Göttingen: Vorläufige Rettung der Wärmeversorgung in der Groner Landstraße!

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Göttingen verhindert vorübergehend die Einstellung der Wärmeversorgung in der Groner Landstraße 9 und fordert gesetzliche Änderungen.

Göttingen verhindert vorübergehend die Einstellung der Wärmeversorgung in der Groner Landstraße 9 und fordert gesetzliche Änderungen.
Göttingen verhindert vorübergehend die Einstellung der Wärmeversorgung in der Groner Landstraße 9 und fordert gesetzliche Änderungen.

Göttingen: Vorläufige Rettung der Wärmeversorgung in der Groner Landstraße!

Die Stadt Göttingen hat am heutigen Tag eine kurzfristige Lösung zur Vermeidung der drohenden Einstellung der Wärmeversorgung in der Groner Landstraße 9 bekannt gegeben. Dank eines klugen Zuges der Stadtverwaltung bleibt die Wärmeversorgung vorerst bis zum 29. September 2025 gesichert. Die Gründe für diese kritische Lage sind vor allem hohe Forderungen der Stadtwerke Göttingen AG gegen die Wohnungseigentümerverwaltung (WEG-Verwaltung) gewesen, die in den kommenden Tagen hätten zu einer Einstellung der Versorgung führen können. Wie goettingen.de berichtet, hat die Stadtverwaltung ihre Forderungen bezüglich der Grundsteuer sowie der Müll- und Kanalbenutzungsgebühren bis November 2025 gestundet.

Diese Stundung ist an die Bedingung geknüpft, dass die bisher gezahlten Beträge der WEG-Verwaltung direkt in die Wärmeversorgung des betroffenen Gebäudes fließen. Oberbürgermeisterin Petra Broistedt äußerte sich erleichtert über die erfolgreiche Verhinderung der Einstellung, mahnte jedoch an, dass diese Regelung nur eine vorübergehende Lösung ist. Sie kritisierte zudem, dass finanzielle Interessen offenbar oft über soziale Belange gestellt werden. Zudem weist Broistedt darauf hin, dass die Möglichkeiten der Stadt im Umgang mit solchen prekären Wohnsituationen begrenzt sind.

Gesetzliche Änderungen gefordert

Die Oberbürgermeisterin fordert deshalb gesetzliche Änderungen, die die Verantwortung für problematische Immobilien klar bei den Eigentümern verorten. Um aufsichtsrechtliche Maßnahmen wie die gegen die Wohnungseigentümerverwaltung zu unterstützen, hat die Stadt Göttingen einen Forderungskatalog an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Olaf Lies übersandt. Diese Initiative zeigt, dass die Stadt nicht nur reagiert, sondern auch proaktiv Lösungen sucht, um Wohnraum zu sichern und soziale Aspekte zu wahren.

Nachhaltige Wärmeplanung im Fokus

Parallel zur Diskussion um die Wärmeversorgung in der Groner Landstraße wird in Göttingen auch an einem langfristigen Konzept zur Wärmeversorgung gearbeitet. Die kommunale Wärmeplanung, wie auf nachhaltigkeit.goettingen.de dargestellt, sieht eine umfassende Simulation der Entwicklung des Wärmemarktes bis 2040 vor. Hierbei wurden verschiedene Szenarien durchgespielt, um herauszufinden, wie Göttingen seine Wärmeversorgung umweltfreundlicher gestalten kann.

Das ausgewählte Zielszenario strebt eine realistische Dekarbonisierung des Wärmemarktes an. Die Umstellung auf eine vorwiegend elektrische Wärmeversorgung, unterstützt durch Wärmepumpen und Wärmenetze, ist ein zentraler Bestandteil dieser Planung. Das Ziel ist ein Stromanteil am Endenergiebedarf von 40 % und eine signifikante Reduktion des Wärmebedarfs durch Gebäudesanierungen. Dies könnte bis 2040 eine jährliche Einsparung von rund 337 GWh Wärme möglich machen.

Diese Initiative zeigt, dass Göttingen nicht nur kurzfristige Herausforderungen anpackt, sondern auch die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft stellt. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf die dringenden Fragen der Energieversorgung und sozialen Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern.