Anwohner in Haus Harderode: Verkehrschaos und Lärm bedrohen Ruhe!

Anwohner in Haus Harderode klagen über Verkehrslärm und Raserei. Forderungen nach Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrskontrollen.
Anwohner in Haus Harderode klagen über Verkehrslärm und Raserei. Forderungen nach Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrskontrollen. (Symbolbild/MND)

Anwohner in Haus Harderode: Verkehrschaos und Lärm bedrohen Ruhe!

Haus Harderode, 31789 Hameln, Deutschland - Im kleinen Ort Haus Harderode, gelegen zwischen Lauenstein und Bessinghausen, sind die Anwohner zunehmend genervt von den Lärmbelästigungen durch Raser und laute Motorräder. Lea Barkhausen und Julius von Blum berichten von massiven Problemen, die sich durch den Verkehrslärm in ihrer Umgebung manifestieren. „Die Straße ähnelt hier einer Rennstrecke“, schildert Barkhausen ihre Erfahrungen und fügt hinzu, dass die Situation geradezu unerträglich sei. Um dem Lärm ein Ende zu setzen, hat sie bereits Kontakt zu den zuständigen Behörden aufgenommen und einen Vor-Ort-Termin mit Markus Brockmann, dem Leiter des Geschäftsbereichs Hameln der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, sowie Matthias Feldmann von der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden vereinbart.

Der Landkreis Hameln-Pyrmont hat jedoch seine Teilnahme an diesem Termin abgelehnt. Brockmann bezeichnete den Lärm von Autos und Motorrädern als ein „Flächenproblem“, das nur durch gegenseitige Rücksichtnahme gelöst werden könne. „Die Lärmemissionen sind schwer messbar und es gibt keine Grenzwerte für Standgeräusche“, erklärte Matthias Feldmann. Um den Lärm tatsächlich zu mindern, seien Straßensperrungen für Motorräder nötig, die jedoch umstritten sind.

Raserei und Verkehrssicherheit

Die Forderungen der Anwohner werden von den bestehenden Sicherheitsproblemen in Wohngebieten untermauert. Raser stellen ein erhebliches Risiko dar, besonders in Straßen mit Tempo 30 und in Spielstraßen, wie auf dem Bussgeldkatalog erläutert wird. Für Betroffene gibt es verschiedene Möglichkeiten, gegen Raserei aktiv zu werden, darunter die Erstattung einer Anzeige bei der Polizei oder die Einreichung von Bürgeranträgen zur Einrichtung verkehrsberuhigter Bereiche.

Lea Barkhausen hat bereits eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h an der Kreuzung bei Haus Harderode gefordert. Allerdings ergaben Geschwindigkeitsmessungen des Landkreises, dass bei einer Kontrolle am 1. Juni 2025 von 32 überprüften Krafträdern nur neun den erlaubten Höchstwert überschritten. Dies wirft die Frage auf, wie effektiv die vorhandenen Verkehrsschilder positioniert sind.

Das Lärmproblem und mögliche Lösungen

Die Auswirkungen von Verkehrslärm sind nicht zu unterschätzen. Wie die Deutsche Umwelthilfe feststellt, leiden viele Menschen in Deutschland unter den gesundheitlichen Folgen des Straßenverkehrslärms. Studien zeigen, dass etwa 75 % der Bevölkerung durch diesen Lärm gestört werden, was zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Schlafstörungen und Bluthochdruck führen kann.

Eine der zentralen Maßnahmen zur Lärmminderung ist die Einführung von Tempo 30 im Innerortsbereich, was laut Experten dazu beiträgt, den Lärmpegel um 2-3 dB(A) zu reduzieren, was von den Anwohnern als spürbare Halbierung des Verkehrsaufkommens wahrgenommen wird. Auch die geplante Erneuerung der L588-Fahrbahn könnte möglicherweise vorübergehend zu einer Lärmreduzierung führen.

In der Zwischenzeit bleibt Julius von Blum, der plant, den Landkreis erneut zu kontaktieren, um die Ausfahrsituation an der Kreuzung zu verbessern, optimistisch. Ein höheres Verkehrsschild an der Ausfahrt soll zudem die Sicht verbessern. Die Probleme, die rasenden Verkehr und die gesundheitlichen Auswirkungen des Lärms mit sich bringen, erfordern ein schnelles Handeln und einen konstruktiven Dialog zwischen Anwohnern und zuständigen Behörden.

Details
OrtHaus Harderode, 31789 Hameln, Deutschland
Quellen