Göttingen gibt Filmstadt-Projekt auf: Was nun für die Kreativszene?
Göttingen gibt Filmstadt-Projekt auf: Was nun für die Kreativszene?
Göttingen, Deutschland - Die einst pulsierende Filmstadt Göttingen sieht sich einem Umbruch gegenüber. Wie Göttinger Tageblatt berichtet, ist der Versuch, Göttingen wieder zu einem dauerhaften Produktions- und Ausbildungsstandort für Filme und Serien zu entwickeln, offiziell gescheitert. Historisch gesehen war die Stadt ein Zentrum für filmische Kreativität, doch die Gegebenheiten haben sich seit der Gründung des Filmbüros im Jahr 2019 verändert.
Die Initiatoren Sven Schreivogel und Alexander Siebrecht hatten mit einer Drehort-Agentur versucht, die Stadt als attraktive Location für Filmemacher zu positionieren. Doch nach einem Workshop mit Vertretern der Filmbranche zeigte sich, dass die Ausgangslage für die angestrebten Projekte nicht mehr tragfähig ist. Die Unterstützung für Filmproduktionen ist spärlich geworden: Zuletzt wurden Projekte ohne finanzielle Förderung realisiert, und Budgets sind rar gesät.
Neue Ausrichtung des Filmbüros
Das Filmbüro wird weiterhin Projekte unterstützen, die in Göttingen oder der Umgebung umgesetzt werden, jedoch werden die Ziele nun an die neuen Gegebenheiten angepasst. Das ambitionierte Vorhaben, ein Filmmuseum in der Stadt aufzubauen, wurde aufgegeben, stattdessen sind wechselnde Ausstellungen in der Innenstadt geplant, die in Abstimmung mit dem Stadtmarketing durchgeführt werden sollen. Filmstadt Göttingen hat in den letzten Jahren jedoch bereits große Schritte unternommen, um die Filmgeschichte der Stadt zu beleuchten.
Ebenfalls angepackt wird die Aufarbeitung der Filmgeschichte Göttingens, ein Anliegen, das nach wie vor hoch im Kurs steht. Der Erhalt des Filmateliergebäudes auf dem Sartorius Campus zieht sich als roter Faden durch die Planungen des Filmbüros. Darüber hinaus wird ein Buch mit dem Titel „Hollywood an der Leine – Film in Göttingen“ im Oktober 2025 veröffentlicht, das die filmhistorischen Facetten der Stadt beleuchten will.
Veranstaltungen im Zeichen des Films
Die Stadtführung „75 Jahre Filmstadt Göttingen“ wurde bereits fixiert und findet am 22. Juni 2025 statt. Diese Veranstaltungen bieten nicht nur einen Blick in die passato filmische Welt Göttingens, sondern fördern auch das kulturelle Leben in der Stadt. Zudem wird ein Blick auf die historische Bedeutung des Filmateliers geworfen, welches in den 1940er Jahren gegründet wurde und zum „Klein Hollywood“ avancierte.
Die Göttinger Filmgeschichte ist voll von spannenden Anekdoten und Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Vom Schaffen des berühmten Komikers Heinz Erhardt bis hin zu den Klassikern, die hier gedreht wurden, wie „Rosen für den Staatsanwalt“ – all dies sind Facetten, die es zu bewahren gilt. Göttingen Tourismus hat in diesem Zusammenhang auch interessante Einblicke in die filmischen Highlights der Stadt gegeben und wird dies weiterhin tun.
Es bleibt festzuhalten: Göttingen bleibt ein Ort mit bewegter Filmgeschichte und auch wenn die Zukunft des Filmbüros neue Herausforderunge mit sich bringt, die Liebe zur Filmkunst und die Erinnerung an eine blühende Ära werden weiterhin einen Platz in der Herzen der Göttinger finden.
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Ort | Göttingen, Deutschland |
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