Inklusion in Kitas: Niedersachsen bekämpft Fachkräftemangel mit Neuem Projekt!

Inklusion in Kitas: Niedersachsen bekämpft Fachkräftemangel mit Neuem Projekt!
Hannover, Niedersachsen, Deutschland - In Niedersachsen gibt es ein drängendes Problem: Viele Kindertagesstätten müssen die Betreuung ihrer Kinder aufgrund von Personalmangel regelmäßig einschränken. Die gute Nachricht ist, dass der Paritätische Wohlfahrtsverband Hannover nun ein mutiges Projekt ins Leben gerufen hat, um diesem Mangel entgegenzuwirken. Unter dem Namen “Inklusion in Kita-Teams” wird hierbei ein innovativer Ansatz verfolgt, der nicht nur Fachkräfte gewinnen, sondern auch Inklusion aktiv leben möchte.
Leonie Warnecke ist eine der ersten Teilnehmerinnen dieses Projekts. Die junge Frau, die zuvor in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen arbeitete, hat nun einen Platz in einer Kita in Hannover ergattert und kümmert sich dort liebevoll um die Kinder. Die Idee ist klar: Menschen mit Beeinträchtigungen sollen in die regulären Kita-Teams integriert und als Kita-Assistenten ausgebildet werden. Dabei bleibt die finanzielle Belastung für die Kitas überschaubar, da sie lediglich 25% der Gehälter übernehmen müssen. Der Rest wird über ein staatliches Förderprogramm finanziert, was das Projekt zusätzlich attraktiv macht. Laut NDR zieht die Projektverantwortliche eine durchwegs positive Zwischenbilanz: Kerstin Tack, die Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, bezeichnet das Vorhaben sogar als Meilenstein.
Inklusion als Bildungsauftrag
Doch das Projekt geht weit über die Lösung des Fachkräftemangels allein hinaus. In Niedersachsen ist die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung gesetzlich verankert. Umsetzung finden diese Vorgaben in Einrichtungen durch integrative Bildung und frühkindliche Förderung. Das niedersächsische Bildungssystem versucht, Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe für alle Kinder sicherzustellen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband ist hier nicht alleine unterwegs: Unterstützt wird das Vorhaben durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen des NKiTaG, das Mindeststandards für die Strukturqualität in der frühkindlichen Bildung festlegt. Dabei ist das Niedersächsische Landesjugendamt Ansprechpartner für die Planung und Umsetzung solcher integrativen Angebote, wie auf bildungsportal-niedersachsen.de nachzulesen.
Mit dem Ziel, die Vielfalt in den Kitas zu fördern, bringt das Projekt wertvolle Impulse. „Das gibt den Kindern die Chance, gelebte Inklusion zu erleben und neue Perspektiven zu gewinnen“, so Kerstin Tack. Bei dieser Betrachtung wird deutlich, dass Inklusion nicht nur einen rechtlichen Auftrag darstellt, sondern vor allem auch das alltägliche Miteinander in unseren Gesellschaften bereichert.
Ein Blick in die Zukunft
Die Herausforderungen bleiben jedoch groß. Ein aktueller Bericht des Landesrechnungshofes zeigt, dass mehr als die Hälfte der Kitas ihre Betreuung aufgrund Personalmangelseinschränken muss. Und die Landesregierung plant derzeit keine Maßnahmen, um diese Situation zu entspannen, was zu wöchentlichen Protesten vor der Staatskanzlei in Hannover führt. Ein anstehendes Thema dieser Proteste ist die geplante Reform des Kita-Gesetzes, die von vielen als unzureichend angesehen wird. Die Initiative des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes kommt also genau zur richtigen Zeit.
Die Notwendigkeit, Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung zu fördern und die Qualität der Betreuung zu sichern, wird von Experten klar gewichtet. Ein Bericht des Deutschen Jugendinstituts aus dem Jahr 2022 hebt hervor, dass der Fachkräftemangel das drängendste Problem in der frühen Bildung darstellt. Der Schlüssel zu einer Lösung könnte in der verstärkten Qualifizierung und Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen liegen, damit diese einen Platz im Bildungssystem finden und alle Kinder von einer vielfältigen und inklusiven Kita-Kultur profitieren können. All diese Aspekte machen deutlich, dass hier etwas in Bewegung kommt, das nicht nur wichtig, sondern auch notwendig ist.
Details | |
---|---|
Ort | Hannover, Niedersachsen, Deutschland |
Quellen |