Revolution im Brückenbau: Oldenburgs neue Carbonbeton-Brücke ist einzigartig!

Revolution im Brückenbau: Oldenburgs neue Carbonbeton-Brücke ist einzigartig!

Oldenburg, Deutschland - Am 2. Juli 2025 wurde in Oldenburg ein echter Meilenstein im Brückenbau gefeiert: Die erste modulare Geh- und Radwegbrücke aus vorgespanntem Carbonbeton (CPC) in Deutschland erblickte das Licht der Welt. Mit einer Länge von 9,60 Metern und einer Breite von 2,74 Metern ersetzt sie eine veraltete Holzbalken-Stahlkonstruktion aus den 90er Jahren. Diese bahnbrechende Brücke, die nur 7 Tonnen wiegt und nur 7 Zentimeter dick ist, könnte der Startschuss für eine neue Ära des nachhaltigen Bauens in Deutschland sein.

Der Bau der Brücke war ein echtes Vorzeigeprojekt, das in nur sechs Wochen realisiert wurde. Für einen Betrag von 140.000 Euro konnte die Stadt Oldenburg, in Zusammenarbeit mit Holcim Deutschland, diese innovative Konstruktion errichten, die entlang des Bahndammgrabens im Stadtteil Drielake liegt. Kreiszeitung berichtet, dass dieser Einbau nicht nur die Funktionalität für Fußgänger und Radfahrer verbessert, sondern auch wertvolle Ressourcen schont.

Die Vorteile von Carbonbeton

Carbonbeton hat sich als ein zukunftsweisendes Baumaterial etabliert, das herkömmliche Stahlbewehrungen durch vorgespannte Carbonfasern ersetzt. Diese Technik bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Sie ist leichter, zugfester und widerstandsfähiger gegen Korrosion. Aufgrund der Materialeinsparung sind die Platten bis zu 80% dünner als traditionelle Stahlbetonplatten. Dies führt zu einer signifikanten Reduktion des CO₂-Fußabdrucks um bis zu 75%. Ganz zu schweigen davon, dass CPC vollständig recycelbar ist und somit einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung leistet, wie Meistertipp hervorhebt.

Die Möglichkeit, die Lebensdauer von Brücken auf über 100 Jahre zu verlängern, könnte ein erheblicher Vorteil in Zeiten sinkender Investitionsbudgets für die Infrastruktur sein. Viele Brücken in Deutschland – etwa 40.000 an Autobahnen und Bundesstraßen – wurden zwischen 1960 und 1985 erbaut und sind zunehmend in Mitleidenschaft gezogen durch Wasser und Korrosion. Hier könnte Carbonbeton eine kostenintensive Sanierung erheblich abmildern, erläutert Ingenieur.

Eine wegweisende Entscheidung

Die Entscheidung der Stadt Oldenburg, auf die klassische Holzbalken-Stahlkonstruktion zu verzichten und stattdessen diese innovative modulare Brücke zu bauen, wird als richtungsweisend angesehen. Die Bauingenieure der TU Berlin untersuchen derzeit auch die Möglichkeiten von Carbonbeton für andere Strukturen wie Tunnel und Fassaden. Das Projekt „C³ – Carbon Concrete Composite“, unterstützt vom BMBF, zeigt das enorme Potenzial von Carbonfasern, die weit über den Brückenbau hinaus Anwendung finden könnten.

Dank der CNC-gesteuerten Maschinen, die die Bauteile passgenau schnitt, zeichnete sich das Projekt nicht nur durch seine Umweltfreundlichkeit, sondern auch durch hohe Präzision aus. Es lässt sich also festhalten: Die innovative Brücke in Oldenburg ist nicht nur ein Schritt in eine nachhaltige Zukunft des Bauens, sondern könnte auch bundesweit neue Maßstäbe im Brückenbau setzen.

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OrtOldenburg, Deutschland
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