Niedersachsen plant massive Brückensanierung: Staus drohen!

Niedersachsen plant massive Brückensanierung: Staus drohen!

Niedersachsen, Deutschland - In Niedersachsen ist die Diskussion über die marode Infrastruktur in vollem Gange. Am Wochenende berät die rot-grüne Landesregierung über dringend nötige Investitionen in Straßen und Brücken. Wirtschafts- und Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) macht bereits deutlich, dass uns eine massive Welle an Baustellen bevorsteht, die wiederum Staus und Wartezeiten zur Folge haben wird. Hintergrund sind die Infrastruktur-Milliarden des Bundes, die in den kommenden Jahren verstärkt für Sanierungen eingesetzt werden sollen. Auch im Landkreis Göttingen ist die Lage angespannt, da hier bereits zehn Prozent der Brücken in einem kritischen Zustand sind, wie ndr.de berichtet.

Insgesamt stehen in Niedersachsen rund 4.800 Brücken an Bundes- und Landesstraßen, wobei die meisten für die Verkehrslasten aus den 1950er Jahren konzipiert wurden. Der Schwerlastverkehr hat sich seitdem mehr als verzehnfacht und macht den Brücken schwer zu schaffen. Minister Tonne hebt hervor, dass ohne umfassende Sanierungen die Anzahl der „kritischen Brücken“ bis 2035 auf über 400 ansteigen könnte. Besonders alarmierend ist die Aussicht, dass 150 Brücken in Niedersachsen ersetzt werden müssen, insbesondere an Schnellwegen in Städten wie Hannover.

Jahre voller Baustellen

Die Prognosen des Verkehrsministeriums zeichnen ein klares Bild: Die Sanierung der bereits kritischen 150 Brücken könnte sich über mehr als ein Jahrzehnt hinziehen. Dies deckt sich mit den Erfahrungen, die viele Bürger und Pendler bereits gemacht haben, wie auch transport-online.de feststellt. Bei ausgebliebenen Fortschritten wurden Stimmen laut, die einen Masterplan für Brücken fordern, um die Situation endlich in den Griff zu bekommen.

Für das Jahr 2023 hat man bereits 110 Millionen Euro für die Instandhaltung der Landesstraßen bereitgestellt, das Bundesmaterial ist sogar noch einmal höher mit 240 Millionen Euro veranschlagt. Doch mit den zahlreichen Baumaßnahmen muss auch die Geduld der Verkehrsteilnehmer in hohem Maße gefordert werden. Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) rechnet mit intensiven Debatten während der anstehenden Haushaltsklausur, in der die Verwendung von insgesamt neun Milliarden Euro aus Bundesmitteln entschieden wird.

Brückeningenieure werden dringend benötigt

Um der kritischen Lage entgegenzutreten, plant das Land Niedersachsen zudem, in den kommenden drei Jahren 30 zusätzliche Stellen für Brückeningenieure zu schaffen. Teil dieses „Masterplans Brücke“ ist, dass jährlich zehn Ingenieurstellen eingerichtet werden, immer in den Jahren 2025 bis 2027. Ziel ist es, ein Erhaltungsgleichgewicht zu erreichen, sodass die Anzahl der kritischen Brücken unter 100 bleiben kann, hebt allgemeinebauzeitung.de hervor.

Die infrastrukturellen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Zwei Drittel der Brücken sind nach wie vor auf die Lasten der 1950er Jahre ausgelegt, während moderne Lkw teilweise mehr als 40 Tonnen wiegen können. Diese systematische Überlastung führt zu einem rasanten Anstieg an kritischen Bauwerken und gibt dem Land zu denken.

Die bevorstehenden Baumaßnahmen, wie sie auch derzeit zwischen Hude und Oldenburg-Osternburg zu beobachten sind, werden für die Autofahrer sicher keine Freude bringen. Bis einschließlich Freitag sind Unfallschäden bei Salzgitter und Hildesheim auf der Autobahn zu beheben, was für weitere Verkehrsbehinderungen sorgt. Trotz aller Herausforderungen ist ein klarer Handlungsbedarf ersichtlich, und die Anstrengungen der Landesregierung werden mit Sicherheit verstärkt, um die marode Infrastruktur in Niedersachsen nachhaltig zu verbessern.

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OrtNiedersachsen, Deutschland
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