Salzgitter am Abgrund: So kämpft die Stadt mit der Zuwanderung!
Salzgitter steht im Fokus einer ZDF-Dokumentation, die Herausforderungen durch hohe Zuwanderung und Integration beleuchtet.

Salzgitter am Abgrund: So kämpft die Stadt mit der Zuwanderung!
In Niedersachsen hat Salzgitter keinen besonders guten Ruf – als „Problemstadt“ wird die Region oft betitelt. Ein zentrales Anliegen, wie news38 berichtet, ist die hohe Zuwanderung, die in Kombination mit unzureichender Unterstützung von Land und Bund für großes Aufsehen sorgt. Eine aktuelle ZDF-Dokumentation beleuchtet die Schwierigkeiten, mit denen die Stadt zu kämpfen hat. Der Unmut greift um sich: Viele Einwohner empfinden sich in ihrer eigenen Stadt entfremdet, was an der maroden Infrastruktur und den Herausforderungen im Bildungssystem liegt.
Besonders kritisch äußert sich die Lehrerin Kristina Scholz von der Grundschule am See. Sie hat die Flüchtlingswelle von 2015 hautnah miterlebt und ist enttäuscht über das damalige Vorgehen. In ihren Klassen sind die Sprachkenntnisse oft stark eingeschränkt; nur drei Kinder sprechen Deutsch als Muttersprache. Um dennoch einen geeigneten Unterricht zu gestalten, müssen Lehrkräfte nicht nur mit einfacher Sprache, sondern auch mit Symbolen arbeiten. All diese Hindernisse behindern nicht nur die Integration, sondern führen auch zur Bildung von Parallelgesellschaften, was wiederum die durchmischte Gesellschaft gefährdet.
Die Herausforderungen der Integration
Salzgitter steht vor einer großen Aufgabe: In einigen Stadtteilen beträgt der Ausländeranteil über 30 Prozent und die Zuwanderer kommen vorwiegend aus dem Nahen Osten und Nordafrika. ZDF beschreibt, wie der syrische Flüchtling Haytham Allafi, der 2015 nach Deutschland kam, in Salzgitter-Lebenstedt ein Modegeschäft eröffnet hat. Er floh aus Syrien, um seinen zwei behinderten Töchtern eine bessere medizinische Versorgung zu bieten. Trotz der familiären Atmosphäre unter den Syrern in Lebenstedt, berichtet Allafi, dass der Kontakt zu anderen Bevölkerungsgruppen limitiert ist.
Die Gesellschaft in Salzgitter ist weiterhin durch die hohe Anzahl an Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan und Irak geprägt. Vor 2015 lebten rund 120.000 Syrer in Deutschland, mittlerweile sind es etwa 975.000, wovon rund 250.000 die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt haben. Trotz dieser signifikanten Zahlen bleibt die Integration oft eine Herausforderung: Überlastete Behörden und eine erschöpfte Willkommenskultur sind nur einige der Hürden, die Migranten überwinden müssen.
Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Um die Integration zu verbessern, werden Maßnahmen und politische Ansätze benötigt. Das BAMF hat das EMN Deutschland Paper veröffentlicht, das sich mit der Integration von Migrantinnen auseinandersetzt. Die Studie beleuchtet Bereiche wie Bildung, Sprache, Erwerbstätigkeit und gesellschaftliche Partizipation. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Erwerbstätigenquote von drittstaatsangehörigen Frauen nur 44 Prozent beträgt, während sie bei Männern bei 67 Prozent liegt. Sprachkenntnisse und Kinderbetreuung sind zwei maßgebliche Faktoren, die die Integration behindern.
Um die Integration in Salzgitter voranzutreiben, wird mehr Unterstützung von allen Seiten gefordert. Die Lehrkräfte stehen vor einer Herausforderung: die Balance zwischen Integration und kulturellem Austausch zu finden. Es bleibt zu hoffen, dass durch gemeinsame Anstrengungen und ein gutes Händchen bei der Gestaltung der Integration in der Stadt eine positive Wende gelingt.