Hildesheim in Alarmbereitschaft: Tollwutgefährdete Fledermaus entdeckt!

Hildesheim in Alarmbereitschaft: Tollwutgefährdete Fledermaus entdeckt!
Hildesheim, Deutschland - Im Landkreis Hildesheim sorgt eine alarmierende Entdeckung für Besorgnis: Eine Breitflügelfledermaus wurde auf einem Parkdeck in der Innenstadt entdeckt und nach ersten Verdachtsmomenten auf Tollwut untersucht. Am 11. Juni fand ein Passant das flugunfähige Tier, das von Fledermausbetreuer Karsten Passior geborgen wurde. Nach dem Tod der Fledermaus informierte Passior umgehend das Amt für Veterinärwesen. Die weiteren Untersuchungen bestätigten am Montag die Befürchtungen: Die Fledermaus war tatsächlich an Tollwut erkrankt, was im Landkreis Hildesheim und darüber hinaus für erheblichen Aufruhr sorgt.
So alarmierend die Situation auch ist, Deutschland gilt seit 2008 offiziell als frei von klassischer Tollwut. Jedoch bleibt die Erkrankung in der Fledermauspopulation weiterhin präsent, und die Tiere sind dafür ein Reservoir. In Niedersachsen wurden im Jahr 2024 fünf Tollwutfälle bei Fledermäusen dokumentiert, ein Trend, der durch die Erkenntnisse von Laves Niedersachsen in den letzten Jahren untermauert wird. Daher warnen die Behörden eindringlich: Kranke Fledermäuse sollten unter keinen Umständen angefasst werden, denn das Tollwutvirus wird hauptsächlich durch Bisse übertragen und endet in der Regel tödlich.
Was bedeutet das für die Bürger?
Besondere Vorsicht ist geboten. Wenn Sie auf eine flugunfähige Fledermaus treffen oder den Verdacht auf eine Erkrankung haben, sollten Sie unverzüglich das Veterinäramt oder einen erfahrenen Fledermausbetreuer kontaktieren. Die richtige Reaktion könnte im Ernstfall Leben retten, denn die rechtzeitige Impfung kann den Ausbruch der Krankheit bei eventuell gebissenen Personen verhindern. Die Behörde empfiehlt zudem, bei der Begegnung mit Fledermäusen immer dicke Handschuhe zu tragen und Abstand zu halten, um sich selbst zu schützen und die Tiere nicht unnötig zu belasten.
Die Breitflügelfledermaus, die in Deutschland weit verbreitet ist, lebt nahezu ausschließlich in Gebäuden und verbirgt sich gerne hinter Wandverkleidungen oder in Zwischendächern. Diese Art ernährt sich hauptsächlich von größeren Käfern und jagt in baumbestandenen Weiden oder Parklandschaften ab der Abenddämmerung. Trotz ihrer weit verbreiteten Präsenz sind Kenntnisse über ihre Überwinterung begrenzt, und sie steht wie viele ihrer Artgenossen unter Artenschutz.
Die biologische Perspektive
Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 25 verschiedene Fledermausarten. Die Fledermausschützer weisen darauf hin, dass Fledermäuse eine wichtige Rolle ökologisch spielen, da sie zur Bestäubung und Verbreitung von Samen beitragen. Aber trotz ihrer wichtigen Funktionen sind sie durch Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft bedroht. Tollwut, die bei Fledermäusen durch verschiedene Virusvarianten wie EBLV-1 verursacht wird, kann zu abnormalem Verhalten und neurologischen Ausfällen führen. Das genaue Erfassen dieser Fälle ist durch ein landesweites Kontrollsystem von Bedeutung, das in enger Zusammenarbeit mit Fledermausbiologen und ehrenamtlichen Helfern umgesetzt werden soll.
Für die Allgemeinheit ist es entscheidend, sich über die Risiken und die richtige Vorgehensweise zu informieren. Während Tollwut in der Regel in der Fledermauspopulation und nicht bei Menschen gefunden wird, kann ein unachtsamer Umgang fatale Folgen haben. Die weiterhin durchgeführten Untersuchungen und Studien zu Tollwut bei Fledermäusen sind also nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für unsere Sicherheit von großer Bedeutung.
In einer Zeit, in der Schutz und Erhaltung der Artenvielfalt immer wichtiger werden, ist es nicht nur das Wohl der Fledermäuse, das zählt – wir müssen auch unsere eigene Sicherheit im Blick haben. Halten Sie Abstand und informieren Sie sich, um sicher durch die wärmeren Monate zu kommen.
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Ort | Hildesheim, Deutschland |
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