Schnatgang in Osnabrück: Tradition, Ohrfeigen und musikalische Feierlichkeiten!

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Entdecken Sie den einzigartigen Schnatgang in Osnabrück: Tradition, Geschichte und Bedeutung alle sieben Jahre seit 1636.

Entdecken Sie den einzigartigen Schnatgang in Osnabrück: Tradition, Geschichte und Bedeutung alle sieben Jahre seit 1636.
Entdecken Sie den einzigartigen Schnatgang in Osnabrück: Tradition, Geschichte und Bedeutung alle sieben Jahre seit 1636.

Schnatgang in Osnabrück: Tradition, Ohrfeigen und musikalische Feierlichkeiten!

In Osnabrück feiert man alle sieben Jahre die Tradition des Schnatgangs, ein Brauch, der tief in der lokalen Geschichte verwurzelt ist. Der Große Schnatgang der Heger Laischaft zieht nicht nur die bunte Truppe von Einwohnern an, sondern auch zahlreiche Interessierte von außerhalb. Diese Veranstaltung dient der Kontrolle der Grenzen der Liegenschaften, die sich außerhalb der alten Stadtmauern erstrecken. Dabei führt der Weg durch die malerischen Straßen der Stadt in Richtung Heger Holz. Wie NOZ berichtet, wird der Schnatgang von einem Umzug begleitet, der mit Musik und plattdeutschen Sprüchen den Weg säumt. Für die Teilnehmer ist es oft eine nostalgische Zeitreise in die Vergangenheit.

Aber woher stammt dieser Brauch eigentlich? Historisch betrachtet waren Grenzmarkierungen ein wichtiges Element, um die Ländereien zu kennzeichnen. Früher nutzte man Waldschneisen, Bäche und sogar Hecken, um die Grenzen festzulegen. Ab dem 17. Jahrhundert kamen dann auch sogenannte Hutesteine und Grenzsteine – oft aus anderen Materialien als die umgebenden Gesteine – zum Einsatz. Diese Grenzmarkierungen sind heute wertvolle Erinnerungen an vergangene Zeiten und stehen unter Denkmalschutz. So beschreibt es auch vermessungsgeschichte.de, die auf die kulturellen und historischen Aspekte dieser Steine hinweisen.

Von Strafen und Ohrfeigen

Auch wenn der Schnatgang in erster Linie eine friedliche Angelegenheit ist, gibt es einige interessante Traditionen, die die Veranstaltung lebendig halten. Besonders die symbolischen Ohrfeigen für Jugendliche, die während des Schnatgangs verteilt werden, sorgen für aufgeregte Gesichter. Die jungen Teilnehmer lernen auf diese Weise, dass die Grenzmarkierungen nicht nur ein Stück Papier sind, sondern eine tiefe Bedeutung für die Gemeinschaft haben. Laut Wikipedia waren neue Bürger, die an diesem besonderen Brauch teilnehmen, damals „poaläsen“ – sie wurden symbolisch über einen Grenzstein gehalten. Die „Poalbürger“, oder Alteingesessenen, sicherten durch Spenden ihre Aufnahme in die Laischaft.

Der erste Schnatgang in der Heger Laischaft fand 1636 während des Dreißigjährigen Krieges statt. Damals wurde auch die Verantwortung der Grenzmarkierungen von der Stadt auf die Osnabrücker Laischaften übertragen. Trotz strenger Strafen für das Versetzen von Grenzsteinen, geschah dies – oft aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit – immer wieder. Solche Traditionen sind bis heute erhalten geblieben und werden nicht ohne Grund als kulturelles Erbe und Teil der kollektiven Identität gepflegt.

Ein Blick in die Zukunft

Der Schnatgang ist eine Gelegenheit, nicht nur die Grenzen, sondern auch die Gemeinschaft zu stärken. Aber das geschieht nicht ohne Herausforderungen. Viele Weidegründe wurden im 19. Jahrhundert verkauft, und die Häufigkeit dieser Brauchtümer nahm ab. Dennoch bleibt der Schnatgang eine Tradition, die die Menschen zusammenbringt und an die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenhalt erinnert. Ein Gedenkstein am Hotel Walhalla, der an den Schnatgang erinnert, sowie ein weiterer am Dörenberg, bezeugen die Wertschätzung dieser alten Bräuche. Historische Grenzzeichen tragen allzu oft wenig Beachtung, hinterlassen jedoch Spuren in der Erinnerung und im historischen Bewusstsein der Bevölkerung.

So bleibt der Schnatgang in Osnabrück eine lebendige Tradition, die es wert ist, jedes Mal neu entdeckt zu werden. Mit jedem Schritt entlang der alten Grenzen wird das Wissen und die Gemeinschaft der Laischaften aufrechterhalten, und es gibt keinen Zweifel daran: Da liegt was an!