Niedersachsen reformiert Berufliche Orientierung: Weg frei für Zukunft!

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Niedersachsen reformiert die Berufsorientierung in Schulen: Neuer Erlass zur Stärkung der Praktika und Überwindung von Geschlechterklischees.

Niedersachsen reformiert die Berufsorientierung in Schulen: Neuer Erlass zur Stärkung der Praktika und Überwindung von Geschlechterklischees.
Niedersachsen reformiert die Berufsorientierung in Schulen: Neuer Erlass zur Stärkung der Praktika und Überwindung von Geschlechterklischees.

Niedersachsen reformiert Berufliche Orientierung: Weg frei für Zukunft!

In Niedersachsen tut sich etwas auf dem Feld der Beruflichen Orientierung: Der überarbeitete Erlass, der nun in Kraft gesetzt wird, verspricht frischen Wind in die Schulen. Kultusministerin Julia Willie Hamburg stellte die Eckpunkte bereits im Mai vor und bedankt sich bei den über 4.000 Beteiligten – von Lehrkräften über Unternehmen bis hin zu Schülern – für ihre wertvollen Beiträge zur Neugestaltung des Konzepts. Bis Anfang November wird der Erlass veröffentlicht und den Schulen zur Verfügung gestellt, um Schülerinnen und Schüler gezielt auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. bildungsklick.de berichtet, dass das Ziel klar ist: Am Ende ihrer Schulzeit sollen die Jugendlichen in der Lage sein, eigenständige Entscheidungen für ihren weiteren Weg zu treffen.

Besonders wichtig ist die Stärkung der Beruflichen Orientierung an allen Schulformen, was insbesondere die Gymnasien betrifft. Ab dem 01.08.2026 müssen Schülerinnen und Schüler eines Beruflichen Gymnasiums ein Betriebspraktikum absolvieren. Aber das ist nicht alles: Die Praktika im Sekundarbereich I werden flexibler gestaltet, was die Dauer und die Wahl der Einrichtungen betrifft. So ist es möglich, dass die Praktika schon ab Jahrgang 8 stattfinden können, wo Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln. Auch die Zusammenarbeit zwischen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen soll durch Schulnetzwerke intensiviert werden.

Chancen für alle ohne Klischees

Ein weiterer wichtiger Aspekt des neuen Erlasses ist die gezielte Bekämpfung von Geschlechterklischees in der Berufswahl. So wird der Zukunftstag, auch bekannt als Girls und Boys Day, „geschärft“, um klischeebasierte Berufe gezielt in den Fokus zu rücken. Die Initiative „Klischeefrei macht Schule“ bietet ein umfassendes Methoden-Set an, das gerade für Schülerinnen und Schüler ab Jahrgang 5 konzipiert wurde. Dieses Material, das kostenlos heruntergeladen werden kann, enthält 12 Ideen für den Unterricht und Methoden zur Elternarbeit nibis.de.

Die Notwendigkeit, stereotype Rollenbilder zu überwinden, wird auch von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) betont. Ralf Becker, ein Experte für Berufsbildung, hebt hervor, dass die Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) belegen, wie stark Geschlechterklischees in der Berufswahl verankert sind. Im Jahr 2023 wählten Mädchen häufig Berufe wie die Kauffrau für Büromanagement, während Jungen zu technischen Berufen wie Kraftfahrzeugmechatronik tendieren. Der Frauenanteil in diesen Berufen ist mit nur 6,6 Prozent erschreckend niedrig, was deutlich macht, dass hier Handlungsbedarf besteht gew.de.

Insgesamt bietet der neue Erlass in Niedersachsen eine vielversprechende Grundlage, um Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise bei ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen. Der Ansatz, flexible Praktika einzuführen und Geschlechterstereotypen aktiv anzugehen, sind Schritte in die richtige Richtung. Bleibt zu hoffen, dass dieser Wandel von den Schulen und den damit verbundenen Akteuren angenommen wird, sodass jedes Kind die Chance hat, den eigenen Traumberuf zu finden – ganz ohne Klischees.