistungen. Diese werden gewährt, wenn der Wolf als Verursacher nachgewiesen werden kann und die Nutztiere zudem durch wolfsabweisenden Grundschutz geschützt sind. Besonders betroffen sind hier Nutztiere wie Schafe, Ziegen und Gatterwild.
Zusammenfassend bleibt also festzuhalten: Die Herausforderungen durch das Wolfsrudel sind vielfältig und erfordern sowohl schnelles Handeln bei Verdachtsfällen als auch effektive Schutzmaßnahmen. Die Kommunikation zwischen Landwirten und den zuständigen Stellen muss dringend gestärkt werden, um sowohl die Tiere als auch die besorgten Tierhalter zu schützen. Wer sich über die aktuelle Situation im Detail informieren möchte, kann dies unter AZ Online oder auf Wolfsmonitoring nachlesen. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Rückkehr der Wölfe nicht zu einem ständig wachsenden Konflikt führt!